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V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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flüsterte er, „sie schlafen noch alle.“
    „Ach ja,“ motzte Luca. „Das hast du jedes Mal gesagt.“
    „Und zwei von zehn Mal hat’s gestimmt!“, grinste er. Doch das war eher das Grinsen eines Piraten, der gleich aufgehängt werden soll. Und mit diesem Grinsen fuhr er los, hinein in die Straße und warf die zusammengerollte Zeitung während der Fahrt direkt in den ersten Briefkastenschlitz.
    „Was hab ich gesagt?!“, rief er triumphierend. „Sie schlafen noch fest!“
    Doch als Luca ihm folgte und fast schon erleichtert neben ihm herfuhr, zerplatzte ein mit einer knallbunten Farbe gefüllter Luftballon vor ihrem Kart.
    „Da sind sie! Da fahren der Superdachs und die Prima Gurke!“, rief einachtjähriger Junge, sprang durch das Gartentor auf die Straße und warf schon die zweite Bombe auf sie.
    Die traf Davids Helm. Die nächste zerplatzte auf Lucas Rücken und während fünf weitere vor ihnen oder an ihren Körpern in schrillem Blau, Gelb und Rot explodierten, sprang ein halbes Dutzend Kinder aus den Gärten der Häuser.
    Sekten geschleimte Reptenspotze! Es passierte dasselbe wie in den Straßen zuvor. Den acht von zehn Straßen, in denen die Kinder anstatt noch zu schlafen, auf sie gewartet hatten:
    „Los! Macht sie fertig!“, hatten sie die beiden verhöhnt und Eier und Tomaten auf sie geworfen. „Zeigt ihnen, was ein Superheld ist!“
    Die Farbbomben zerplatzten auf Davids Körper. Gelb! Grün und Blau!
    „Luca, fahr vor!“, befahl er seiner Schwester, „Ich deck dir den Rücken!“
    Die klappte die Bremsfallschirme wie Schutzschilde auf, und während die Bomben um sie zerplatzten, flohen die beiden hinunter zum Fluss. Zur Brücke am Fluss, der Straße zum Süden. Denn das war der einzige Ort, an dem sie noch sicher waren. Dort trauten sich ihre Verfolger nicht hin.
    Doch dort lebten andere. Andere Kinder. Biestig verbiesterte Aliens. David und Luca sahen das coole Kart gegenüber der Kirche. Es parkte dort wie ein rostiges Stoppschild. Sie zogen die Bremsen. Die Räder blockierten und das Gummi der Reifen malte vier schwarze Striche auf den Asphalt. Dann sahen sie Kiki. Kiki Lilou. Sie saß auf der Treppe zu Füßen der Kirche und hob ihren Kopf. Den unter der Kapuze verborgenen Kopf. Sie hatte dort offensichtlich auf sie gewartet.
    „Was will die denn schon wieder?“, stöhnte Luca verzweifelt und wandte sich feindselig an das Mädchen. „Ich hab doch gesagt,“ sie zeigte auf David, „das ist nicht mein Bruder.“
    „Und ich glaub dir das nicht“, grinste Kiki zurück. „Auch wenn er jedes Mal anders aussieht.“
    David, dessen Gesicht von den Tomaten und Wasserbomben schon rot gefärbt war, begann jetzt wie ein Bremslicht zu leuchten. Oh Mann, war das peinlich und deshalb, nur deshalb war er heilfroh, als Kiki mit dem Kopf Richtung Kirche nickte.
    „Ich muss euch was zeigen. Da, wo es dunkler ist“, sagte sie unheilvoll und ging durch den Bauzaun, der die Kirche umgab.
    Doch das war genau das, was David jetzt brauchte. Einen Ort, wo es dunkler war und man das Rot nicht mehr sah. Das Rot und das Blau und das Gelb und das Grün. Ja, und auch nicht die Eier und Tomaten!
    Deshalb folgte er Kiki in die dunkle Kirche. Die Fenster waren nämlich verhangen und Baugerüste standen im Raum. Doch niemand schien hier heute zu arbeiten. Sie waren allein und genau das erfüllte Luca mit Sorge. Mit ganz großer Sorge und ganz großer Angst.
    „Dunkler! Ha! Dunkler!“, motzte sie hinter David. „Hey! Die kommt aus dem Süden!“
    Doch da standen sie schon vor dem Altar und dahinter stand Kiki. Kapuzenvermummt wie ein richtiger Gangster.
    „Ja, aus dem Süden“, zischte das Alien. „Aus dem gefährlichen Süden, wo sich Superhelden wie du nicht hintrauen und vor Angst in den Dachsmann-Pyjama machen!“
    Au Backe, das saß. Luca schaute zu David, doch der dachte gar nichtdaran, sich auf ihre Seite zu stellen. Er grinste nur amüsiert und gab Kiki recht.
    Und dann zog dieses Alien auch noch seine Münze aus der Hosentasche und legte sie vor sich auf den Altar. Luca entging nicht, wie David das Bild ansah, das darauf funkelte. Das Bild eines Mädchens, das ohne Kapuze und Dreck vor Schönheit strahlte.
    „So sieht die nicht aus“, versuchte sie David zu warnen. „So kann die nicht aussehen.“
    Doch Kiki fuhr ihr frech über den Mund: „Genau. Und eure sind bunt mit Bildern von Würsten und Gurken drauf!“ Sie grinste sie an. „Los! Legt sie daneben!“
    David gehorchte sofort. Er

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