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Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)

Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)

Titel: Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser
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dröhnte in seinen Ohren. Schnaufend blieb er stehen und stemmte die Hände in die Seiten. Seine Muskeln waren gestählt vom Training, seine Kondition gut, aber die des Mädels schien um einiges besser zu sein.
    Außer seinem Keuchen hörte er nichts mehr, nicht einmal die Schritte seiner Widersacherin. Die Verfolgte hatte ebenfalls gestoppt, direkt vor der Kathedrale. Sie schenkte ihm ein spöttisches Lächeln und sprang mit einem Satz auf den nächsten Fenstersims, um sich Richtung Fassade abzustoßen.
    Usher lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Straßenlaterne und rutschte daran herunter. Sein Blick verfolgte die geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie die senkrechte Wand erklomm. Mühelos schwang sie sich auf das Dach der Kirche und war nicht mehr zu sehen.
    Während er versuchte, seinen Puls wieder unter das Limit zu drücken, kam er sich völlig idiotisch vor. Sie hatte ihn wie einen blutigen Anfänger an der Nase herumgeführt. Nur das Adrenalin in seiner Blutbahn konnte daran schuld sein, dass er so ein Schnellmerker war ... und eine gehörige Dosis Testosteron. Dieser Cocktail hatte noch keinen Mann aufmerksamer gemacht, wenn es nicht um das primäre Ziel ging. Er war nur auf seine Beute fixiert gewesen, ohne weiter zu denken.
    Was sich aber noch viel tiefer in sein Fleisch brannte, war die Tatsache, von seinem Auftraggeber verschaukelt worden zu sein. „Du elender Wichser! Schieb dir deine Kohle in den Arsch!“ Warum hatte der Kerl ihm verschwiegen, Katz-und-Maus mit einem nichtmenschlichen Wesen zu spielen?

 
    Feurige Momente
     
    Das Feuer der Glasfenster im Licht der aufgehenden Sonne war wundervoll. Ihre Farbenpracht erinnerte Usher an die kunstvollen Bilder, die die hohen, schlanken Fensternischen des Minsters von York zierten. Er interessierte sich sehr für die Geschichte solcher Bauwerke und las viel darüber. Gerade der gotische Stil hatte es ihm angetan.
    Wenn er nachdenken wollte, zog er sich in ein Gotteshaus zurück. Die meisten Kirchen waren spirituelle Kraftplätze, schon in vorchristlicher Zeit waren sie heilige Stätten gewesen. Hier konnte er seine Gedanken sortieren.
    Wie bei Orten mit touristischem Hintergrund üblich, hatte man auch die Kathedrale von Saint-Denis am Abend abgeschlossen. Er war so frei gewesen, sich selbst Einlass zu verschaffen. Usher pflegte immer ein modernes Einbruchsgerät bei sich zu haben, das ihm nahezu alle Türen öffnete, ohne etwas zu beschädigen.
    Das träge Klopfen seiner Lenden brachte ihn gedanklich zurück zu der Begegnung in der Métro . Einem elementaren Teil von ihm war die Frage egal, was diese Frau war und warum er nichts davon wusste – wenn er sie nur in die Finger bekäme. Auch die harte Holzbank unter seinem Hintern konnte daran nicht viel ändern.
    „Ich bin ein Profi“, murmelte er, um sich selbst daran zu erinnern. „ Usher Grey , Kuriositätenjäger. Immer zu Diensten!“
    Er übernahm nur Fälle, die ihn interessierten, und in seinen Aufträgen wimmelte es von Wesen, die nicht in die menschliche Kategorie gehörten. Das Unnormale war normal für ihn. Doch er wäre niemals auf die dämliche Idee gekommen, sich völlig unvorbereitet und ohne jede Ausrüstung in ein Abenteuer zu stürzen.
    Was also war dieses Teufelsweib?
    Eine Dämonin hätte einfach ein Portal zum Hindurchschlüpfen erschaffen. Das schloss schon einige Möglichkeiten aus, obwohl niedere Kreaturen der Gattung keine Dimensionstore öffnen konnten. So kam sie ihm allerdings nicht vor, bisher kannte er hauptsächlich Ghule aus dieser Kaste. Mit leichenfressenden Schleimmonstern hatte die Kleine so gar nichts gemein.
    Hypothetisch ging er mal davon aus, die Flüchtige wäre ähnlichen physikalischen Gesetzen unterworfen wie er ... ihre Bewegungen waren nur schneller und eleganter, die Kletterkünste enorm. Trotzdem musste sie konventionelle Fortbewegungsmittel nutzen, um größere Distanzen zu überwinden. Dazu war sie vorwiegend nachts unterwegs, das wusste er von seinen Observationen.
    Alles deutete auf seine „Lieblingsspezies“: Vampire. Bei dem Gedanken an die Blutsauger stellten sich seine Nackenhaare auf. Vielleicht waren die vergangenen Begegnungen mit dieser Art daran schuld, Usher war mehrfach nur knapp den scharfen Zähnen entkommen. Oder seine Sympathien begannen, dämonenlastig zu werden. Ein verführerisches Feuerexemplar kam ihm in den Sinn. „Simeon“, flüsterte Usher und lächelte. Hoffentlich war es kein Fehler, an ihn zu denken, denn der

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