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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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Schmollmarathon und kommst endlich nach Hause?«
    Jon riss seinen Kopf zur Seite, als sie ihn berührte. »Ich schmolle nicht. Vater hat mich enterbt. Und jeder Anspruch, den du je auf mich hattest, ist längst passé. Such dir einen anderen dummen Jungen, den du missbrauchen kannst.«
    »Du glaubst also, ich will dich dafür zurückhaben?« Sapphire lachte. »Bilde dir bloß nichts ein.«
    »Da bin ich aber froh.«
    »Ach, sag jetzt bloß nicht, du hättest nicht auch was davon gehabt.«
    »Es ist, wie wenn man zu viel Zuckerwatte isst, nicht wahr?«, erwiderte er nüchtern. »Am Ende wird einem übel davon.«
    Lucas sah die unter ihrer glatten Oberfläche aufflackernde Wut. »Deinen dürren Körper will ich nicht, mein Lieber«, zischte sie. »Hilf mir, wie du mir das versprochen hast, dann sorge ich dafür, dass zwischen dir und Lawrence wieder alles ins Reine kommt. Ich weiß doch, dass du dir das wünschst.«
    Jon zog die Schultern hoch. »Ich habe dir gar nichts versprochen.«
    Als er sich abwenden wollte, hakte sie ihn unter und stoppte ihn. »O doch, das hast du. Du hast mir versprochen, dass wir gemeinsam die Tore durchbrechen.«
    »Ja, gut, ich würde alles sagen, um dich loszuwerden«, erwiderte Jon und sah sie dabei verächtlich mit schmalen Augen an. »Die Tore sind heilig! Die gehen dich nichts an! Wieso liegt dir überhaupt so viel daran?«
    Nach einer Pause erwiderte Sapphire so leise, dass Lucas Mühe hatte, sie zu verstehen: »Jemand, den ich liebte, ist verschwunden. Die Elfenwesen haben ihn geholt, dessen bin ich mir sicher. Ja, er mag tot sein, aber wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass er in die Spirale gegangen ist, dann muss ich das wissen. Ich muss wissen, ob ein Mensch da durchkommt, das ist alles, worum ich bitte. Es war mein Vater, Jon. Ich muss wissen, was aus ihm geworden ist!«
    Sie sagte dies voller Leidenschaft, aber Jon entzog sich ungerührt ihrem Griff. »Sag mir bitte, dass das nicht der Grund ist, weshalb du Lawrence geheiratet hast.«
    »Mach dich nicht lächerlich.« Sie sah ihn mit einem honigsüßen Lächeln an, das jedoch vom verzweifelten und skrupellosen Glanz ihrer Augen Lügen gestraft wurde. »Nun sag schon, wer war für dich da, nachdem deine Mutter verschwunden und als dein Vater ständig unterwegs und dein Bruder im Gefängnis war? Ich. Wer außer mir war freundlich zu dir und liebte dich so wie ich?«
    »Du hast mich bloß benutzt.« Jon verschränkte seine Arme vor der Brust. »Das mit deinem Vater tut mir leid, Sapphire. Aber ich kann die Tore nicht für dich öffnen, und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun.«
    »Du bist genauso ein Sturkopf wie Lawrence«, herrschte sie ihn an. »Weißt du, wovor ihr beide Angst habt? Dass ich, wenn ihr eure Masken abnehmt, sehen könnte, dass darunter nichts, aber auch absolut gar nichts ist.«
    Jons Stimme wurde rau vor Qual. »Du hast ja keine Ahnung, was das mit uns gemacht hat, dass es uns verboten war, wie normale Elfenwesen durch die Tore zu gehen. Als ich sechzehn war, hätte ich die Spirale entdecken – und nicht auf deiner Matratze landen – sollen. Jahrelang hast du mich dazu benutzt, um dir bei deiner Suche zu helfen, aber du weißt ja gar nicht, was du verlangst. Du hast ja nicht die leiseste Ahnung.«
    Er entfernte sich und ging auf Lucas zu. Sapphire ließ ihn ziehen. Einen Moment lang beobachtete sie ihn mit funkelnden Augen, dann presste sie die Lippen aufeinander und ging in die andere Richtung davon, wo sie in ihr geparktes Auto stieg und davonfuhr.
    Jon starrte ihr hinterher. »Du hast vermutlich alles mitgehört.«
    »Halte dich fern von ihr«, sagte Lucas geschockt. »Sie scheint … geisteskrank zu sein.«
    »Das muss sie sein, sonst hätte sie meinen Vater nicht geheiratet«, sagte Jon. »Vergiss sie. Ich habe sie schon vergessen.«
    Sie liefen die dunkle Straße entlang. Bald darauf fragte Lucas: »Hast du den gestrigen Abend genossen?«
    »Kann mich nicht erinnern. Aber das ist auch schon was.«
    Lucas fragte mit einem Seufzer: »Kommst du mit nach Hause?«
    »Wo ist das?«
    »Bei Rosie.«
    »Nicht, wenn wir wieder eine Runde Eheglück über uns ergehen lassen müssen.« Jon grinste düster. »Dann hat Sam jetzt endlich bekommen, was er wollte. Ich wusste, dass er es nur schafft, indem er ein völliges Chaos anrichtet. Das ist Sam, wie er leibt und lebt.«
    »Was er wollte?« Lucas sah ihn fragend an. »Du meinst wohl, sie ins Bett kriegen?«
    Achselzuckend erwiderte Jon:

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