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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
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Viktor nahm den Hörer ab.
    »Ja Max?«
    Er lauschte kurz, begann überrascht zu lächeln.
    »Moment.«
    Drehte sich zu mir um. Träge richtet ich mich auf und sah ihn fragend an.
    »Da unten ist jemand, der dich unbedingt kennenlernen möchte. Hast du Lust?«
    Ich zögerte, zog die Augenbrauen hoch und fuhr mir mit der Hand durchs zerzauste Haar. Er grinste.
    »Du siehst toll aus. Und er wird dich lieben!«
    Sprach dann wieder in den Hörer: »Ok Max, gib uns 5 Minuten, dann kannst du ihn hochschicken.«
    Noch während er auflegte, schnappte ich mir meine Sachen und floh ins Bad. Er kam mir lachend hinterher.
    »Liebling, ganz ruhig. Lass dir Zeit, mach dich zurecht. Wir warten auf dich.«
    Küsste mich noch mal zärtlich und ließ mich allein.Ich sah in den Spiegel. Oh je! Das würde ein Stück Arbeit werden, Make-up und Frisur hatten sich aufgelöst. Aber es war alles vorhanden, was ich brauchte, also beschloss ich, erst mal zu duschen. Das warme Wasser prasselte wohltuend auf meine Schultern. Ich legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und entspannte mich langsam wieder.
    Er, Viktor hat er gesagt, also ein Mann. Wer das wohl sein kann? Auf jeden Fall ist es ihm wichtig, sonst hätte er nicht zugestimmt.
    Als ich in ein dickes, weiches Handtuch gewickelt aus der Dusche trat, hörte ich draußen zwei Männerstimmen lachen. Es klang sehr herzlich und vertraut. Meine Neugier wurde immer größer. Schnell trocknete ich mich ab, föhnte mir die Haare und schlüpfte in meine Sachen. Noch ein Kontrollblick in den Spiegel. Ok, auf eine Gala konnte ich so nicht, aber es war passabel. Mit klopfendem Herzen öffnete ich langsam die Tür. Die beiden Männer hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht, jeder ein Glas in der Hand. Als Viktor mich sah, sprang er auf, kam mir entgegen.
    »Da ist sie! Komm zu mir Engel. Ich will dir jemanden vorstellen.«
    Er nahm mich an der Hand, führte mich zum Sofa. Der andere hatte sein Glas abgestellt, war auch aufgestanden und sah mir erwartungsvoll entgegen.
    »Das ist Andrew MacGregor, mein engster und bester Freund, mein Seelenbruder! Und das …« er sah mich zärtlich und voller Stolz an »… das ist sie. Meine Anna!«
    Ich streckte Andrew meine Hand hin.
    »Anna Marquardt. Schön, Sie …«
    Er schnappte mich und nahm mich fest in die Arme. Ein bisschen überrumpelt und verlegen ließ ich es zu. Dann trat er einen Schritt zurück, hielt mich auf Armlänge an den Schultern von sich.
    »Lass dich anschauen. Viktor! Was soll ich sagen. Sie ist wunderbar.«
    Jetzt schoss mir die Röte in die Wangen und mir fehlten die Worte. Die beiden lachten.
    »Er ist Schotte. Die waren schon immer ein wenig verrückt. Nimm es ihm nicht übel.«
    Andrew ließ sich wieder auf das Sofa fallen, während Viktor kurz in der Küche verschwand. Ich setzte mich ans andere Ende und beäugte verstohlen den Fremden, der sich so gar nicht fremd anfühlte. Ich hatte dieses Gesicht schon gesehen, in Viktors Erinnerungen war es immer wieder aufgetaucht. Sein langes, rotblondes Haar wurde mit Mühe von einem Haargummi zusammengehalten, quoll trotzdem überall heraus. In Kombination mit seiner Größe, seiner kraftstrotzenden Gestalt und den blitzenden, hellblauen Augen gab ihm das etwas Wildes, Verwegenes. Er schien einem Wikinger-Film entsprungen zu sein. Im Gegensatz zu Viktor war er eher lässig gekleidet, verwaschene Jeans, T-Shirt und eine Lederjacke, aber es passte perfekt zu ihm. In meine Gedanken versunken hatte ich nicht bemerkt, dass er mich aufmerksam musterte.
    »Anna. Wie schön, dich endlich kennenzulernen. Er redet ja von nichts anderem mehr.«
    Er lachte laut auf, sein tiefer Bass dröhnte durch den Raum.
    Viktor kam mit einem dritten Glas zurück, setzte sich grinsend neben mich, zog mich in seine Arme.
    »Na und? Hab ich zu viel versprochen Mac? Ist sie nicht bezaubernd?«
    Die beiden waren so locker, dass sich die Atmosphäre sehr schnell entspannte und wir über alles Mögliche plauderten und scherzten. Andrew fragte mich regelrecht aus, aber seine herzliche Art machte das »Verhör« nicht unangenehm. Irgendwann kam das Thema auf Sasha und ich sah, wie sich seine Züge kurz verdunkelten. Er fing sich schnell wieder und versuchte es zu überspielen, aber es hing wie ein Schatten im Raum. Als Viktor kurz im Bad verschwand, senkte er seine Stimme.
    »Nimm dich vor Sasha in acht. Sie ist gefährlich. Und sie will ihn zurück, mit allen Mitteln.«
    Ich schluckte hart, beim Gedanken an dieses

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