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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Auf keinen Fall mehr.«
    Et setzte sich. Shu-shu sank zurück in seinen Sessel. Er keuchte beinahe. »Also gut«, sagte er, »gut. Selbstverständlich befinde ich mich keineswegs im gesetzwidrigen Besitz illegaler Informationen. Aber als Rechtsbeistand höre ich dies und jenes, von Klienten und anderen Leuten ...« Rico schaute auf das Chronometer an seinem linken Handgelenk. »Schon recht«, sprach Shu-shu eilig weiter, »schon gut. Ich glaube, ich habe einmal etwas von einem gewissen Bauvorhaben gehört, mit dem man vor ungefähr dreißig Jahren begann, unter dem Naturgeschichtlichen Museum in Manhattan. Woher ich das weiß, habe ich natürlich völlig vergessen, vielleicht habe ich es bloß geträumt.« Er schwieg. Rico und Et erhoben sich. »Nun, falls Sie meine Dienste als Rechtsbeistand zu honorieren gedenken, mein Honorar beträgt fünftausend Einheiten.«
    »Ein Gewährsmann wird Sie aufsuchen«, murmelte Rico.
    »Einverstanden«, sagte Shu-shu. Er drückte einen weißen Knopf. »Jetzt möchte ich für meine Unterlagen den Anlaß der Konsultation speichern, nur ordnungshalber – wofür haben Sie meine Dienste als Rechtsbeistand beansprucht?«
    »Ich möchte eine Gesetzesvorlage zum Schutz der Delphine und gegen ihren Mißbrauch in irgendwelchen Show-Veranstaltungen unterbreiten«, sagte Et. Shu-shu lachte – dann verstummte sein Lachen. Et beugte sich vor und betätigte den braunen Schalter. Die Gitter der Delphin-Behälter öffneten sich. Shu-shu streckte beide Arme aus, um Et zu hindern. »Versuchen Sie's nicht«, sagte Et, »oder man wird Ihre Fresse operieren müssen.« Shu-shu sackte zurück in den Sessel. Schon glitten die Delphine durch die Wasserschleusen ins offene Meer hinaus, in die Freiheit.
    »Na gut, dann muß ich eben neue fangen lassen.« Nunmehr sabberte Shu-shu fast beim Sprechen. »Und natürlich müssen Sie sie bezahlen, und meine Verluste auch. Das war Raub unter Androhung von Gewalt. Ich hänge Ihnen eine Zivilklage an, bis Sie mich entschädigt haben!«
    »Von mir aus, und fahren Sie zur Hölle!« sagte Et. Er zitterte am ganzen Körper. Unsicheren Fußes ging er hinaus, gefolgt von Rico.
     

 
11.
     
    Pünktlich um 10 Uhr senkte sich die Interkontinentalmaschine auf das Landefeld der Insel herab, und zwei Minuten später eilte die hochgewachsene Gestalt von Dr. Fernando James Garranto y Vega, gehüllt in einen volltransparenten Schutzanzug, Et entgegen. »Mr. Ho?« Durch den Atemfilter der Kopfumhüllung klang seine Stimme ein wenig verzerrt. »Kommen Sie, zeigen Sie mir den Patienten. Unterhalten können wir uns unterwegs. Morgen früh muß ich wieder in Sao Paulo sein.«
    »Ich weiß es zu schätzen, daß Sie hergeflogen sind«, sagte Et.
    »Das freut mich. Ich sage das nicht für mich, sondern im Namen meiner anderen Patienten.« Sie betraten den neuen Anbau, den Et speziell für die Lagerung von Wallys Kapsel und die bevorstehende Operation hatte errichten lassen. »Die Flugzeit verringert meine Zeit, die ich ihnen widmen kann.«
    »Es geht leider nicht anders«, sagte Et. »Ich danke Ihnen.«
    »Hier entlang?« Garranto trat in den äußeren Vorraum zum kleinen OP. »Gut. Wir sprechen uns später.« Die Tür schloß sich hinter ihm.
    Et ging zu dem Fenster, das ihm Einblick in die Vorräume und den OP gewährte. Er sah, wie Garranto den Schutzanzug, mit dem er sich auf dem Weg von der Interkontinentalmaschine nach hier keimfrei gehalten hatte, im Mikrowellen-Müllofen vernichtete, und dann den Innenvorraum betrat, wo sechs weitere Ärzte ihn erwarteten. Garranto nickte ihnen zu. Die Gruppe strömte nach kurzer Verständigung in den OP.
    Der komplizierte Prozeß der Wiederbelebung begann. Zunächst mußte Wally abgetaut, die kryogenische Speziallösung aus seinem Körper entfernt werden, dann kam es darauf an, die ganze stillgelegte Maschinerie seiner organischen Funktionen zu reaktivieren.
    Als Et dem Fenster den Rücken zukehrte, stürzte er beinahe. Urplötzlich überwältigten ihn all die Müdigkeit und die Schmerzen, die er für eine Weile vergessen hatte. Er wankte und bebte wie ein Greis. Ein Arm umschlang seine Taille und stützte ihn. Er dachte, es sei Al; doch es war Maea. »Woher kommst du?« fragte er mühevoll.
    Sie schenkte ihm einen seltsamen Blick. »Ich stehe schon eine Zeitlang neben dir«, antwortete sie. Schwerfällig taumelte er mit ihrer Unterstützung in sein Schlafzimmer und fiel aufs Bett. Er hörte, wie ihre Schritte sich entfernten, bemerkte, daß

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