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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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die Rückbank des Mietwagens.
    Als Vali in das Zimmer zurückkehrte, war er in tief in Gedanken versunken. Er hatte Tomasz auf dem Rückweg zu Sarahs Zimmer erneut angerufen. Das Gespräch hatte einige neue Fakten ans Tageslicht befördert.
    Die Akte, Sarah Meinhard, war prall gefüllt mit Infos aus ihrer Jugend. Schon damals hatte sie sich als Kämpfernatur erwiesen. Nach dem Tod ihrer Eltern waren sie und ihre Zwillingsschwester Esther in der Obhut der Behörden gelandet. Während ihre Schwester bei einer Pflegefamilie aufwuchs, hatte man Sarah von Familie zu Familie weitergereicht.
    Zu guter Letzt war sie in einer Wohngruppe für schwer erziehbare Jugendliche untergebracht gewesen. Sie zeigte „ auffällige kriminelle Tendenzen“. Was im Einzelnen zu der Einschätzung geführt hatte, war allerdings nicht beschrieben. Aber mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung und Ladendiebstählen trugen ihr die Pflichtteilnahme an einem speziellen sozialen Programm ein. Dieses Programm beinhaltete  ein Antiaggressionstraining und intensive psychologische Betreuung, genauso wie Kurse in verschiedenen Kampfsportarten.
    Nach dieser Zeit war sie nicht mehr weiter in Erscheinung getreten, bis ihre Zwillingsschwester vor fast genau zwölf Monaten gestorben war. Die Behörden sprachen von einem rituellen Selbstmord. Laut den Informationen von Tomasz, war ihre zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche nicht allzu weit von dem Fundort Malachis aufgetaucht. Nur eine Hügelkuppe weiter. Das war eine Nachricht, mit der Vali nicht gerechnet hatte. Er glaubte keine Sekunde an die Selbstmordtheorie. Sarahs Schwester war ohne Zweifel einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
    Das warf ein neues Licht auf Sarah, und er war sich nicht sicher, ob ihm das Resultat gefiel. Hatte Lucius sie bedroht? Hatte er sie gezwungen Malachi zutöten?
    Bis jetzt hatten sie nur die Information von Achill, aber Malachis Körper zeigte keine sichtbaren Anzeichen eines Kampfes. Vali musste klären, ob Sarah in diesem Fall Täter oder doch Opfer war.

Kapitel 7
     
    Sarah kämpfte sich langsam zurück in die Welt der Lebenden. Aus einem Schritt vor und zwei zurück, wurde allmählich ein Schritt vor, dann noch ein vorsichtiger Schritt.
    Ihr Kopf schmerzte immer noch höllisch, aber die Zwerge hatten inzwischen eingepackt. Solange sie nicht versuchte, sich übermäßig zu bewegen war alles okay.
    Ihr Verstand arbeitete mittlerweile wieder im Normalbereich, naja, fast.
    Das Fast machte sie an merkwürdigen Lichterscheinungen fest, die sie in den letzten Stunden gehabt hatte, bevor sie wieder, nach dem „zwei Schritte zurück Prinzip“, in die Bewusstlosigkeit gerutscht war.
    Gott, sie musste sich den Schädel ganz schön angeschlagen haben, denn sie hatte seltsame Visionen von großen Männern in dunklen Klamotten gehabt. Beide hatten einen goldenen Lichtschein um sich getragen, wie einen Ganzkörper-heiligenschein. Wie Engel, hatte sie zunächst gedacht, nur ohne Flügel. Dann war einer von ihnen an ihr Bett getreten und hatte ihr die Hände an die Schläfen gelegt. Die Berührung hatte sich angefühlt, als hätte er sie getasert. Ein ungeheurer elektrischer Schlag hatte sich quer durch ihr Hirn geblitzt, und für einen kompletten Stromausfall gesorgt.
    Beim nächsten Vorstoß in die Realität, als zwei Krankenschwestern in den Raum gekommen waren, hatte sie die Lichtgestalt, in der Ecke des Zimmers, auf einem Stuhl sitzen sehen. Er hatte sie beobachtet. Sein Blick war nie von ihr abgewichen. Das wirklich Merkwürdige war jedoch, dass sie sich absolut sicher war, während der ganzen Zeit die Augen nicht geöffnet zu haben. Nach dem Überfall mit der Taschenlampe, traute sie sich nicht die Augen zu öffnen.
    Die Zwerge sollten gefälligst bleiben wo sie waren. Engel, Zwerge, Blitzschlag, ja es hatte sie zweifelsohne schwer erwischt. Wenn es nicht schmerzhafte Konsequenzen nach sich gezogen hätte, dann hätte sie sich königlich über sich selbst amüsiert. Während sie so über ihren geistigen Zustand sinnierte, nahmen ihre Ohren ein Geräusch war.
    Sie spürte wie ihr Handgelenk leicht gedrückt wurde, und zog reflexartig ihre Hand zurück.
    „Keine Angst, ich messe nur ihren Puls.“, drang eine weibliche Stimme an ihr Ohr. Kurz darauf war die Hand verschwunden, und nach einiger Zeit war eine männliche Stimme zu hören.
    „Frau Meinhard, können sie mich hören?“, sie widerstand dem Drang einfach zu nicken, denn Bewegung war nicht gut und Kopfbewegung ganz

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