Vali
leise, „Würdest du mich bitte kurz mit ihm allein lassen?“
„Natürlich.“ Sie legte kurz ihre Hand auf Grischas Schulter und beugte sich zu ihm herab. Ihre Lippen berührten kurz seine Stirn. „Danke.“ Flüsterte sie ihm zu, und hoffte er konnte sie hören wo auch immer er jetzt war.
Nachdem Sarah gegangen war zog Vali seien Dolch aus der Scheide und hielt seine linke Hand über Grischas gefaltete Hände. Er zog in einer geschmeidigen Bewegung die Klinge durch sein Fleisch und als die ersten Blutstropfen auf den toten Wächter fielen sagte er mit aller Inbrunst.
„Ich werde ihn finden Grischa. Ich werde ihn finden und töten. Er wird brennen in seinem eigenen Feuer, das schwöre ich dir.“
Kapitel 48
Die kleine Gruppe verließ schweigend das Plateau, und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach und so sprach niemand ein Wort, bis sie das Hotel erreicht hatten.
„Wäre es nicht besser, aus Kassel zu verschwinden?“ fragte Sarah. Sicher wäre doch schon die Polizei vor Ort, und würde den Tatort und die Leichen untersuchen.
„Nein. Der Orden erwartet unsere Rückkehr und wir können nicht die komplette Ausrüstung zurücklassen.“
Tomasz drehte sich auf dem Beifahrersitz um. „Außerdem werden wir danach noch einen Abstecher in deine Wohnung machen. Du willst doch sicher ein paar deiner Sachen mitnehmen.“
Sarah schluckte. „Wohin genau bringt ihr mich?“
Diesmal war es Vali der ihr antwortete. “Wir kehren zurück in unser Hauptquartier. Der Auftrag hier ist beendet.“
Sie bemühte sich nichts anmerken zu lassen, aber sie hatte die Befürchtung, dass nicht nur der Auftrag, wie Vali es nannte beendet war. In den darauffolgenden Stunden wurden ihre Sorgen durch die Tatsache verdrängt, dass in dem Hotel keine Spuren eines Kampfes mehr zu sehen waren. Es sah so aus als wären sie nie dort gewesen. Als wäre nichts von allem passiert. Thore und Achill erklärten ihr bereitwillig, dass es Teams im Orden gab, die genau darauf spezialisiert waren. „Tarnen und Täuschen“ hatte Achill zwinkernd gesagt.
„Niemand weiß von uns Sarah, und das muss so bleiben.“
Die Möglichkeiten des Ordens schienen endlos. Es war eine äußerst beunruhigende Feststellung fand Sarah.
Diese Leute konnten alles und jeden verschwinden lassen, wenn sie es mussten.
Was würden sie wohl mit ihr veranstalten?
Immer wieder hatte sie Valis Nähe gesucht, aber der war ihr ausgewichen, selbst als sie in ihrer Wohnung gewesen waren um ihre Sachen zu holen.
Traurig nahm sie zur Kenntnis, dass tatsächlich alles beendet schien. Jetzt saß sie in einem Privatjet auf dem Weg zum Hauptquartier und hatte keine Ahnung wie ihre Zukunft aussehen würde. Sie wusste ja nicht einmal wo sie hin flogen. Völlig übermüdet und erschöpft war sie während des Fluges eingeschlafen. Sogar die Landung hatte sie verpasst.
Erst als Team bereits die Tiefgarage des Hauptquartiers erreicht hatte war sie aufgewacht und hatte sich verwundert die Augen gerieben.
Die Anlage musste riesig sein, denn in der Garage standen unzählige Fahrzeuge. Wie viele Wächter leben denn hier?
Sie ragte nicht nach, sie ging einfach hinter den Männern her die mit Taschen bewaffnet die Garage verließen.
Achill und Tomasz verabschiedeten sich als erstes und bogen in einen der unzähligen Gänge ab. Thore und Vali gingen weiter und da ihr niemand sagte wohin sie gehen sollte folgte sie ihnen einfach. Sie nahm an man würde ihr schon mitteilen wo sie hin sollte.
An der nächsten Abzweigung drehte sich Thore zu ihr um, und lächelte sie an. „Wir sehen uns später Sarah.“
„Warte mal, wo soll ich denn hin?“, sie sah ihn ratlos an.
„Du bleibst bei mir.“ Valis Stimme klang furchterregend tief. Sarah wirbelte herum und musterte ihn aufmerksam. Er schien alles andere als begeistert zu sein. Sie war versucht Thore zu fragen, ob sie nicht einfach bei ihm bleiben konnte.
Allerdings stellte sie erstaunt fest, dass Thore schon verschwunden war. Sie drehte sich wieder zu Vali um und musste sich beeilen mit ihm Schritt zu halten.
Na das konnte ja heiter werden.
Vor einer silbergrauen Metalltür blieb er stehen und gab eine Zahlenkombination in eine kleine Tastatur daneben ein.
Die Tür öffnete sich und Vali trat in den Raum dahinter.
„Kommst du?“ Er war wirklich nicht begeistert.
Sarah schluckte, sie hatte keine andere Wahl, oder?
Das Licht ging an und sie sah sich um. Ihr stockte der Atem.
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