Vali
kratzte.
„Naja weißt du, bei Kopfverletzungen kann man nicht immer,…“ „Nicht das.“, erwiderte Vali ungeduldig. Thore stand echt auf der Leitung.
„Ich meinte bis du an dein verfluchtes Telefon gehst.“
„Ach so, das. Nun das hängt damit zusammen, dass es mitten in der Nacht ist.“, kam knurrig zurück. „Was ist passiert? Ist sie wach?“
„Ja ist sie.“, ein Blick auf seine Uhr verriet Vali, es war tatsächlich mitten in der Nacht. Er hatte nicht mal bemerkt, wie lange er schon in der Klinik war.
„Und?“ Thore wartete.
Sarah beschäftigte Vali mehr, als er sich eingestehen wollte.
„Konntest du irgendetwas Neues erfahren?“, ah genau, der Grund warum er Thore angerufen hatte. Vali zwang sich zu mehr Aufmerksamkeit. Was zum Teufel war nur los mit ihm?
„Was zum Teufel ist los mit dir?“, kam prompt die Frage über den Äther.
„Nichts. Sie ist aufgewacht, aber sie scheint sich nicht daran erinnern zu können, was passiert ist. Was ist mit dem Typen?“
Sollte Sarahs Amnesie andauern, war der Kerl noch eine weitere Chance heraus zu finden, was passiert war.
Schweigen am anderen Ende der Leitung.
„Thore?“
„Der hat auf dem Weg zum Hauptquartier fast den Löffel abgegeben.“ Die Wucht von Valis Schlag hatte wohl mehr Schaden angerichtet wie gedacht. „Aber er lebt noch.
Wie gehen wir vor?“ Thore schien mittlerweile hellwach.
„Ich werde sie befragen. Irgendwo muss ja die Antwort in ihrem hübschen Köpfchen stecken. Egal wie, Thore, ich finde raus was passiert ist.“
„Vali, warte auf mich.“ Vali hörte, wie eine Bettdecke zurückgeschlagen wurde. “Ich kann in ein Paar Minuten da sein. Hörst du mich? Du machst das auf keinen Fall alleine!“ Das Rascheln von Kleidung war zu hören gefolgt von einem dumpfen Schlag. Ein verhaltener Fluch sagte Vali, dass Thore sich an irgendwas gestoßen hatte, beim Versuch sich schleunigst anzuziehen.
„Willst du mir jetzt Befehle erteilen?“ Valis Stimme klang eisig. Was dachte sich der Kerl, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen war? Er war vielleicht etwas irritiert, aber immerhin hatte er schon seit Jahrzehnten das Kommando über die Einheit. Nur weil diese Frau nicht so ganz der Norm entsprach, war sie noch lange keine Gefahr für ihn. Er hatte einen Auftrag, er würde ihn ausführen.
Erst die Frage vorhin ob er verletzt sei, und jetzt sollte er nicht mal mit einer Frau fertig werden?
„Nein.“ Thore seufzte, “Weißt du, nach dem Vorfall heute Morgen, dachte ich,…“
„Du glaubst ich sei nicht stark genug?“ Valis Telefon knirschte protestierend unter seinem Würgegriff.
„Hör mir jetzt genau zu, sie hat keinerlei Fähigkeit, die den meinen gewachsen wäre. Ich muss wissen, was sie mit Malachis Tod zu tun hat, und ich werde es verdammt noch mal herausfinden.“
Die Verbindung wurde zunehmend schlechter, als mit seiner Wut seine elektrische Aufladung stieg, aber das bremste Vali kein bisschen.
„Dazu werde ich mir nicht deine Erlaubnis einholen. Noch führe ich diesen Trupp, und wenn du der Meinung bist du könntest es besser, dann sehen wir uns im Ring. Ist das klar?“, die letzten Silben hatte er so tief geknurrt, dass er sich selbst kaum verstanden hätte. Ein kleiner Teil seines Verstandes bemerkte, dass er kurz davor stand zu explodieren.
Thore hatte hingegen kein Verständnisproblem, denn es kam nur ein gepresstes, „Glasklar, Sir.“, über die knisternde Leitung. Die Temperatur rund um Vali sank um ein paar Grad, während er unbewusst seiner Umgebung Energie abzog. Die Verbindung wurde unterbrochen, und das Handy in Valis Hand knackte daraufhin vernehmlich. Ein Blick auf das arme Ding sagte ihm, dass das Display nie mehr seinen gewohnten Dienst leisten würde.
Ein langer Diagonaler Riss teilte den Kunststoff in zwei Hälften. Sein Streßpegel war in den letzten Minuten auf Orkanstärke angewachsen.
Er musste hier raus. Schnell.
Vali machte erst draußen vor der Klinik halt. Die kalte Nachtluft würde hoffentlich etwas von dem Zorn, den er in sich spürte, dämpfen.
Die ungezügelte Energie konnte andernfalls wirklich gefährlich werden. Als er noch ein junger Anwärter gewesen war, hatte er in Momenten wie diesen meistens nur rauchende Haufen von seiner Umgebung übrig gelassen. Zu stark war die Energie damals für ihn gewesen, zu unberechenbar sein Zorn. Auf die harte Tour hatte gelernt seinen Zorn zu kontrollieren, und seitdem hatte er nie wieder seine Kontrolle verloren. Jetzt war er
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