Vali
unterbrochen, noch bevor er sie wirklich hatte herstellen können. Etwas benommen schüttelte er seinen Kopf.
„Hey, alles in Ordnung?“ Thores Hand lag auf seiner Schulter und er wunderte sich, wieso er dessen Gesicht vor sich hatte und nicht das der Frau. Thore musste seinen erstaunten Gesichtsausdruck bemerkt haben.
„Oh Mann. Du hast gerade einen Freiflug gewonnen.“
„Was?“ Thore trank eindeutig zuviel Kaffee, schoss es ihm durch den Kopf.
„In einer Sekunde saßt du noch auf dem Bett, und in der nächsten hier in der Zimmerecke. Was zur Hölle ist passiert?“
Auf Thores Stirn erschienen Falten, er hatte die Augen leicht zusammen gekniffen, als würde er Vali genau unter die Lupe nehmen wollen. Vali war noch zu perplex um sofort antworten zu können.
„Hey? Hörst du mich? Vali?“ Vali packte blitzschnell Thores Hand, die er wie zu einer Ohrfeige erhoben hatte.
„Das wirst du nicht tun.“ Drohte er, „Oder du kannst gleich hier bleiben und dich von dem Haufen Schwestern zusammen flicken lassen.“
„Woah! Hey ist ja gut, Mann. Du warst mehr als abwesend eben.“ Die Hände beschwichtigend erhoben, rückte Thore etwas ab.
„Was war das denn eben?“, fragte Vali.
„Wenn du es nicht weißt, wer denn dann?“. Beide sahen ratlos zu Sarah hinüber, die immer noch völlig reglos im Bett lag.
„Es war, als wäre ich vor eine Mauer gerannt.“ Sagte Vali, seine Augen verengten sich, als müsse er sich anstrengen sich zu konzentrieren.
„Irgendetwas oder irgendjemand beschützt sie vor meinem Zugriff. Wir werden warten müssen bis sie aufwacht, um Antworten zu erhalten.“ Die ganze Sache war überaus ungewöhnlich. Ein Gedanke drängte sich Vali ungefragt auf. Was wenn sie doch diejenige war die Malachi getötet hatte? „Lass uns sehen was Achill und Grischa herausgefunden haben.“ Thore schwang sich aus seiner Hocke, und streckte Vali die rechte Hand entgegen. Mit einem Blick über die Schulter zu dem Bett sagte er, “Sie scheint nicht in den nächsten Stunden aufzuwachen.“
„Du hast Recht.“, Vali ließ sich auf die Füße ziehen, “ Je eher wir wissen was hier vor sich geht umso besser.“
In der Pathologie standen Grischa und Achill vor dem Leichnam Malachis.
Der alte Mann lag auf einem Metalltisch, unter einem grünen Laken.
Vorsichtig hob Grischa das Tuch an, um den Kopf freizulegen. Einen Moment lang betrachteten sie schweigend den Toten, bis Achill seine Hand auf die Stirn des kalten Körpers legte. Ohne seinen versteinerten Blick von Malachi abzuwenden, sagte er, „Ich weiß nicht ob ich es schaffen kann, Kleiner. Er ist schon zu lange auf der anderen Seite. Jetzt bräuchten wir Tomasz. Seine mentalen Kräfte reichen wesentlich weiter als meine.“
„Keine Zeit.“, antwortete Grischa knapp, und behielt dabei die Tür im Auge, „Wir können Malachi hier nicht einfach raus tragen, und Tomasz braucht zu lange vom Hauptquartier bis hierher.“
„Du hast vermutlich Recht, aber wenn ich es tue, dann haben wir nur diesen einen Versuch.“ Achill war sichtlich unwohl bei dem Gedanken, trotzdem legte er seine andere Hand auf Malachis Brust. Grischa drehte sich um und ging zur Tür.
„Tu es einfach. Ich bewache solange den Eingang.“
„Sag uns was passiert ist alter Mann.“, mit diesen Worten schloss Achill seine Augen, und ließ seine Energie durch seinen Körper, bis in seine Hände fließen.
Zunächst fühlte er nur die Kälte, die von Malachis Körper ausging, aber er gab nicht auf. Solange nur ein Funken Restenergie vorhanden war, konnte er vielleicht noch einmal Kontakt zur Seele des Verstorbenen herstellen.
Während er sein Bewusstsein behutsam ausdehnte, spürte er wie etwas Schwaches, Fremdes, an ihm vorbeizog.
Achill konzentrierte sich darauf, und versuchte es mit seiner mentalen Hand zu fassen.
„Meister Malachi?“ fragte er leise. Die Präsenz schien zu zögern. „Bitte Meister, wir bedürfen deiner Führung.“
Eine Reihe von Bildern, die ihre Situation darstellte lief wie ein Film vor Achills geistigem Auge. Mit Seelen zu kommunizieren, die schon soweit vom diesseitigen Körper entfernt waren, war kompliziert. Man konnte nur noch über Bilder sprechen. Malachis Seele zögerte, als würde sie sich fragen, wer sie auf ihrer Reise störte. Dann flackerte sie kurz auf, als sie ihre eigene Energie noch einmal sammelte. Achill hielt den Atem an, hoffte inständig eine Botschaft zu erhalten. Ein Bild formte sich und er sah eine junge Frau vor
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