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V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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schien Kiki oder dem Bild auf ihrer Münze zu trauen. Er schien von beiden verzaubert, verhext oder hypnotisiert. Doch Luca war gegen Kiki immun. „Versprich es mir, David!“, raunte sie drohend. „Wenn sie sie klaut, bringst du sie um.“
    „Oh, umbringen!“, lachte Kiki vergnügt. „Ich dachte, das tun wir nur bei uns im Süden.“ Sie blitzte Luca böse an und die wurde vor Angst zwei Köpfe kleiner. Ihr Kopf verschwand unter ihrer Dachsmannmütze.
    „Aber wir machen da noch ganz andere Sachen.“ Kiki genoss Lucas Angst und schaute zu David. Der hing noch immer an ihren Lippen. „Wir machen da Dinge, von denen ihr nicht nur gar nichts wisst. Nein, von denen wagt ihr noch nicht mal zu träumen.“
    Sie nahm ihre Münze und schnippte sie hoch. Hoch in die Luft und dort wiederholte sich das, was auf dem Schrottplatz passiert war. Das Unfassbare nahm seinen Lauf. Und das gleich dreimal hintereinander. Denn Kiki warf alle drei Münzen hoch.

    Lichtblitze zuckten aus ihnen heraus und die Münzen, die sich zuerst nur langsam drehten, wirbelten immer schneller. Sie wurden zu einem funkelnden Ball und in diesem Ball entstand jetzt ein Bild. Ein Hologramm, das sich bewegte wie ein dreidimensionaler Film.
    Luca staunte mit offenem Mund und selbst der von Kiki sowieso schon hypnotisierte David konnte nicht glauben, was er sah:
    Ein Rennen mit selbstgebauten Boliden, die von Kindern gefahren wurden. Saucoole Boliden wie die von der Brücke. Dazu spielte Musik. Sie hörten Motorengeräusche. Das Quietschen von Reifen und jede der von Kiki nacheinander geworfenen Münzen hielt eine Botschaft für sie bereit:
    „Findet das Geheimnis!“, sagte die erste mit einer genau so geheimnisvollen Stimme.
    „Und kommt alle vier!“, verlangte die zweite.
    „Am 25sten um 23 Uhr!“, raunte die dritte und dann fielen alle drei Münzen auf den Altar. Ihr Funkeln erlosch, doch dafür leuchteten die Augen der Kinder.
    „Was sagt ihr jetzt?“, fragte Kiki Lilou, „Wir wurden erwählt. Wir wurden erwählt, um in der Burg zu fahren.“
    „Wie bitte? Was?“ Luca sah David fragend an. Da seufzte und stöhnte Kiki auf.
    „Das ist nicht euer Ernst? Heiliger Sonntagsfahrer!“
    Sie drehte sich zu dem Kreuz um, das hinter ihr hing, und bekreuzigte sich.
    „Entschuldige Jesus, aber das kann doch nicht sein!“
    Sie wandte sich aufgebracht an David und Luca.
    „Ich rede von der Burg. Das ist die geheime Rennfahrerschule für Kinder. Und wenn es nicht verboten wäre, darüber zu sprechen, dann wüsstet selbst ihr beiden Diesellutscher, dass von dort alle Weltmeister kommen.“
    Luca rümpfte beleidigt die Nase:
    „Sie hat Diesellutscher zu dir gesagt.“
    Das hieß Vollpfosten, Fehlzünder. Aber anstatt sich darüber aufzuregen, strahlte ihr Bruder Kiki nur an:
    „Welche Weltmeister?“, fragte er, als wäre dieses Biest der Weihnachtsmann.
    Doch das Biest war ein Biest. Kiki verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen.
    „Ich rede von Häkeln oder Minigolf!“
    David begann wieder wie ein Bremslicht zu leuchten. Doch es kam noch viel schlimmer. Die Zeit sich zu schämen, war noch nicht vorbei. Kiki lief unruhig durch das Kirchenschiff. Sie suchte nach etwas, und während sie suchte, redete sie.
    „Aber da gibt es leider noch ein Problem. Ich meine außer eurem farbfeuchtem Eier- und Tomatenschalen-Outfit und dass heute der 25ste ist. Es fehlt noch die vierte Münze. Es fehlt noch der Ort, für den die Einladung gilt.“
    Kiki zog vier Stoffballen aus einer alten Holztruhe. Die waren offensichtlich das, was sie suchte, und sie drückte die Ballen, jeweils einen weißen und violetten, Luca und David vor die verdatterte Brust. „Hier! Das zieht ihr an. Wir müssen wohin. Uns fehlt nämlich nicht nur die vierte Münze. Es fehlt noch ein Fahrer. Der Reiche …“
    „Der Schnösel?“, erschrak Luca und Kiki nickte.
    „Der Ar… Shit! Aber so was sagt man ja nicht.“
    Sie zog eine Grimasse. „Leider sagt man das nicht.“
    Dann deutete sie noch einmal auf die violett-weißen Stoffballen, befahl: „Los zieht das an!“, und stapfte aus der Kirche.

15
Enttäusch mich nicht, Robin!
    David, Kiki und Luca standen auf dem Parkplatz vor Frodo Bilboas Döner Diner und starrten auf die in kühlem Schwarz-Weiß gestylte Kartbahn. Über ihnen ragte der Turm in den Himmel. Der Turm mit dem Logo: The Path of Glory, auf dem Davids Traum schon einmal zerplatzt war. Zerplatzt wie eine tütü-bunte Seifenblase an einer Gurkennase

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