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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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von einem Stapel Krankenakten hinter seinem Schreibtisch. Er machte sich nicht die Mühe von seinen Akten aufzusehen, als er blaffte, „ Was soll denn…?“ Ein Schatten fiel auf seine Akten und sein erstaunter Blick traf auf Vali. Jeder weitere Kommentar war wie im Keim erstickt.
    Dr. Bender musterte die beiden Herren, die gerade sein Büro gestürmt hatten. Gott, die Typen waren ja riesig. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um nicht nur auf eine Gürtelschnalle zu starren. Als er gerade fragen wolle was es mit dem Auftritt auf sich hatte, schob sich der zweite Schrank in sein Blickfeld, dicht gefolgt von Schwester Charlotte. Die bog sich etwas unbeholfen um den zweiten Riesen herum und sah ihn hilflos an.
    „Die Herren sind von der Polizei, Herr Doktor.“, stellte sie stammelnd klar.
    Aha, aber die waren doch erst da gewesen und er hatte doch klargemacht, dass die Patientin absolute Ruhe brauchte. Zumindest bis die Symptome weiter abgeklungen waren.
    Das diese Polizisten nie abwarten konnten. Bender erhob sich, und hoffte so etwas größer zu wirken, und sich einen steifen Nacken zu ersparen.
    „Danke Charlotte.“ Doch die Schwester schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Sie klebte förmlich am Boden fest und ihr Blick an Thore. Dr. Bender räusperte sich lautstark.
    “Das wäre dann alles“.
    Das zeigte Wirkung, denn sie sammelte sich eilig, und verließ, mit hochrotem Kopf, das Büro. Der gute Doktor versuchte sich noch auf die ganze Situation einen Reim zu machen, als ihn der blonde Schrank mit einem seltsam intensiven Blick fixierte.
    „Die junge Frau die heute Nacht eingeliefert wurde. Wie heißt sie?“ fragte eine Stimme, die direkt in seinem Kopf zu erklingen schien. Dr. Bender verspürte plötzlich den absolut dringenden Wunsch zu antworten.
    „Sarah Meinhard“, seine Stimme klang seltsam monoton in seinen Ohren, aber der Polizei musste man alles erzählen, richtig?
    „Wissen sie was mit ihr passiert ist?“ Mein Gott, diese blauen Augen die ihn fixierten, schienen ihn förmlich einzusaugen.
    „Ihre Kollegen glauben sie wollte vor irgendetwas flüchten, und ist dabei gestürzt.“
    „Wovor sollte sie flüchten?“ Thore hielt seine Stimme betont ruhig und gleichmäßig.
    „Vermutlich vor ihrem Begleiter. Das zumindest war es, was ihre Kollegen noch herausfinden wollten. Bisher wissen wir nur mit Sicherheit, dass sie schwer gestürzt ist.“
    „Wo ist die Frau jetzt?“
    „Sie liegt in Zimmer 8, bisher ist sie noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen.“
    „Danke Doktor, sie waren eine große Hilfe. Ich gebe ihnen jetzt meine Telefonnummer.“ Thore schrieb die Nummer praktisch direkt in das Hirn des Doktors.
    „Wenn sich am Zustand der Frau irgendwas ändert, geben sie mir unverzüglich Bescheid. Verstanden?“
    „Ja.“
    “Sie werden mit niemandem über unsere Vereinbarung sprechen.“
    Der Doktor blinzelte ein paar Mal, und widmete sich mit neuer Inbrunst seinen Akten.
    Thore und Vali marschierten derweil über den Gang, und suchten nach Zimmer Nummer 8.
    Vali ging dieses Mal voran, und betrat ohne Umschweife das hellgelb gestrichene Zimmer. In dem Raum stand nur ein Bett. Eine junge Frau, deren Kopf unter einem dicken Mullverband steckte, lag schlafend darauf.
    Die Vorhänge waren zugezogen, und hinter dem Bett leuchtete eine gedämpfte Lampe. Vali ging um das Bett herum, und setzte sich auf die Bettkante.
    „Ich hasse es wenn Frauen verletzt werden.“ Thores Stimme verriet seinen Ärger.
    „Was, wenn sie diejenige ist die Malachi angegriffen hat?“, gab Vali zu bedenken.
    „Solange wir nicht wissen was passiert ist, müssen wir alles in Betracht ziehen.“
    „Trotzdem, sei vorsichtig mit ihr.“ Thore war manchmal echt zu weich, aber auch Vali widerstrebte der Gedanke, der jungen Frau weitere Schmerzen zuzufügen. Selbst in ihrer Bewusstlosigkeit schien sie starke Schmerzen zu empfinden, ihr Gesicht wirkte seltsam verzerrt.
    “Ich bin Krieger, kein Sadist.“ Gab er knurrend zurück und beugte sich vorsichtig über Sarah. Sanft legte er ihr seine Hände an die Schläfen, und berührte ihre Stirn mit seiner. Vali schloss die Augen und atmete tief durch. Er versuchte einen Weg, in ihren Geist zu finden. Auf diese Weise konnten sie von ihr erfahren was passiert war, ohne sie dafür aufwecken zu müssen. Suchend streckte er seinen Geist nach ihr aus. Kurz vor dem Ziel bekam er einen Schlag versetzt, wie von einem Vorschlaghammer. Die Verbindung wurde sofort komplett

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