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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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verdammt dicht dran.
    Vali zwang sich tief zu atmen. Ein. Aus. Ein. Aus.
    Ganz langsam löste sich die Anspannung in ihm. Der Zorn blieb, aber wandelte zur bitteren Erkenntnis, dass er seinen besten Freund am Telefon grundlos zur Sau gemacht hatte. Er wusste, er hatte Thore getroffen, als dieser in die förmliche Anrede gefallen war.
    Gott, er war echt ein Arschloch. Vielleicht sollte er Thore besser noch mal anrufen, und sich,… tja, entschuldigen.
    Das Handy immer noch in der Hand betrachtete er mit Kopfschütteln das zerstörte Display. Hoffentlich funktionierte das Ding noch.
    „Komm schon. Nur ein Anruf.“ Das Ding blieb dunkel, und erneut flammte sein Ärger auf. Diesmal allerdings voll auf sich selbst gerichtet.
    Die angestaute Energie brauchte ein Ventil. Er leitete sie um in seine Hände, und das Handy wurde kurz von blauem Licht umschlossen. Es qualmte und zerbröselte kurz darauf in seine Moleküle.

Kapitel 8
     
    Sarah war hellwach. Sie starrte an die Decke, und ihr Verstand spielte Tetris mit ihrer Lebensgeschichte. Stein um Stein fiel an seinen Platz und reihte sich ein, in eine logische chronologische Abfolge. Vielleicht würde ihr dann auch der Rest wieder einfallen. Ihre Blase jedenfalls erinnerte sich sehr deutlich an ihre Funktion, und Sarah sah sehnsüchtig auf die Badezimmertür. Der Arzt hatte ihr zwar strenge Bettruhe verordnet, aber die andere Option war eine dieser Metallschüsseln. Plan gefasst, richtete sie sich langsam auf. Woah, wer hatte das Karussell angeschaltet?
    Als die Umdrehungen nachließen, schob sie ihre Beine über die Bettkante. Sachte Sarah, sachte. Als das Karussell vollständig zum Stillstand gekommen war, stellte sie ihre Füße auf den kühlen Boden. Sie verlagerte ihr Gewicht und testete vorsichtig, ob ihre Beine sie tragen würden.
    Okay, das schien zu funktionieren, und die Medikamente hielten die Kopfschmerzen in Schach. Soweit so gut. Sie rappelte sich auf, und fluchte innerlich, als sie feststellte, dass sie nur mit einem OP Hemdchen bekleidet war. Verdammt.
    Die drei Meter waren ihr vom Bett aus gar nicht so weit vorgekommen. Da hatte sich aber der Fußboden auch noch nicht bewegt. Als sie es endlich geschafft hatte die Badezimmertür hinter sich zu schließen, drängelte sich ihr Magen vor und sie klammerte sich an die Kloschüssel, um nicht kopfüber in das Ding reinzufallen.
    Nach der Attacke saß sie, klatschnass geschwitzt und Sternchen zählend auf dem Boden. Mit geschlossenen Augen lehnte sich an der Wand hinter ihr an. Blöde Idee, ganz blöde Idee verfluchte sie ihren Dickkopf, bevor sie völlig erschöpft ins Traumland driftete.
    Sie hatte keine Ahnung wie lange sie dort gesessen hatte, aber um sie herum war es dunkel, was bedeutete dass zumindest ein paar Minuten vergangen sein mussten. Alle Badezimmer waren mit Zeitschaltuhr und Bewegungsmelder ausgestattet worden, um Energie zu sparen.
    Betrat man den Raum ging automatisch das Licht an und bewegte sich nichts für eine gewisse Zeit, dann schalteten sich Licht und Lüftung wieder aus. Sie lehnte ihren Kopf gegen die kühle Wand, und fragte sich wie sie den Weg zurück ins Bett schaffen sollte.
     
    Jonah führte seinen Trupp direkt durch einen der hinteren Eingänge in die Klinik. Die Männer trugen alle die gleichen schwarzen Shirts und Cargopants. Die Köpfe steckten in schwarzen Skimasken. Dieser Idiot Marek hatte es vermasselt. Ein absoluter Anfängerjob, und der Kerl hatte es fertig gebracht sich von einer Frau ablenken zu lassen. Nicht nur dass, Marek hatte sogar die Zeugin am Leben gelassen.
    Jetzt musste sich Jonah darum kümmern, bevor Lucius davon erfuhr. Er hasste es wenn er die Scheiße von anderen aufräumen musste. Nur gut, dass er unter seinen Leuten einen Pfleger aus dieser Klinik hatte. Der hatte ihm umgehend Meldung gemacht, und ihn mit den nötigen Informationen versorgt. Als er Marek eine Rekrutierung in Aussicht gestellt hatte, hatte er die perverse Seite dieses Kerls eindeutig unterschätzt. Dieser Penner dachte tatsächlich nur mit seinem Schwanz. Ein Fehler der ihm unter Garantie nicht noch einmal unterlaufen würde. Sobald Jonah Marek in die Finger bekommen würde, würde er ihn wissen lassen, was es bedeutete den Kader zu enttäuschen. Er würde ihn eigenhändig kastrieren. Sie waren schließlich keine billige Straßengang, sondern ausgesuchte Kämpfer, und als solche dem direkten Befehl eines Gottes unterstellt.
    Lautlos bewegte er sich mit seinen Männern über den Flur

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