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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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etwas nicht stimmte. Es war schlicht zu still auf diesem Flur. Thore schob Sarah hinter sich, und zog seine Waffe. Mit der Pistole im Anschlag ging er nah an den Rahmen der Tür heran, und wartete auf Vali. Der war zwei Schritte zurückgetreten, und mit einem gewaltigen Tritt beförderte er die komplette Tür aus ihrem Rahmen. Sobald das Holz splitterte, bahnte sich Thore mit der vorgehaltenen Waffe einen Weg hinein.
    Vali folgte ihm auf die gleiche Weise und Sarah blieb, wie sie es Vali versprochen hatte, dicht hinter ihm. Sie hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt, so wusste er jederzeit, dass sie noch folgte. Achill und Grischa sicherten die Tür, und behielten den Flur im Auge.
    Thore bewegte sich schnell in Richtung Badezimmer, Vali war ihm dabei dicht auf den Fersen. Aber bevor sie die Tür erreicht hatten, stand ihnen plötzlich ein maskierter Mann im Weg. Der hatte seine Waffe im Anschlag und eröffnete sofort das Feuer. Thore sprang vor, und drückte im selben Moment den Abzug seiner Waffe. Vali drückte Sarah hinter sich an die Wand, und schützte ihren Körper mit seinem.
    Der Maskierte fiel zu Boden, ohne noch einen weiteren Schuss abfeuern zu können. Unter seinem Kopf breitete sich schnell eine dunkelrote Lache aus, die im starken Kontrast zu den hellen Fliesen im Badezimmer stand. An der Wand und der Tür rannen Blutstropfen in dünnen Bahnen herunter. Sarah starrte wie gebannt auf das groteske Farbenspiel, als sie von Valis Hand in ihrem Nacken nach unten gedrückt wurde. Der nächste Schuss pfiff nur knapp an ihrem Ohr vorbei und landete in der Wand hinter ihr. Putzreste und Splitter vom Mauerwerk landeten in ihren Haaren. Der Geruch von Pulver und Blut füllte schnell den ganzen Raum, und trieb ihr die Galle in den Hals. Wieder Schüsse und ein Schrei der, mitten in seiner Entstehung, von einem weiteren Knall gestoppt wurde.
    Noch mehr Blut auf weißem Grund, und Sarah wusste sie würde die Kombination nie wieder ansehen können, ohne an diesen Augenblick denken zu müssen. Eine weitere Leiche lag im Weg und dieses Mal musste Sarah über den Toten hinwegsteigen.
    Er trug keine Maske und hatte zwei große rote Löcher in seiner Brust, Knochensplitter und Gewebefetzen verteilten sich auf seinem Shirt. Sarah wollte nicht hinsehen, aber jede Einzelheit brannte sich unauslöschbar in ihr Gedächtnis. Das Gesicht des Toten zeigte in ihre Richtung und die seltsam verzerrten Gesichtzüge wurden von dem Loch gekrönt, das einmal seine Stirn gewesen sein musste.
    Oh Gott war das Hirn? Sarah schlug eine Hand vor den Mund und stolperte auf dem vom Blut rutschigen Fliesenboden aus.
    Hätte sie nicht jemand von hinten gegriffen, wäre sie vornüber auf der Leiche gelandet. Starke Arme hoben sie über den Haufen menschlicher Reste in den nächsten Raum in den Thore und Vali vorgedrungen waren.
    Sarahs Beine zitterten und sie wären beinahe eingeknickt. Thore sicherte noch einen kleinen Nebenraum und rief schließlich „Sauber.“
    Auf dem Boden in der Mitte des Raumes lag Tomasz, und wie durch ein Wunder war er noch am Leben.
    Sein Brustkorb bewegte sich und es schien soweit alles in Ordnung mit ihm zu sein. Sarah schüttelte Achills Arme ab, die sie gestützt hatten, und stolperte auf den Verletzten zu.
    In dieser Sekunde splitterte wieder Holz, und es donnerten weitere Schüsse durch das Zimmer. Instinktiv warf sie sich über den Körper des verletzten Kriegers, und hinter ihr brüllte Vali Befehle. Es folgte ein Schusswechsel, und sie erkannte in dem Lärm Achills Stimme, als er aufschrie. Sarah drehte den Kopf, und sah gerade noch wie Achill sich gegen Grischa fallen ließ, um ihn vor einem weiteren Geschoss zu bewahren.
    Die erste Kugel hatte dafür ihn erwischt, denn er rollte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rücken, wurde von Vali am Kragen gepackt und rücklings in Deckung geschleift. Der letzte Angreifer starb im Kugelhagel, den ihm Thore entgegenschleuderte mit einem wütenden Kampfschrei. Dann war es nahezu gespenstisch still.
     
    Jonah hatte den Rückzug angetreten, als ersichtlich wurde, dass er so keine Chance hatte an die Frau heranzukommen.
    Er konzentrierte sich auf das Bild seiner toten Männer und das von Sarah, und sandte einen gezielten Gedanken an seinen Meister. Wenn Lucius diese Frau lebend wollte, dann musste er ihm mehr Hilfe zugestehen, und zwar schnell.
    Grischa hatte seine Sinne ausgesteckt, um weitere von Jonahs Männern zu orten, als er eine mächtige Präsenz

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