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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einer Transparenthaube brachten.
    »Ich will nicht in das Ding!« sagte Et. »Ich kann laufen.« Er konnte es nicht. Man beförderte ihn an Bord des Atmosphären-Kreuzers, der den Rückflug zur Insel antrat. Carwell und Rico saßen neben ihm. Unterwegs hörte er auf zu zittern, doch er verspürte ein Fieber, das ihn mit einem Schwindelgefühl erfüllte. In der Antigrav-Bahre brachte man ihn von Bord und in einen Raum.
    Später kam ihm verschwommen zu Bewußtsein, daß jemand ihn untersuchte. Doch auch das ging vorüber, und er sank in einen tiefen Schlaf, für den er so dankbar war wie ein Verhungernder für eine Mahlzeit.
     

 
10.
     
    Er lag auf dem Antigrav-Bett seines Schlafzimmers, als er erwachte. Er war noch müde, fühlte sich jedoch wohler. Mühsam rollte er sich auf die Seite und drückte den Knopf des Sprechgeräts. »Jemand dort?« rief er.
    »Jawohl, Mr. Ho«, antwortete Ricos Stimme. Gleich darauf kamen er und Carwell herein.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Carwell.
    »Schlaff wie eine Auster«, sagte Et. »Ansonsten nicht schlecht. Was war los mit mir?«
    »Anscheinend hatten Sie sich eine Erkältung zugezogen«, sagte Carwell. Et schaute ungläubig drein. »Aufgrund des R 47 sind Sie offenbar empfänglicher für derartige Infektionen geworden. Dr. Hoskides hat Sie untersucht.« Et wollte sich aufsetzen, aber Carwell verhinderte es. »Keine Sorge, er hat Ihnen keine Medikamente verabreicht.« Et entspannte sich. Carwell befühlte seine Stirn und kontrollierte den Pulsschlag. »Sie sollten sich ein paar Tage lang richtig ausruhen.«
    »O nein!« Gegen Carwells Widerstand richtete Et sich mühselig auf und setzte sich auf die Bettkante. »Wir haben zu tun ... Wally ... die gesuchte Information übers R 47 ...« Plötzlich verstummte er. Sein Blick glitt über die Wände ringsum. »Da fällt mir ein ... Abhören ist gesetzlich verboten, auch dem WK, aber wir sollten das besser doch überprüfen.«
    »Abhörgeräte?« meinte Rico. »Ich habe schon am ersten Tag danach geforscht und tue es weiterhin täglich. Hier sind keine.«
    »Gut.« Et stand auf und war erfreut, daß er weniger schwach war als er angenommen hatte. »Ich ziehe mich an.«
    »Ich habe jemanden ausfindig gemacht, der den Aufbewahrungsort der geheimen WK-Akten kennt«, sagte Rico. »Ein Gespräch ist bereits vereinbart. Der Mann möchte jedoch nicht mehr Personen sehen als unumgänglich – das heißt, nur Sie und mich.«
    »Geht in Ordnung«, sagte Et. »Wir brechen sofort auf.«
    Der Atmosphären-Kreuzer, der zu Ets persönlicher Verfügung stand, flog sie westwärts. Das Ziel war eine der unterseeischen Kuppelsiedlungen in den flachen Gewässern des Golfs von Mexiko. Ihr Gesprächspartner war ein fetter Mann unschätzbaren Alters – unschätzbar deshalb, weil er im Mund keine Zähne hatte. Da dies ein Mangel war, der sich mit modernen dentistischen Mitteln leicht beheben ließ, mußte man davon ausgehen, daß er es vorzog, ohne Zähne herumzulaufen. Er hockte auf einem der Sitze neben einem Wasserbecken, das auf den ersten Blick wie ein Swimmingpool aussah. Auch die übrigen Plätze waren fast ausnahmslos besetzt, vorwiegend von Leuten, deren braune Haut bewies, daß sie lediglich als Touristen hier weilten, um die Attraktionen des Unterwasserlebens zu besichtigen.
    Er grinste Et und Rico an, mit dicken Lippen zwischen einer Nase und einem Kinn, die einander beinahe berührten. »Wer ist Erm?« erkundigte er sich mit schriller Stimme.
    »Das bin ich«, sagte Rico.
    »Und Ihr Freund hier, dessen Name nicht preisgegeben werden soll, wer ist er?« Der Mann lachte.
    »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?« fragte Rico.
    »Sicher«, lispelte der Mann. »Aber wozu die Eile? Setzen Sie sich und schauen Sie zu. Umsonst, als meine Gäste. Ich bin hier der Manager.«
    »Wir haben keine Zeit«, meinte Rico.
    »Wenn Sie keine Zeit haben«, murmelte der Dicke bösartig, »habe ich auch keine, um mit Ihnen zu reden. Setzen Sie sich oder verschwinden Sie.«
    Sie nahmen Platz. Et blickte in das Becken und sah, daß es in der Mitte durch eine grünliche Barriere unterteilt war. In der entfernteren Hälfte schwammen sechs weiße Haie, alle etwa vier Meter lang. Im anderen Teil glitten drei Delphine durchs Wasser; am Boden lagen, die Bäuche aufwärts gekehrt, zwei tote Haie. Offenbar waren die beiden, vielleicht nacheinander, zu den Delphinen eingelassen worden, und diese hatten ihren Todfeinden die Gräten gebrochen. Plötzlich öffnete

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