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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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heraus bewegen wollte. Sarah hatte in einer Sekunde dichtes Wolfsfell unter Nase und im nächsten blendete sie ein greller Lichtstrahl trotz geschlossener Augenlider. Wo eben noch der Wolf in ihren Armen gelegen hatte, lag jetzt Thores breiter Rücken unter ihr. Auf ihr drückte sie ein massives Gewicht nach unten und sie hatte keine Möglichkeit sich aus dieser Zwickmühle zu befreien. Sie wollte Thore versichern, dass es ihr gut ging, aber der Aufprall hatte ihr sämtliche Luft aus der Lunge gepresst und sie kämpfte gegen den Sauerstoffmangel.
    Sie musste dringend Luft in ihren Körper bekommen. Mit aller Macht stemmte sie sich gegen das Gewicht in ihrem Rücken und drehte gleichzeitig ihren Oberkörper zur Seite. Das Gewicht rutschte schließlich von ihr herunter und sie machte gierig ein paar Atemzüge.
    Sarah drehte den Kopf und stellte erstaunt fest, dass das Gewicht von einem jetzt regungslosen Körper stammte.
    „Grischa.“ Sie hauchte erschüttert seinen Namen, als sie an seine Seite kroch.
    Lucius stand mit einem Schreckverzerrtem Gesicht am Rand des Plateaus. Seine Augen fixierten den Wächter, den Sarah soeben von sich abgeschüttelt hatte. Thore rappelte sich auf, und packte Sarah an den Oberarmen. Er zog sie auf die Füße und wollte sie nur so schnell wie möglich aus der Schusslinie befördern, aber sie wehrte sich gegen seinen Griff und hielt ihn zurück.
    „Nein!“ Lucius schmerzerfüllter Schrei wurde von einem Donner übertönt. Ihre Köpfe wirbelten zu Lucius herum.
    Sein Arm zeigte noch immer ausgestreckt auf die Stelle, an der Grischa jetzt auf dem Boden lag.
    „Mein Sohn!“ Damit löste er sich in Nichts auf, bevor ihn Valis Blitz zerstören konnte.
    Sarah ging in die Knie, und legte ihre Hand auf die Schulter des bewegungslosen Körpers auf dem Boden. Ihre Kraft reichte nicht aus, aber helfende Hände schlossen sich ihr an.
    Thore half ihr dabei Grischa umzudrehen. Er atmete noch, aber viel zu schwach.
    Sie konnte spüren wie ihn das Leben verließ. In ihren Augen sammelten sich Tränen, als sie ihm vorsichtig das Haar aus dem Gesicht strich. Sie spürte Tomasz und Achill hinter sich, Vali ging neben Grischa auf die Knie und griff nach seiner Hand.
    Ein Zucken lief durch den großen Körper als würde er den Kampf noch nicht aufgeben wollen. Grischa öffnete die Augen und sah zu Sarah auf. Plötzlich sah er gar nicht mehr so furchterregend aus dachte Sarah. Der kleine Junge der er einmal gewesen war, blickte sie aus dunklen großen Augen an, und er lächelte.
    „Ich habe meinen Fehler wieder gut gemacht, nicht wahr? Verzeih mir Sarah.“
    Sie schluckte, aber es kam kein Wort über ihre Lippen. Sie konnte nicht. Sie nickte durch den Tränenschleier, und zwang sich dazu sein Lächeln zu erwidern.
    Er schien damit zufrieden zu sein, denn er drehte seinen Kopf schwerfällig in Valis Richtung.
    „Es tut mir leid. Ich war blind. Ich hätte dir vertrauen sollen.“ Er stöhnte, und kämpfte gegen den Schmerz an, um bei Bewusstsein zu bleiben. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange.
    „Ich habe jedes Recht verloren dich Bruder zu nennen, aber kannst du mir verzeihen? Bitte.“ Das Flehen in seiner Stimme brach Sarah das Herz, und als sie zu Vali aufsah, sah sie ihn weinen.
    „Es gibt nichts zu verzeihen mein Bruder.“ Grischa sackte in sich zusammen, als sich eine Zentnerschwere Last von ihm zu heben schien. Vali hielt Grischas Hand und seinen Blick, bis der Krieger seinen letzten Atemzug getan hatte.
    Sarah schluchzte und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. Sie lehnte sich schwer gegen Thore, als Vali den toten Grischa von ihrem Schoß hob, und ihn etwas abseits der toten Wachmänner sanft auf ein Stück unbefleckten Rasens bettete.
    Thores Arm legte sich um ihre Schultern, und sie vergrub sich an seinem Hals.
    „Nicht weinen Sarah. Er ist als ehrenwerter Krieger gestorben. Mehr können wir uns nicht erhoffen.“, aber das Zittern in seiner Stimme strafte Thore gleichzeitig Lügen.
    Sarah löste sich aus der Umarmung und wollte an Valis Seite.
    Sie fühlte sich hilflos und schuldig.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie ihn leise.
    Er atmete tief durch, und ein Zittern lief durch seinen Körper. „Wir beenden die Mission.“, seine Stimme klang rau.
    „Wir müssen es tun um sein Andenken zu ehren.“
    Er küsste Sarah auf den Scheitel, und drückte sie fest an sich. Vali vergrub seine Emotionen wieder tief in sich, als er sich wieder

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