Vali
das silberne Band, das sie verband. Es hatte sich verändert, war stärker geworden, es strahlte mit den Sternen um sie herum um die Wette.
Instinktiv folgte Sarah dem Band, und fand es verbunden mit Valis Seele, seinem innersten Kern, der als golden leuchtendes Licht in seiner menschlichen Form auf sie wartete. Er streckte die Hand nach ihr aus und sie wollte zu ihm, aber wurde plötzlich von einem weiteren Band, das sich um ihre Mitte wand zurückgehalten. Dieses Band hatte eine leuchtend grüne Färbung – Esther! Sie konnte nicht zu Vali solange ihre eigene Seele an Esther gebunden war.
Sie schüttelte traurig den Kopf, Tränen stiegen ihr in die Augen, als Valis Alter Ego erneut die Hand ausstreckte.
Es tut mir leid, ich kann nicht, schickte sie den Gedanken in den Äther, und betete, dass er es verstand.
Die goldene Erscheinung ließ die Hand langsam sinken, und Sarah wurde aus der Vision geschleudert.
Sie landete wieder in ihrem Körper, und Vali sah sie fassungslos an. „Was war das Sarah?“, er klang verwundert, seine Stimme ergriffen vom Erlebten. „Ich weiß es nicht.“ Tränen rollten über ihre Wangen. „Scht, nicht weinen,
´ mo luaidh´ , was ist denn?“
„Ist das deine Sprache? Was bedeutet das?“
Er nickte „Es bedeutet in etwa `mein Schatz`, aber du weichst mir aus. Was ist los Sarah?“
„Hast du nicht gesehen was passiert ist?“ die Tränen wollten einfach nicht aufhören.
„Doch, das habe ich, aber warum weinst du?“, er streichelte ihr Gesicht und nahm die Tränen mit sich.
„Wir können nicht zusammen sein solange ich mich mit Esther verbunden fühle.“, jetzt vergrub sie sich an seiner Brust.
„Natürlich können wir das. Wir sind doch jetzt auch zusammen.“ Vali spürte ihren Schmerz, der sein Echo in seiner eigenen Brust fand, aber er würde nicht von ihr verlangen ihr Band zu ihrer Schwester zu kappen. Niemals.
Sie sah ihn durch den Tränenschleier an. “Reicht dir das denn?“ Sie wusste, er fühlte wie sie.
„Ich werde annehmen, was immer du mir zu geben bereit bist.“, es war ein Schwur, der sich tief in ihr Herz eingrub.
Sie nickte, und auch wenn sie sich nicht aus dem schützenden Kokon begeben wollte, der sie in diesem gestohlenen Moment umgab, so mussten sie sich doch der kalten Realität zuwenden, die auf der anderen Seite der Tür auf sie wartete.
„Meinst du wir haben noch Zeit für eine Dusche?“, sie schniefte leise, und löste sich langsam von ihm.
„Ja, außerdem brauche ich ein neues Shirt.“, er schmunzelte, als sie ihm über die Schulter einen Blick zuwarf, und sich eine zarte Röte auf ihren Wangen ausbreitete.
Kapitel 38
Irgendwo hatte einer seiner Männer eine neue Tür aufgetrieben, und Vali fragte sich in welchem der Hotelzimmer sie jetzt wohl fehlen mochte.
Während sie sich schnell abduschten, fällte er eine Entscheidung.
Vali brauchte Informationen vom Rat. Noch nie hatte er von einer solchen Bindung gehört, die auf einer so tiefen Ebene stattgefunden hatte. Naja, fast. Es war ein kleiner Stich in seinem Herzen, dass Sarah gezögert hatte, aber er konnte auch verstehen, warum.
Er hingegen wusste instinktiv, dass er sich unwiderruflich an sie gebunden hatte, aber er hatte keine Ahnung welche Konsequenzen das haben konnte.
Achill hatte zwar einen Stapel Kleidung für das Team besorgt, aber nicht für Sarah, also trug sie jetzt zu ihren alten Jeans ein Shirt, das um circa vier Nummern zu groß war. Aber sie beklagte sich nicht, den Bund stopfte sie in die Hose und die Ärmel krempelte sie hoch.
Vali gefiel die Vorstellung, dass sie irgendwann seine Shirts tragen würde, immer vorausgesetzt er wäre stark genug sie zu beschützen. Zu seiner großen Erleichterung war er jedoch nicht allein, Thore hatte jederzeit ein wachsames Auge auf sie. Vali musste unbedingt mit ihm reden, aber das hatte zu warten.
Tomasz saß mit zusammen gekniffenem Mund am Tisch, als sie den Einsatzplan besprachen. Er sagte kein Wort, überließ Vali die Führung ohne irgendwelche Einwände.
Sarah fragte sich ob der Riss, der sich im Team zu bilden schien, je wieder zu kitten war.
„Wir fahren also zum Dörnberg, und versuchen dort die Fährte wieder aufzunehmen?“ Achill fasste das Ergebnis der Besprechung zusammen.
Vali nickte, „Ja von dort aus folgen wir dem Weg, den Sarah gesehen hat. Lucius hat die Höhle bei seinem ersten Versuch nicht gefunden. Malachi hat seine Ausflüge immer am Dörnberg begonnen. Ich denke wir sollten genau da
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