Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
draußen stellen und nicht darüber nachdenken, dass es keine Neuigkeiten von Glen oder dem Kunstraub gab. In Russells Schlafzimmer konnte sie all das vergessen. Allein aus diesem Grund ignorierte sie alle Warnzeichen.
Denn Russell ist ein fordernder Liebhaber. Er sagt Valentina, dass es ihn erst richtig scharf machen würde, wenn sie ihr Rollenspiel außerhalb des Schlafzimmers fortsetzten.
»Wie meinst du das?«, fragt Valentina, als sie sich im Bett eine »Zigarette danach« teilen. Von dem heftigen Sex spürt Valentina ein Pochen zwischen ihren Beinen, und ihr Hinterteil schmerzt. »Wie im Museum?«
»Oh, nein, mehr als das, Süße«, erwidert er. »Das war nur ein kleiner Vorgeschmack.«
Valentina nimmt einen tiefen Zug und reicht die Zigarette dann Russell.
»Ich spreche von etwas, das wir Grenzspiel nennen«, erklärt er, rollt sich auf die Seite und sieht sie an.
Wir , denkt Valentina. Wer ist wir? Aber stattdessen fragt sie: »Was ist ein Grenzspiel?«
»Es sprengt die Grenzen unserer bisherigen SM -Spiele, Valentina.« Er beugt sich vor und streicht sanft über ihre Stirn, während er ihr die Zigarette zurückgibt. Es ist schwer vorstellbar, dass dieselben Hände vor gerade einmal einer Stunde noch ihren Hintern versohlt haben.
»Wie zum Beispiel?«
»Wir vereinbaren, dass du dich meinen erotischen Forderungen überall fügen musst.«
»Überall?«
Er nickt und grinst. »Das macht es ja so scharf … die Gefahr. Es kann passieren, dass ich dich bitte zu masturbieren, während wir mit Freunden zum Abendessen verabredet sind. Oder mit mir in der Toilette an der Grand Central Station zu vögeln, oder den ganzen Tag ohne Slip durch Manhattan zu laufen. Es kann alles sein, aber die Vereinbarung lautet, dass du zustimmen musst, bevor du überhaupt weißt, worum ich dich bitten werde. Das macht es so reizvoll.«
Jetzt drängt er sich an ihren Körper, und Valentina spürt seine Erektion an der Seite ihres Beins. Unwillentlich erregt die Vorstellung von diesen riskanten exhibitionistischen Handlungen sie ein bisschen.
»Allein der Gedanke, dass du diese Dinge tust, macht mich an«, sagt Russell.
Es ist genau eine Woche her, seit das Klimt-Gemälde gestohlen wurde, und es gibt keine Spur von Glen oder dem Wachmann. Laut Delaney und Balducci haben sie keine neuen Hinweise. Valentina unterdrückt den Impuls sie anzurufen. Sie will nicht, dass die Polizisten zu viel über Thomas’ Familie nachdenken. Stattdessen versucht sie, mit Lori über Glen zu sprechen, aber Lori meint, sie hätte ihr nicht mehr zu sagen. Sie behauptet, sie hätte der Polizei alles erzählt. Doch Valentina ist sicher, dass sie lügt. Sie sieht Loris rot unterlaufene Augen. Aus irgendeinem verdammten Grund liebt Lori Glen, und wenn man jemanden liebt, versucht man, ihn zu schützen, egal, was er getan hat. Valentina weiß, wovon sie spricht.
Heute ist ihr erster freier Tag seit dem Shooting. Valentina hat gerade ihre Bildauswahl eingepackt. Morgen hat sie ein Treffen mit Taylor, um mit ihr die endgültige Auswahl der Fotografien zu diskutieren. Nächste Woche hat Valentina dann einen neuen Job, sie macht zusammen mit Marco eine Serie für die Elle . Sie kann es kaum erwarten, wieder zu fotografieren.
Marco und Jake sind ein paar Tage weggefahren, und so trinkt Valentina allein in der leeren Wohnung einen Morgenkaffee. Da klingelt ihr Telefon. Es ist Russell.
»Sei in einer Stunde vor der Metropolitan Opera«, instruiert er Valentina. »Zieh etwas Langes, Wallendes an.«
Valentina trägt keine wallenden Kleider, und sie hätte auch nicht erwartet, dass Russell als SM -Anhänger auf so etwas steht. Schließlich findet sie in einem billigen Geschäft in der 18th Street einen langen roten Satinrock. Dazu trägt sie ein kleines schwarzes Oberteil, das sie gestern in Chinatown erstanden hat. Es hat rote Knöpfe und ist am Kragen rot abgesetzt. Dazu wählt sie schwarze Sandalen mit Keilabsatz. Valentina bürstet ihre Haare, bis sie wie das schwarze Federkleid einer Krähe glänzen. Genau wie ihre Heldin, Louise Brooks, trägt sie das Haar in einem akkuraten Bob. Zum Schluss schminkt sie sich die Lippen rot.
Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in New York spürt Valentina die optimistische Stimmung eines Sommertags. Sie setzt ihre Sonnenbrille auf und genießt das Gefühl der Sonne, die angenehm ihre nackten Arme wärmt. Vielleicht kann die Sache mit Russell wirklich etwas werden, und sie bleibt in New York. Sie könnte mit ihm
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