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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
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und stellte sich schützend vor meinen Sessel. Da eilte auch schon Darius herbei und öffnete. Viktor stürmte herein und zerrte die sich sträubende Sasha am Handgelenk hinter sich her.
    »Vik? Was ist passiert?«
    Ich war auch aufgesprungen, aber Raphael hielt mich sanft zurück. Viktor schubste Sasha nach vorne, seine Augen glühten vor Zorn.
    »Frag sie!«
    Er sah sich um.
    »Ist Andrew noch nicht zurück? Er wollte gleich da sein.«
    Im gleichen Moment donnerte es an die Tür. Darius, der noch davor stand, öffnete und konnte dem blonden Tornado, der ins Haus wirbelte, gerade noch ausweichen. Dieser stürzte auf Sasha zu und verpasste ihr eine saftige Ohrfeige.
    »Du … miese Verräterin!«
    Sie zuckte nur kurz zusammen und wollte dann direkt auf Andrew losgehen, aber jetzt war es Raphael zu bunt geworden. Er stellte sich zwischen die beiden und donnerte: »Genug!!! Aufhören! Sofort!!!«
    Der gerade eben noch ruhige, ältere Herr hatte sich von einer Sekunde zur anderen in eine Respektsperson verwandelt, die keinen Widerspruch duldete. Es herrschte Totenstille.
    »Jetzt will ich wissen, was hier los ist.«
    Als alle drei den Mund öffnen wollten, winkte er barsch ab.
    »Vik. Du zuerst.«
    Das war keine Bitte, das war ein Befehl. Mir stand vor Staunen immer noch der Mund offen. Viktor schloss kurz die Augen, atmete tief durch und begann zu reden. Erzählte in Kurzform, was letzte Nacht passiert war und dass er Sasha in Verdacht hatte, den sie auch in einem Gespräch nicht hatte entkräften können. Ich konnte Andrew ansehen, dass er sich nur mit Mühe zurückhalten konnte, während Sasha uns hochmütig und feindselig beobachtete. Raphael wandte sich ihr zu.
    »Ist das wahr? Hast du so etwas Abscheuliches getan?«
    Sie starrte ihn erst schweigend an, konnte seinem hellgrauen Blick aber nicht standhalten und schüttelte trotzig den Kopf.
    »Vik, hast du Beweise für solch einen unfassbaren Verdacht?«
    Jetzt mischte sich Andrew doch ein.
    »Raphael! Was für Beweise brauchst du denn noch? Es ist doch glasklar. Nur sie konnte den Schild im Penthouse abschalten und nur sie hatte einen Grund dazu.«
    »Welchen Grund denn? Das kleine Menschlein da? Das ist ja lächerlich!« fauchte sie ihn an. Ihr kurzer Seitenblick schnürte mir die Kehle zu, Viktor trat sofort an meine Seite und legte beschützend den Arm um mich. Raphael sah uns alle eine Weile nachdenklich an, bis er einen Entschluss gefasst zu haben schien. Mit energischer Stimme ordnete er an: »Gut. Darius, bring bitte Sasha nach oben und schließ sie ein. Dann nimmst du Anna mit in die Küche, hier bei uns ist sie sicherer als zu Hause. Lass sie keine Sekunde aus den Augen und beim kleinsten Verdacht löst du den Alarm aus. Vik, Andrew, ihr kommt mit mir.«
    Ich wollte schon protestieren, aber Viktor flüsterte: »Nicht. Es ist ok so« und küsste mich zärtlich.
    Raphael hatte das Kommando übernommen und sie fügten sich.

    Nachdem er Sasha weggeschlossen hatte, brachte mich Darius in die Küche. Während er mir abgewandt zu hantieren begann, ließ ich mich auf einen Stuhl fallen. In meinem Kopf wirbelte immer noch alles durcheinander.
    »Kann sie da oben auch wirklich nicht raus?«, murmelte ich vor mich hin.
    »Nein. Der Schild verhindert das. Die Tür und das Schloss sind extra so gebaut, dass sie auch ihrer Kraft standhalten. Sie brauchen keine Angst zu haben, Sie sind hier wirklich sicher.«
    Er drehte sich zu mir und zauberte eine Tasse heißen, duftenden Kakao vor mir auf den Tisch.
    »Darius! Sie sind ja ein Engel. Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Woher wussten Sie das?«
    Sein zufriedener Gesichtsausdruck brachte mich widerwillig zum Lächeln. Mit beiden Händen umschloss ich den dampfenden Becher und sog den tröstenden Geruch der süßen Schokolade ein. Er setzte sich mir gegenüber und wartete ab, bis ich vorsichtig den ersten Schluck gekostet hatte.
    »Sie hat es auch nicht leicht gehabt.«
    Nachdenklich sah er mich an, zögerte. Um ihn nicht zu bedrängen, senkte ich den Blick in die Tasse.
    »Ich meine Sasha. Ich sage das nicht ohne Grund. Vor ein paar Monaten habe ich im Wagen zwischen den Sitzen ein Notizbuch gefunden. Ich musste ja reinschauen, um herauszufinden, wem es gehört, aber es stand nirgendwo ein Name. Es war eine Art Tagebuch und schon sehr alt.«
    Er grinste verlegen.
    »Irgendwie konnte ich dann nicht mehr aufhören zu lesen, obwohl ich weiß, dass man das nicht macht. Erst als sie mich darauf angesprochen hat, wurde

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