Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
Vom Netzwerk:
Sicherheit versprach, und jetzt die Lust entdeckt. Ich weiß noch immer nicht, was wahre Liebe ist oder wie ich sie erkennen soll, wenn ich sie gefunden habe.«
    »Wir sind schon zwei Wirrköpfe, nicht wahr?«, meinte Faith mit einem schiefen Grinsen.
    Matthew tauchte in der Tür auf und hielt Rosie mit triumphierender Miene sein Telefon hin. »Ich habe ihn überredet, mit dir zu sprechen.«
    Nachdem sie sich ihre Hände am Geschirrtuch abgetrocknet hatte, griff sie zögernd nach dem Hörer. »Danke … Hallo?«
    »Hi, Rosie, wie geht’s?« Alastair klang kleinlaut.
    »Ganz gut. Und dir?«
    »Ein wenig Katzenjammer. Angekratztes Ego. Es geht schon.«
    »Kommst du nach Hause?«, fragte sie.
    »Habe ich noch ein Zuhause? Heißt das, du hast deine Meinung geändert?«
    Rosie zögerte und sagte dann schweren Herzens und mit leiser Stimme. »Nein. Es bringt nichts, dir was vorzumachen oder die Sache in die Länge zu ziehen. Das wäre nicht fair.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Wenn du Sam meinst, nein.«
    »Du hast doch nicht allen Ernstes vor, ihn einzustellen, oder?« Alastairs schleppende Stimme wurde ein wenig schrill. »Das wird dann nämlich lustig in der Firma werden, findest du nicht?«
    »Das klären wir am Montag«, sagte Rosie erschöpft.
    »Oh, du denkst also, es könnte geklärt werden? Du tust mir wirklich weh, Rosie.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid.«
    »Ich glaube nicht, dass du das weißt«, erwiderte er mit derselben weichen Stimme. »Ich glaube nicht, dass du auch nur einen blassen Schimmer davon hast, was du mir angetan hast.«
    Rosie schloss die Augen. Es schien ihm hundeelend zu gehen. »Ich weiß. Es ist brutal. Aber mir fallen keine Worte ein, wodurch es besser werden könnte. Wir sind nicht das erste Paar, das sich trennt.«
    »Ja, aber weißt du, ich hätte nie gedacht, dass uns das passieren würde. Ich hätte daran denken sollen: Die vom Feenvolk haben kein Herz, keine Seele und keine Moral, hab ich recht, Rosie?«
    Sie atmete geräuschvoll aus und verlor jeglichen Ansporn, sich zu streiten. »Komm nach Hause, dann reden wir darüber«, sagte sie. Sie hörte, wie er ein- und ausatmete. Dann legte er auf.
    »Ich fahre nach Hause«, sagte sie und gab das Telefon zurück. »Um dort auf Alastair zu warten.«
    Matthew setzte ein breites drohendes Grinsen auf. »Gutes Mädchen. Klär das mit ihm .«
    Sie verabschiedete sich, stieg in ihren Wagen und brach langsam von Cloudcroft auf. Durch das Gewölk kahler Äste blickte sie hoch in Richtung Stonegate. Vielleicht könnte sie sich morgen mit Sam treffen, wenn Alastair sich ein wenig beruhigt hatte. Mein Gott, ja, sie musste ihn sehen. Die Idee an eine Verabredung mit Sam jagte ihr erwartungsvolle Lustschauer durch den Leib, die sich köstlich durch den Morast aus Schuld gruben.
    Langsam fuhr sie um die Kurve, an der die Alte Eiche stand. Als sie unter deren weit ausladenden kahlen Ästen hindurchfuhr, sah sie die Grüne Frau – die sich wie eine grüne Schlange um den Baum wand. Plötzlich kam der Kopf auf das Beifahrerfenster zugeschossen und zwang sie, vor Schock einen Schlenker zu machen.
    » Blut schmeckt wie Eisen «, zischte die Grüne Frau ihr hinterher. » Und jetzt werde ich diesen Geschmack nie wieder los .« Als Lucas aufbrach, um sich auf die Suche nach Jon zu machen, brach die Nacht herein. Er steuerte das heruntergekommene Haus von Jons Drogenkumpel an, das auf der anderen Seite von Ashvale lag, und ging durch eine schmale Straße, rechts von Häusern gesäumt und links von einer hohen Hecke begrenzt, hinter der sich ein Park erstreckte. Die Szenerie lag im bernsteinfarbenen Schimmer der Straßenbeleuchtung. Als er um die Ecke bog, sah er Jon in einem Lichtkegel stehen und mit einer Frau sprechen, deren dunkles Haar fast hüftlang über einen Pelzmantel fiel.
    Sapphire. Lucas war sich unschlüssig, ob er einschreiten und Jon retten oder sich im Schutz der Hecke verstecken sollte. Er tat nichts dergleichen, doch Jon sah ihn und grüßte ihn mit einem Blick, den Sapphire nicht mitbekam. Lucas fühlte sich unbehaglich und verweilte in ein paar Metern Entfernung im Dunkeln.
    »Endlich sehe ich dich mal, ohne dass der Rottweiler mich vertreibt«, sagte sie.
    »Rottweiler?«
    »Rosie. Die hat schon was von einer Diva.«
    »Sie hat mich beschützt«, sagte Jon. »Ich wollte dich nicht sehen.«
    Sapphire sah ihn mit schief gehaltenem Kopf abschätzig an. Dann hob sie ihre manikürte Hand, um sein Gesicht zu streicheln. »Wann beendest du diesen

Weitere Kostenlose Bücher