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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Verliebtheit vielleicht jetzt erhöhen und möglicherweise später einen Keil zwischen uns treiben könnten. Wenn die warme Sonne des Friedens und Glücks wieder auf Carmeis, den Thron, das Reich und Aleysha scheint, dann, ja dann …
    »Ich kehre nach Branarius zurück«, flüsterte er in ihr niedliches Ohr, als hätte er ihre Worte nicht gehört. »Ich werde eine Armee aufstellen, um Darcus Cannu unschädlich zu machen und die Krone fest auf Euer Haupt zu setzen. Und ich werde dem Rat der Könige die Wahrheit erzählen.«
    Wieder lehnte sie den Kopf zurück und blickte ihm ins Gesicht, sichtlich enttäuscht. »Nehmt mich mit Euch. Bringt mich fort von hier!«
    »Das kann ich nicht. Wenn ich Euch mitnehme, ist der Thron leer – und Darcus Cannu wird sofort Schiffe zu den Königen schicken und ihnen ausrichten lassen, ich hätte Euch entführt. Wie ein Schwarm Stechfliegen nach einem zu milden Winter werden sie auf Branarius herabschwirren, und mein Volk wird wieder leiden. Nein, Aleysha, ich kann Euch nicht mitnehmen. Ihr müsst hier bleiben. Auf Branarius habe ich mir treu ergebene Männer, und von dort aus kann ich die anderen Welten besuchen und berichten, was geschehen ist. Die Könige werden uns ihre Hilfe nicht verweigern – und gegen alle kommt Darcus Cannu nicht an.«
    »Ihr – Ihr beabsichtigt, die Könige hierherzubringen, um Darcus Cannu zu besiegen?« Ihr Busen hob und senkte sich unter ihrem schnellen Atem.
    »Besiegen? Wir werden seinen dürren Hals um ein paar Zentimeter strecken! Was glaubt Ihr, wie die Könige meine Neuigkeiten aufnehmen werden?«
     
    »Ich … ich hatte nicht daran gedacht, sie in die Sache hineinzuziehen …« Sie starrte stirnrunzelnd auf seine Brust.
    »Hineinziehen? Es ist auch ihre Sache!« antwortete er, während sein Blick kurz auf ihren so sanft gerundeten Hüften ruhte, und er fragte sich, wie ihre Beine und ihr Gesäß, die der steife Stoff so gut verbarg, wohl aussehen mochten. »Ihr Kaiser wurde ermordet! Aleysha, vor Jahren schwor ich Eurem Vater, gegen wen auch immer zu marschieren, der ihm den Thron rauben oder auch nur Unfrieden zwischen den Welten säen wollte. Ich kam hierher, um diesen Schwur zu erneuern – diesen Eid, den jeder der Könige geleistet hat: alle gegen eine mögliche Aggression zu schützen. Ich halte mein Wort, und sie tun es genauso – auch wenn es bedeutet, dass die Stadt Carmeis angegriffen werden muss.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und zog das Mädchen zu sich herab. »Ihr seid die Kaiserin der Sieben Welten von Carmeis. Aber das Reich ist im Sonnensystem verteilt und keine räumliche Einheit, auch sind die einzelnen Könige nicht so mächtig, dass sie die anderen im Kriegsfall nicht zu fürchten brauchten. Sid-Alors – Maruthia – Ghulan – Lavian – Nyor – und jetzt auch Branarius. Jede dieser Welten wird von ihrem eigenen Herrscher regiert. Was wäre, wenn Maruthia und Lavian Carmeis angriffen? Die Hauptwelt, die Nabe des Rades, das das Reich ist, würde Hilfe benötigen! Deshalb der Treueeid. Deshalb unterstehen die Königreiche der Oberhoheit des Kaisers. Deshalb beugen die Könige die Knie vor dem, der auf dem hohen Thron in diesem Palast sitzt. Und im Augenblick befindet die Kaiserin sich in einer Art Belagerungszustand.«
    Sie hörte schweigend zu, nickte nur.
    »Ich muss nach Branarius zurück, um meine Truppen zu holen, Aleysha, obwohl ich gestehen muss, dass ich viel lieber bei Euch bleiben würde.«
    »Aber – wenn Ihr Eure Männer gegen Carmeis führt, belagert dann nicht Ihr uns?«
    »Ich habe darüber nachgedacht. Es ist nicht so. Ich komme, um Carmeis zu befreien, und das werde ich klar und deutlich machen,  indem auch ich das Knie vor Euch beuge, wenn alles vorbei ist. Doch vielleicht ist das Ganze gar nicht nötig, Aleysha. Darcus Cannu muss doch so vernünftig sein aufzugeben, wenn er weiß, dass die vereinte Macht der Fünf – der Sechs Königreiche gegen ihn ist. Doch wenn er es nicht tut, ist es unsere Pflicht gegenüber Eurem Vater und Euch, ihn niederzuwerfen, ihn zu zerschmettern.«
    Seine Hand ballte sich zur Faust. Sie blickte darauf und nickte.
    »Ja«, sagte Aleysha mit einem tiefen Seufzer. »Ich muss bleiben. Meinem Vater, mir, sind immer noch viele treu ergeben, und …« Sie hob das Kinn und straffte die Schultern. »Ich bin Kaiser – Kaiserin. Es ist meine – Pflicht, hier zu bleiben. Ich kann die Vermählung mit Darcus verschieben. Und so lange er nicht mein Gemahl ist, bin ich

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