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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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ließ das Wasser ab. Aus ihrem Handgelenk troff immer noch das Blut und sie sah sich suchend nach etwas um, um die Blutung unter Kontrolle zu bekommen. Ihr Blick fiel auf eins der Handtücher die neben dem Waschbecken hingen.
    Sie stand auf, wollte an der Wanne vorbei gehen, als Valis Hand plötzlich nach ihrer schnappte, und er seine Lippen über ihre Wunde senkte. Sarah keuchte erschrocken.
    Seine Zunge fuhr mehrmals vorsichtig über den schnitt, und als er sie losließ, war die Wunde nur noch ein kleiner rosa Streifen. „Vali?“ Er sah sie nicht an. Starrte weiter geradeaus auf einen unbestimmten Punkt an der Wand.
    Sarah schüttelte nur den Kopf, sie hatte jetzt nicht die Zeit sich um ihn zu kümmern. Eilig schnappte sie sich einige Handtücher und ging wieder zur Wanne.
    Thores Zähne klapperten jetzt vernehmlich aufeinander, und er litt heftig unter dem Schüttelfrost.
    Vorsichtig breitete sie die Handtücher über ihm aus, die Wunde auf der Brust vermeidend. Weil sie keine Ahnung hatte was sie sonst tun konnte, begann sie damit seine Beine kräftig abzurubbeln um die Durchblutung wieder anzuregen. Soweit sie an ihn dran kam trocknete sie ihn ab, und wickelte ihn dann in die Handtücher. Er musste aus der Wanne raus, aber das konnte sie alleine nicht bewerkstelligen. Vali saß immer noch auf dem Boden. Bis auf den Moment wo er ihre Wunde verschlossen hatte, hatte er sich nicht gerührt. Sarah ging zu ihm und hockte sich vor ihm hin.
    Ihre Stimme sanft, auch wenn sie sich alles andere als ruhig und beherrscht fühlte.
    „Vali? Ich brauche hier deine Hilfe. Thore muss aus der Wanne raus, und ich schaffe das nicht alleine.“ Seine Augen sahen durch sie durch, als wäre sie nicht viel mehr als Luft. Was war bloß mit ihm los? Sie streckte die Hand aus und legte sie ihm auf die Wange, langsam und vorsichtig. Sprach weiter leise zu ihm und hoffte sie konnte ihn irgendwie erreichen. „Bitte, Vali hilf mir ihm zu helfen.“
    Endlich schien sein Blick sie zu fokussieren, und Gott sei Dank stand er auf, und bewegte sich langsam zur Wanne.
    Sarah ging zum Schlafzimmer und schlug die Decken zurück, so dass Vali Thore vorsichtig auf das Bett legen konnte.
    Mit dem großen Körper darin wirkte das Bett, als sei es zwei Nummern geschrumpft. Sarah beeilte sich damit ihn in die Decken einzuwickeln. Thores Gesicht war weiß wie das Laken und die Lippen hatten ihre bläuliche Färbung auch nach mehreren Minuten noch nicht verloren.
    Sarah saß an der Bettkante und wusste nicht was sie noch tun sollte. Sie hatte die Heizung bis zum Anschlag aufgedreht und im Raum breitete sich bereits angenehme Wärme aus, aber die Verletzung und der Schock ließen Thore einfach nicht aufhören zu zittern. Mit jedem Schauer der über seinen Körper rollte, verzog er sein Gesicht und die feinen Gesichtszüge waren verkrampft und schmerzverzerrt.
    „Sag mir, was ich noch tun kann.“ dabei streichelte ihm immer wieder über seine blonden Haare.
    „Kkkaaalt.“ war das erste Wort was er sagte nach dem Treffer von Vali. Es war so leise und unterbrochen vom Klappern seiner Zähne, dass sie es beinahe nicht verstand.
    Hilfesuchend sah sie sich nach Vali um, aber der saß auf einem Sessel am Fenster und starrte ins Morgengrauen. Eine Hand an seiner Waffe saß er halb abgewandt von ihr und sie konnte sein Gesicht nicht sehen.
    Sie wusste nicht was passiert war, während sie das Eis besorgt hatte, aber es musste etwas Grundlegendes in Vali verändert haben. Das Gefühl, wenn einem der Boden unter den Füssen weggezogen wurde, war für sie ein alter unliebsamer Bekannter und sie wusste, sie konnte ihm im Moment nicht helfen.
    Thore brauchte ihre Hilfe auch weitaus dringender. Nach einer Wärmflasche oder etwas ähnlichem, hatte sie schon erfolglos gesucht.
    Als sie aufstand und sich ihren Pullover über den Kopf zog, drehte Vali kurz den Kopf in ihre Richtung.
    „Er braucht Wärme.“, sagte sie schlicht und streifte sich die Schuhe von den Füssen. Ihre Jeans kam als nächstes, und als sie schließlich nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet war, schlüpfte sie zu Thore unter die Decke und rutschte dicht an ihn heran. Sie schreckte kurz zurück, als ihr das erste Mal wirklich bewusst wurde, dass er ja komplett nackt war. Dieses Detail hatte sie die ganze Zeit und überaus erfolgreich ausgeklammert. Aber dann trat sie sich selbst mental in den Hintern, schließlich ging es hier nicht um Sex, sondern darum das es Thore endlich besser ging.
    Ein

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