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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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Achseln. »Was auch immer.«
    »Du bist also allen Ernstes hier, um Rosie um einen Job anzubetteln? Matthew warf lachend seinen Kopf in den Nacken. »Das ist das Armseligste, was ich je gehört habe.«
    »Daran siehst du, wie verzweifelt ich bin.« Sam lächelte matt und sah dabei beide Männer mit eisigem Lächeln an. Matthew feixte weiter, aber Rosie sah, dass ihm auf der Stirn der Schweiß ausbrach.
    »Also, da kann ich nur allen Glück wünschen«, sagte er. »Aber sie wird dir sicherlich erklärt haben, dass du dazu einen Bewerbungsbogen ausfüllen musst, und wenn sie den dann zerreißt, dann haben wir alle was zum Lachen.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung«, sagte Rosie und erhob sich. Sie war so wütend auf Matthew und Alastair, dass sie kaum sprechen konnte. »Ist das dein Ernst, Sam?«
    »Ja«, sagte er verdutzt. »Ich möchte arbeiten.«
    Sie wusste, dass sie ein großes Risiko einging, dass es verrückt war, eine Sekundenentscheidung aufgrund von Wut zu treffen, aber so, wie die beiden sich benahmen, hatten sie auf jeden Fall eine Abreibung verdient. »In Ordnung, ich versuche es mit dir.«
    »Was?«, sagten alle drei Männer zusammen.
    »Ich gebe ihm eine Chance«, zischte sie. »Und fahre jetzt sofort mit ihm zur Baustelle. Und ihr beide solltet euch schämen.«
    »Da wären wir«, sagte sie und sprang aus dem Laster. »Ein Musterhaus mit fünf Schlafzimmern – das Beste, was wir zu bieten haben. Es steht von innen wie von außen für einen Lebensstil, von dem man nur träumen kann. Schauen die Betrachter aus den hinteren Fenstern, fällt der Blick auf ein perfektes kleines Tal wie aus dem Märchenbuch, verlieben sich und wollen gar nicht mehr weg.«
    »Ah. Dann verzaubert dein Vater also die Leute, um ihnen ihr Geld abzunehmen. Genau wie meiner.«
    Das Grundstück lag am anderen Ende von Ashvale. Während der zehnminütigen Fahrt hatte Sam auf dem Beifahrersitz nur gelacht. Weil Rosie noch immer sauer war und außerdem geschäftsmäßig auftreten wollte, versuchte sie ihn zu ignorieren, als sie ihm auf dem Seitenweg voranging. Der rückwärtige Garten war ein Rechteck aus aufgewühlter Erde. Von innen befand sich das Haus noch im Rohbau, überall Verputz und Abdecktücher.
    »Zum Kaffeekochen können wir reingehen«, fuhr sie fort. »Für gewöhnlich sind Arbeiter zugange.«
    »Oh, das ist gut«, sagte er. »Dann kann mir ja nichts passieren.«
    Rosie stupste seinen Arm an, damit er sie ansah. »Mein Feental kommt nicht von ungefähr, dafür ist jede Menge harter Arbeit nötig«, sagte sie ernst. »Es wird anstrengend werden.«
    »Meinst du das ernst?«, fragte er. »Willst du mich wirklich nehmen?«
    »Sieht so aus. Du hast den Job haben wollen, du hast ihn bekommen.«
    Sam grinste. »Hauptsache, Matthew bekommt eins ausgewischt.«
    »Irgendwann«, sagte sie entschlossen, »binde ich euch alle drei noch an einen großen Stein und werfe ihn in den Fluss. Und Jon gleich mit dazu, wenn ich schon dabei bin.«
    »Ich hab’s kapiert, Süße. Matthew zieht sich Alastair zu seinem ergebenen Protegé heran. Dann verheiratet er euch miteinander und schwuppdiwupp hat er die absolute Kontrolle über sein kleines Imperium. Schlau wie ein Fuchs.«
    »Und du glaubst jetzt, mich ebenfalls ans Gängelband nehmen zu können?«, fiel sie ihm ins Wort. »Hol das Werkzeug aus dem Lastwagen. Du kannst die Erde umgraben und die Steine und all das Zeug rausholen, was von den Bauarbeiten drin liegt. Ich hole meinen Plan und fange schon mal mit den Markierungen an.«
    »Jawohl, Chefin«, antwortete er verdutzt.
    Sie nahm ihn hart ran. Es war ein gutes Gefühl, ihn die winterschwere Erde umgraben zu sehen. Sie bestrafte ihn ein wenig. Sam war fit, das musste sie ihm lassen. Ihm kam kein Wort der Klage über die Lippen, aber seine Augen funkelten sie süffisant an, als würde er das Spiel durchschauen und ihrer Absicht, ihn zu brechen, trotzig die Stirn bieten.
    Im Haus waren zwei Arbeiter damit beschäftigt, die Küchenzeile einzubauen. Nach ein paar Stunden steckte einer von ihnen den Kopf heraus und rief: »Wir sind hier für heute fertig, Mrs Duncan, können Sie bitte absperren, wenn Sie gehen?«
    »Sicher«, rief sie ihnen zu. Als sie verschwunden waren, ging sie ins Haus und schaltete den Wasserkessel ein. Sie brauchte eine Pause. Wenn keiner da war, fühlte sich das Haus seltsam an – hallende Leere. Fast, als betrete man eine andere Welt. »Lass deine Stiefel draußen stehen«, sagte sie, als Sam ihr folgte. »Sie

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