Vali
protestierte, als er nach vorn geschleudert wurde. Fassungslos beäugte Achill, die Reste des Hauses, die einmal ein Quartier gewesen waren.
Vom Hauptquartier war nur noch ein Haufen qualmende Asche, mit ein paar verkohlten Resten, übrig. Das ganze Haus war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, und vor der Ruine parkten ein Löschzug der städtischen Feuerwehr, und ein Polizeifahrzeug. Achill sah sich kurz um, aber von keinem seiner Brüder war etwas zu sehen, oder zu spüren. Ungläubig sandte er einen mentalen Ruf aus, und wartete.
„Achill?“ Tomasz Stimme meldete sich leise in seinem Kopf, und er folgte den Anweisungen, die er ihm gab. Schließlich fand er einen total erschöpften Tomasz versteckt in einer Gartenlaube zwei Strassen weiter. Sein Freund sah so schlecht aus, wie er sich fühlte.
„Was zur Hölle ist hier los?“, er ließ sich neben Tomasz auf den Boden plumpsen, und sein Schädel fuhr bei der Erschütterung wieder Karussell.
„Das Quartier wurde angegriffen. Ich konnte nicht verhindern, dass sie das ganze Ding einfach niedergebrannt haben. Es waren zu viele. Wo ist Grischa?“ Tomasz klang erledigt.
„Ich weiß es nicht. Wir waren an der Uni und dann kamen wir in einen Hinterhalt. Ich bin am Flussufer wieder aufgewacht. Allein.“
„Dann weißt du auch nicht was mit Vali und Thore ist?“ Tomasz rappelte sich langsam hoch.
„Nein, waren sie denn nicht bei dir?“ Achill lief es eiskalt den Rücken runter, als sich eine böse Ahnung in ihm breit machte.
„Sie wollten mit Sarah zum Dörnberg, und sind nur kurz nach euch gegangen.“
„Hast du ihn noch nicht erreicht?“. Tomasz telepatischen Fähigkeiten waren selbst innerhalb des Ordens legendär, und seine größte Waffe. „Nein ich habe die letzten Tage zuviel Energie verbraucht, und im Moment bin ich so hilfreich wie dein Handy.“, sagte er und begutachtete den Schaden an Achills Mobiltelefon.
„Wir müssen uns neu gruppieren, und zwar gestern!“ Achills Faust landete auf einem kleinen Holztisch in der Mitte des Gartenhäuschens, und das Möbel zerbröselte in handliche Stücke.
„Du musst dich konzentrieren, wir müssen Vali finden und zwar schnell. Wohin würde er gehen?“
„Mein Laptop hat auch was abgekriegt, ich kann keine GPS Suche durchführen. Wir brauchen ein Handy, und dann müssen wir damit versuchen, Vali zu erreichen.“
„Lass uns Richtung Zentrum gehen Professor Holmes, dann besorge ich dir unterwegs ein Handy. Außerdem können wir dabei irgendwo eine Apotheke knacken, mein Kopf bringt mich um.“ Achill kam stöhnend zum Stehen.
Seine langen rotblonden Haare klebten ihm am Kopf, und zusammen mit den nassen Lederklamotten, sah er so vertrauenswürdig aus, wie Freddie Krueger nach Drehschluss.
Tomasz hatte jetzt schon Mitleid mit der armen Seele, die zweifellos gleich ihr Handy verlieren würde. Gemeinsam verließen sie die Gartenhütte, und machten sich auf den Weg Richtung Innenstadt, wo um diese Uhrzeit noch vereinzelte Gestalten unterwegs sein würden.
Der Morgen graute bereits am fernen Horizont, und der tieforange Streifen, kündigte einen sonnigen Tag an. Keiner von beiden würdigte ihn auch nur mit einem Blick.
Grischa erwachte in einer äußerst unbequemen Position.
Seine Hände waren über seinem Kopf gefesselt, und eine Kette die an der Decke durch einen Metallring lief sorgte dafür, dass seine Füße keinen Bodenkontakt bekamen. Er hatte kein Gefühl mehr in den Armen. Seine Schultern brannten unter dem Gewicht, dass sie schon wohl eine geraume Zeit tragen mussten. Er versuchte sich umzusehen, aber er sah nur einen Tisch, auf dem ein schwarzer Kasten lag, und einen Stuhl vor sich. Die einzige Lichtquelle war eine alte Metalllampe, die genau wie er nutzlos von der Decke baumelte. Boden und Wand waren purer grauer Beton.
Hinter ihm quietschten Scharniere, und eine Tür fiel zurück ins Schloss mit einem hohlen Plong, das von den kahlen Wänden reflektiert wurde.
Die Schritte von schweren Stiefeln kamen mit dumpfen Poltern näher. Grischa schloss die Augen, und stellte sich weiter bewusstlos. Vielleicht konnte er sich so Zeit verschaffen. Er versuchte auf seine Kräfte zuzugreifen, aber irgendwas hielt ihn davon ab, in den Geist des Menschen hinter ihm einzudringen.
„Gib dir keine Mühe, Arschloch.“, seine Augen klappten erstaunt auf, als er die Stimme erkannte.
„Jonah?“, es klang rauer als er es beabsichtigt hatte, aber sein Hals glich einem Reibeisen.
„Sieh
Weitere Kostenlose Bücher