V wie Viktor
verloren. Da war nur noch Leere, als ob du gar nicht mehr in deinem Körper wärst.«
Er zuckte hilflos mit den Schultern.
Plötzlich hatte ich eine fremde Stimme im Ohr. Unverständliche Satzfragmente tauchten in meinem Hirn auf, lösten sich wieder auf, bevor ich sie fassen konnte. War das nun eine Erinnerung oder geschah es gerade jetzt? Aber egal wie sehr ich mich zu konzentrieren versuchte, es wurde nicht deutlicher. Eine Berührung schreckte mich aus meinen Gedanken hoch. Viktor strich mir zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
»Engel? Alles ok? Du bist gerade leichenblass geworden.«
Alle drei hatten sie wieder diesen beunruhigten Gesichtsausdruck. Ich riss mich zusammen.
»Das heißt also, diese ganze Prozedur war umsonst? Ihr habt nichts heraus gefunden?«
Viktor schüttelte den Kopf.
Toll! Wofür das alles dann?
Mein Schädel begann zu brummen wie ein Umspannwerk. Ich wollte nur hier raus, irgendwo ins Dunkle. Ruhe. Nicht mehr denken.
»Ich würde mich gerne hinlegen, bevor sich meine Kopfschmerzen zu einer fetten Migräne auswachsen.«
Raphael nickte zerknirscht. Aber bevor der den Mund öffnen konnte, um weitere Erklärungen und Entschuldigungen abzugeben, stand ich schnell auf.
Zu schnell.
Andrew, der sich auch aufgerichtet hatte, konnte mich gerade noch auffangen. Er hob mich hoch, als wäre ich leicht wie ein Kind und knurrte: »Jetzt reicht's! Ihr habt wohl vergessen, dass sie ein Mensch ist. Ihre Kraft ist begrenzt.«
Mich fest auf den Armen haltend, wandte er sich Richtung Tür, doch Viktor versperrte ihm den Weg.
»Danke Bruder. Aber das ist mein Part.«
Endlose Sekunden starrten sie sich, ohne zu blinzeln in die Augen. Die Luft schien ein paar Grad kälter zu werden.
Was ist denn jetzt los?
Andrew senkte als Erster den Blick und übergab mich an Viktor. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum. Das Umspannwerk legte einen Zahn zu, ich stöhnte leise auf.
»Ich bring dich nach oben Engel. Gleich geht es dir besser.«
Raphael öffnete uns ungewohnt sprachlos die Tür und lächelte mich noch einmal entschuldigend an.
7.
Ich konnte nicht einschlafen. Viktor hatte mich ins Bett gebracht, seine magischen Hände zauberten die Schmerzen ein weiteres Mal einfach weg. Nach etwa hundert Beteuerungen, dass ich ok sei und alleine klarkomme, war er sehr widerwillig und skeptisch wieder nach unten gegangen. Ich hatte mich in die Decke gekuschelt und voller Hoffnung die Augen geschlossen. Aber durch meinen Kopf rauschte eine Gedanken-Achterbahn und war nicht aufzuhalten. In den letzten 24 Stunden war soviel geschehen, das war nicht leicht zu verdauen. Am schwersten lag mir die letzte Geschichte zwischen Viktor und Andrew im Magen.
»Du kannst nichts dafür. Du bist eine wundervolle Frau, da geraten Männer schon mal aneinander.«
Vor Schreck hielt ich die Luft an, wagte nicht mich zu rühren.
»Du wirst doch vor mir keine Angst haben. Meine Schöne, wie könnte ich dir etwas tun? Ich würde mich ja um mein eigenes Vergnügen bringen.«
Er lachte leise. Jetzt begriff ich, dass niemand bei mir im Zimmer war. Diese samtweiche Stimme war in meinem Kopf! Ich kannte sie … irgendwoher …
»Oh ja, ich war schon einmal bei dir. Lass mich deine Erinnerung auffrischen. Es hat dir gefallen und ich weiß, es wird dir wieder gefallen. Ich zeige es dir.«
… Bilder fließen in meinen Kopf. Momentaufnahmen. Sammeln sich zu einem Film. Ein großes Bett. Ich bin nackt, räkle mich in den schwarzen Laken. Er sitzt mir gegenüber, an den Bettpfosten gelehnt. Seine Augen sind Laser, die sich in meine Haut brennen. Spuren hinterlassen. Hitze …
Himmel! Was war das nur? Ich versuchte mich zu wehren, mich zu entziehen.
»Oh nein. Sträub dich nicht dagegen. Du willst es auch! Lass deiner Lust freien Lauf.«
… Die Hitze sammelt sich in meiner Mitte, bringt meinen Schoß zum Kochen. Er bewegt sich aufreizend langsam in meine Richtung. Ich kann seine Berührung kaum erwarten. Spreize die Beine für ihn.
Höre sein dunkles Knurren, das mich noch mehr anheizt. Seine Hände auf meinen Knöcheln. Gleiten nach oben. Oh ja. Weiter. Seine Stimme in meinem Ohr. Ein Versprechen für unermessliche Lust …
»Was für ein wundervoller Anblick. Ja. Öffne dich für mich. Ich will dich kosten. Deinen berauschenden Nektar trinken.«
… Zwischen meinen Beinen brennt es lichterloh. Seine Hände haben meine Leisten erreicht. Ich winde mich, versuche ihm entgegen zu kommen. Er lacht …
»Du kannst es wohl
Weitere Kostenlose Bücher