Valeron der Barbar
und entschieden sich eilig dafür, das Abschußrampengerüst hinunterzuklettern.
Mit ihrem HEIHH BRANARI brausten die Berittenen in das Schiff.
Sehr unhöflich verjagten sie die eben erst an Bord gegangenen Passagiere und übernahmen die Raumfähre. Burgon car Burgon trat hinaus auf die Plattform und blickte hinunter. Er presste die Lippen zusammen. Solche Gewalthandlungen und ein derartiges Gemetzel hatte der kaiserliche Raumschiffhafen gewiss noch nie gesehen!
Der Boden unten war übersät mit Soldaten der Raumhafenabteilung, sie waren entweder tot oder wanden sich in ihrem eigenen Blut. Schreiend rannten die ursprünglichen Passagiere, gemeinsam mit den Raumhafenarbeitern, zum Tor. Die angreifenden Branarier hatten nämlich auf sehr unbarbarische Weise keine Hand an Zivilisten gelegt. Und nun stürmten zwanzig Männer von der Barbarenwelt – und eine halbnackte junge Frau – die Rampe hoch. Vier von ihnen, die die Nachhut bildeten, gingen rückwärts und hieben wild auf die Verfolger ein.
Präfekt Burgon verbeugte sich, als Valeron auf die Plattform trat. »Euer Privatschiff ist bereit, mein Lord«, sagte er mit einem leichten Grinsen. »Die ursprünglichen Passagiere erklärten sich freundlicherweise einverstanden, auf die nächste Fähre zu warten, und unsere Männer sind dabei, den Kurs zum Branarius einzustellen.«
Valeron beobachtete seine Leute, die mit Jheru ins Schiff strömten. »Zu gütig von Euch, Burgon. Erinnert mich daran, den früheren Passagieren eine offizielle Entschuldigung zukommen zu lassen – und unseren Dank.«
Die branarische Nachhut blickte flüchtig hoch. Die vier sahen, dass die anderen die Schleuse bereits passiert hatten. Sie drehten sich um und rasten nun ebenfalls die Rampe hoch. Der letzte wandte sich noch einmal kurz um, zielte und schleuderte sein blutiges carmeianisches Schwert auf die Verfolger, als wäre es ein Wurfspeer. Zufrieden sah er, dass ein Carmeianer vergeblich auszuweichen versuchte und mit der Klinge durch die Brust von der Rampe purzelte. Dann richteten seine blitzenden goldenen Augen sich mit einem Grinsen auf Valeron, das eine Doppelreihe von scharfen Tierzähnen entblößte.
»Sanxarkhl versteht, wenn ich sage, welch ein Vergnügen es ist, wieder Haarmänner töten zu dürfen, die ich zu hassen gelehrt wurde?«
Valeron legte eine schwere Hand auf des Sungols Schulter. »Ich verstehe – solange du den Unterschied zwischen ihnen und uns erkennst, Rankhnax«, sagte er, und Rankhnaxs Grinsen wurde noch breiter.
Sie stiegen in das Schiff. Valeron und Burgon vergewisserten sich, dass die Luftschleuse auch richtig versiegelt war.
Um den Kurs zu ändern, brauchten nur ein Hebel gezogen und ein paar Knöpfe gedrückt zu werden. Die Verfolger spürten das Zittern der Rampe, als die Raumfähre zum Start ansetzte. Mit entsetzten Gesichtern rannten und rutschten sie die Rampe hastig hinunter. Sie hatten das Feld noch nicht ganz erreicht, als die Rampe hochkippte und der erhitzte Rückstau mit ungeheuerlicher Gewalt über sie hinwegfegte.
Das Schiff erschauderte, glitt aufwärts und schien in die Luft zu springen. Kurz darauf war es verschwunden, als die jahrhundertealten Solarmaschinen wieder einmal die Unfehlbarkeit der Alten und des Gottes Wisensa bewiesen.
Während Männer sich eiligen Schrittes daranmachten, dem Premierminister die Flucht der Branarier zu melden, kniete Darcus Cannu auf dem Teppich in seinem Amtsgemach. Er berührte mit vorsichtigem Finger den braunen Fleck, den er gerade erst entdeckt hatte. Dann hielt er den Finger vors Gesicht, studierte ihn, ehe er beide Handflächen auf den Boden drückte, den Kopf tief über den Teppich beugte und an dem Fleck roch. Schließlich richtete er sich stirnrunzelnd auf.
»Blut«, murmelte er. »Aufgewischt …«
Seine scharfen Augen suchten nach weiteren Spuren. Da! Noch ein winziger Fleck, gewiss nur von einem einzigen Tropfen. Und dort noch einer – unmittelbar vor der paneelierten Wand.
Merkwürdig – es war nur ein winziger Tropfen, und an der Täfelung selbst war nichts zu sehen. Langsam stand er auf und betrachtete nachdenklich die Wand.
Als er die Purpurbehänge bestellt hatte, um sie sowohl zur Dekoration zu benutzen, als auch, um das Gemach noch wärmer erscheinen zu lassen, hatte er befohlen, das Wandstück mit der schönen Paneelierung frei zu lassen. Die Täfelung hatte ihm gefallen, und er hatte vorgehabt, einmal Schwert und Schild oder ein Wappen dort aufzuhängen. Doch als der
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