Vali
klingen.
Seine heftige Reaktion wirkte allerdings nicht sehr beruhigend.
„Vali das ist ein direkter Befehl vom Rat, den können wir nicht ignorieren.“, sagte Grischa, und sah im Geiste seine eigenen Chancen schwinden. War Sarah erst beim Orden, dann würde er nicht mehr an sie herankommen.
„Ihr nicht. Ich schon.“ Vali stemmte seine Hände in die Hüfte.
„Ich auch.“ Thore erhob sich, und stellte sich demonstrativ an Valis Seite.
Sarahs Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie die beiden nebeneinander sah. Vielleicht gab es für die Freundschaft der beiden doch noch Hoffnung.
„Bin dabei. Ich kann die alten Säcke sowieso nicht ausstehen.“ Achill wollte auf keinen Fall die Gelegenheit verpassen, den Besserwissern eins auszuwischen.
„Seid ihr jetzt völlig verrückt geworden?“ Grischa verstand die Welt nicht mehr. „Wenn wir uns dem Rat widersetzen, dann ist das ein Todesurteil. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr es Lucius so leicht machen wollt, die Herrschaft an sich zu reißen.“
„Kleiner, wie immer hast du keine Ahnung wovon du sprichst.“ Achill erhob sich von dem Sessel, und nahm Aufstellung zwischen Grischa und Vali.
„Nein mein Bruder. Er hat Recht.“ Vali legte Achill die Hand auf die Schulter. „Ich habe genug angerichtet um bereits auf der Abschussliste des Rates zu stehen. Mein Risiko ist kalkuliert. Aber ich werde es nicht zulassen, dass ihr euch meinetwegen noch mehr in Gefahr begebt.“
„Was bedeutet sie für dich?“ Tomasz hatte den Laptop längst zugeklappt und bedachte Vali jetzt mit einem Blick indem pure Neugier lag. Niemand von ihnen hätte je erwartet dass Vali einen Befehl des Rates missachten würde. Das schien einfach zu unmöglich. Sarah saß gespannt wie ein Drahtseil auf der Couch und beobachtete, wie die Blicke der Männer an Vali klebten. Sie kannte ihn kaum, aber er war offensichtlich nicht er selbst. Und sie sollte der Grund dafür sein? Vali ging auf und ab, als würde ihm die Bewegung helfen, seine Gedanken zu ordnen.
„Ich schulde euch eine Erklärung, die ich nicht parat habe. Ich weiß nicht warum Sarah mich so stark beeinflusst. Ich weiß nur, dass ich den übermächtigen Drang habe sie vor allem Unheil zu beschützen. Sie sieht mich an und ich, … ich verliere die Fähigkeit zu denken.“ Er rieb seine Hände aneinander, und es war offensichtlich dass er Mühe hatte in Worte zu fassen, was er fühlte. Sarahs Kinn klappte nach unten. “Sie geht mir unter die Haut wie niemand vorher, und irgendwie weiß ich dass auch niemand nach ihr kommen wird, der mich so fesselt. Ich kenne sie kaum und doch ist es als würde ich sie seit Jahrhunderten kennen, als hätte ich seit meiner Geburt auf sie gewartet.“
Sarah hatte aufgehört zu atmen, und war sich nicht ganz sicher ob ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Auf jeden Fall fühlte es sich an, als müsste sie gleich kollabieren. Absolut fassungslos sah sie Vali an. Der ließ den Kopf hängen unter dem Gewicht seiner Offenbarung und fuhr leise aber bestimmt fort.
“Ich werde sie nicht aufgeben, niemals. Das macht mich allerdings zu einer Gefahr für euch alle, und für die Operation, also tut was ihr tun müsst. Meldet mich dem Orden, oder tötet mich gleich hier und jetzt. Ich kann nicht mehr als euer Anführer dienen, wenn ich bereit bin für diese Frau jeden Schwur zu brechen den ich je geleistet habe.“
Sarah sah in die Gesichter der anderen Krieger, und es überkam sie eine böse Vorahnung.
„Meine Existenz gefährdet somit das Fortbestehen unserer Rasse und entehrt das hohe Andenken an unsere Ahnen. Damit bin ich zu der Gefahr geworden, vor der sie uns immer gewarnt haben. Handelt nach eurem Gewissen. Ich werde mich eurem Urteil beugen, aber ich werde dieses eine Mal nicht blind dem Befehl des Rates folgen. Sarah ist für mich wichtiger als der Rat.“ Ein kollektives Stöhnen ging von der Gruppe aus. Vali hatte gerade seinen Eid gebrochen und dafür gab es nur eine Strafe. Er sah ihnen der Reihe nach in die Augen. „Verfügt über mein Leben, ich lege es in eure Hände, aber versprecht mir eines. Lasst Sarah am Leben, sie ist der Schlüssel zu Malachis Suche. Auch wenn sie es nicht weiß , ich bin mir sicher, dass nur mit ihrer Hilfe das Artefakt gefunden werden kann.“
In der Stille die auf seine Worte folgte, hätte man jede Stecknadel des Planeten fallen hören können. Vali wusste er hatte seine Brüder zutiefst schockiert, aber es musste sein. Er war es ihnen
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