Vali
robbte näher an ihn heran, um hinter seinem Körper Deckung zu finden.
Vor ihr tauchte plötzlich graues Fell auf, und eine nasse Schnauze schob ihr etwas Metallisches in die Hände.
Der Schlüssel für ihre Handschellen! Die Erfahrungen ihrer stürmischen Jugendzeit kamen ihr jetzt zu nutze als sie sich mit Lichtgeschwindigkeit aus den Fesseln befreite.
Thore schubste sie an und sie kroch auf allen vieren hinter ihm her, als um sie herum die Kugeln der Wachmänner und Wächter die Luft zerfetzten.
Alle waren beschäftigt und drehten ihr den Rücken zu, so fiel es keinem auf, dass sie sich immer weiter entfernte.
Aber die Ablenkung hielt nicht allzu lange an.
Lucius hatte sich erst mit einem Hechtsprung in Sicherheit gebracht, aber als er abschätzen konnte woher der Angriff erfolgte, setzte er umgehend seine Kräfte frei.
Feuerbälle rasten durch die Luft und erleuchteten die grausige Szenerie.
Von den Wachleuten waren nur noch zwei übrig, die auf alles feuerten was sich bewegte.
Sarah fand hinter einem Felsen Schutz, als sie plötzlich einen dröhnenden Schmerzensschrei hörte. Thore hatte sich vor sie gelegt und schirmte sie mit seinem Körper ab. Er zuckte bei dem Schrei zusammen und antwortete mit einem herzzerreißenden Heulen. Sarah gefror das Blut in den Adern.
Sie zwang den Wolfskopf zu sich herum, und sah ihm tief in die Augen.
„Geh! Hilf ihnen!“ Thore legte seinen Kopf auf ihre Schulter und drückte sich an sie heran. „Ich weiß. Ich dich auch und jetzt geh Thore. Sie brauchen dich. Ich komm schon klar.“
Mit einem gewaltigen Satz sprang Thore über sie hinweg und stürzte sich mit einem grausigen Knurren auf den nächsten Wachmann. Der hatte gerade noch Zeit sich umzudrehen, als sich die spitzen langen Reißzähne von Thore wie kleine Dolche in seine Kehle bohrten. Das erstickte Gurgeln was dann zu hören war, war ein Geräusch, das sich tief in Sarahs Gehörgang einbrannte. Genau wie der Anblick des grauen Wolfes der aus dem Hals des Mannes kurzerhand Hackfleisch machte. Der Wolf ließ seiner Wut freien Lauf und ließ erst von seinem Opfer ab, als er tausendprozentig sicher war, dass von diesem Kadersöldner keine Gefahr mehr ausging.
In seinem Blutrausch bemerkte er allerdings auch nicht, wie sich Lucius langsam erhob.
Sarah konnte den Blick nicht von dem Geschehen vor ihr abwenden, obwohl der Anblick für schlaflose Nächte sorgen würde. Wie gefesselt starrte sie zu Thore und erst im letzten Moment bemerkte sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln.
Das tiefe Knurren Thores hatte nicht nur ihre Aufmerksamkeit erregt. Lucius hatte den Wächter ins Visier genommen, und eine orangerote Feuerkugel formte sich in seiner rechten Hand.
Reiner Instinkt ergriff von Sarah Besitz und sie sprang auf. Die Kugel verließ Lucius Hand und Sarah stürzte sich mit aller Kraft auf Thore um ihn aus der Bahn zu werfen.
„Sarah!“ Valis Schrei übertönte den Lärm des Kampfes mit Leichtigkeit. Aber es war zu spät. Sie war genau in die Schusslinie gesprungen und hatte ihren Körper schützend über den Wolf geworfen.
Vali konnte nur fassungslos zusehen wie das Schicksal seinen Lauf nahm. Er öffnete alle Kanäle und griff verzweifelt nach der einzigen Kraft die immer zuverlässig in ihm wohnte. Sein Zorn brannte hell wie eine Supernova durch seine Adern, bis er auf die Blockade traf die Lucius verankert hatte.
Die Blockade zerbarst unter dem Ansturm, und Vali ließ dem Element dessen Gebieter er war freien Lauf.
Die unbändige Kraft elektrischer Energie sammelte sich um ihn wie ein Tornado, und mit einem Kampfschrei der wie ein Donnergrollen weit über die Landschaft dröhnte bündelte er das blaue Licht.
Als die Lucius Feuer auf sein Ziel traf ließ Vali die konzentrierte Ladung los und ein Blitz gewaltigen Ausmaßes zerschnitt die Luft über dem Plateau.
Thore spürte Sarahs Gewicht plötzlich in seinem Rücken und versuchte sich herum zu werfen, um mit ihr die Plätze zu tauschen, aber sie hatte zuviel Schwung. Er wurde für einen Moment unter ihr eingeklemmt, und bevor er sich befreien konnte spürte er einen weiteren Einschlag in seinem Rücken. Das Gewicht nahm deutlich zu. Die Kugel musste Sarah getroffen haben. Er heulte auf und zappelte verzweifelt unter ihrem bewegungslosen Körper, aber seltsamerweise fehlte ihm die Kraft sich zu befreien. Sie hatte die Arme um seinen Hals gelegt und klammerte sich an ihn.
Er hatte keine Wahl er musste sich verwandeln wenn er sich unter ihr
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