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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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mit dem ihm angeborenen Pragmatismus ging er zu seinem Stuhl und beendete damit den Moment der Gefühlsduselei. Während die anderen noch etwas perplex in die Runde schauten, schien er schon wieder sein altes Selbst reaktiviert zu haben, und durchbrach das etwas betretene Schweigen.
    „Schön, nachdem wir das geklärt haben, sollten wir nun wirklich an die Arbeit gehen.“, damit ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und harrte der Dinge die da kommen würden. Als sich nichts rührte außer diverser Augenbrauen und Unterkiefer schob er seinen Stuhl zurück, und fragte in die Runde.
    „Was?“, und als auch darauf keine Reaktion erfolgte, seufzte er „Ich brauche einen Kaffee.“
    Das war es war den Knoten endgültig zum Platzen brachte, und alle Anspannung löste sich in dem dröhnenden Gelächter der Männer. Das war das Ventil das sie brauchten, um die angestaute Energie los zu lassen.
    Vali rieb sich staunend den Kiefer, und betrachtete seine Männer. Sie waren ein verrückter Haufen und jeder von ihnen hatte seine Macken, aber mit der Loyalität die sie ihm eben erwiesen hatten, hatten sie ihm das größte Geschenk gemacht und dafür würde er ihnen ewig dankbar sein.
    Er fühlte sich gestärkt und mehr denn je als Teil einer Einheit, die scheinbar nichts auf dieser Welt erschüttern konnte. Unglaubliche Wärme erfüllte sein Herz.
    Als letztes blieb sein Blick an Sarah haften, die mit unbewegtem Gesicht auf dem Sofa saß.
    Er musste sich eingestehen, er hatte am meisten Angst vor ihrer Reaktion auf seine Beichte gehabt.
    Sie schien sich noch nicht entschieden zu haben, was sie aus dieser Information machen würde. Es war unmöglich etwas in ihr zu lesen.
     
    Um sie herum begannen seine Männer damit, die weitere Vorgehensweise zu planen. Tomasz würde dem Orden eine Geschichte auftischen die ihnen Zeit verschaffen würde, und Thore wollte noch einmal zum Dörnberg, um einen Hinweis auf den Angreifer zu bekommen, der auf sie geschossen hatte. Vielleicht war ja irgendwo eine Fährte, die sie auf Lucius Spur bringen konnte.
    „Warum tust du mir das an?“ Sarahs Stimme ließ jede andere Unterhaltung im Raum verstummen. Alle Blicke wandten sich ihr zu, aber es war ihr egal. „Warum passiert das alles hier?“ Sie richtete ihre Worte an niemand bestimmten.
    „Sarah ich…“, hob Vali an, aber sie war noch nicht fertig.
    „Du überträgst mir die Verantwortung für euren Tod. Ist dir das klar? Damit kommst du nicht durch. Ich werde das nicht zulassen. Niemand wird meinetwegen sterben.“ Sie stand auf, und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Bringt mich zu eurem Orden.“
    „Auf keinen Fall. Ich werde dich nicht diesen alten Männern ausliefern, ohne vorher genau zu wissen, was sie mit dir vorhaben.“ Vali spürte ihre Verzweiflung, aber er würde einen Teufel tun. Er konnte sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
    „Ist das dein letztes Wort?“, ihr Kinn trotzig erhoben, die Hände in die Hüfte gestemmt hielt sie seinem Blick unbeeindruckt stand.
    „Ja. Wir gehen nicht ohne weitere Informationen und ohne einen Plan.“ Sein Ton beendete die Diskussion, bevor sie richtig angefangen hatte.
    „Dann weiß ich ja, woran ich bin.“ Sarah drehte sich um, und stampfte aus dem Zimmer. Die Tür fiel donnernd hinter ihr ins Schloss, und ein Schlüssel wurde gedreht. Thore ging zur Tür bevor Vali seinem Impuls folgen konnte dasselbe zu tun.
    „Sarah komm schon, du weißt er hat Recht.“
    Als keine Antwort kam, nickte Vali Achill zu, der sich schweigend erhob, und durch die Tür zum Flur ging.
    Als eine zweite Tür krachend zuflog zuckten alle Anwesenden im Raum simultan zusammen.
    Die dritte Tür knallte, und dann hörte man nur noch wie im Badezimmer das Wasser aufgedreht wurde.

Kapitel 37
     
    Sarah ließ das Wasser mit voller Kraft in die Wanne plätschern. Dampfwolken nebelten den ganzen Raum ein und eine Schaumbadprobe vom Waschbecken sorgte für ein wachsendes fragiles Gebirge in der Mitte der Wanne.
    Er brauchte einen Plan, sie riss sich das Shirt vom Leib und feuerte es in eine Ecke des Zimmers. Sie war jenseits von wütend, sie war stinksauer. Die Hose flog als nächstes Knäuel quer durch den Raum. Wie konnte er es wagen, über ihren Kopf hinweg zu bestimmen? Sie alle würden sterben, weil er dem Befehl des Ordens nicht folgte. Wegen ihr!
    Als Sarah versucht hatte, sich durch die andere Tür davonzustehlen, hatte Achill bereits im Türrahmen auf sie gewartet. Er war so schlau gewesen sich

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