Vali
Bewusstsein.
Zu seiner Ehrenrettung musste man allerdings lobend erwähnen, dass er sich redlich bemühte nicht zu schreien. Denn letzten Endes war er auch „nur“ ein Mensch.
Jonah vor dem Altar zurücklassend, dematerialisierte sich Lucius zurück in seinen Tempel. Entfernung und Geschwindigkeit waren kein Problem, wenn man als zusammenhangloser Haufen Moleküle durch die Welt reisen konnte. Man musste nur wissen wie man die physikalischen Gesetze zu seinen Gunsten beugen konnte. Seine Rasse hatte es immer gewusst. Das Fundamentale Wissen um die Zusammenhänge im Universum hatte sie groß werden lassen, so groß das sie sich einst selbst zerstört hatten. Die Überlebenden der Katastrophe hatten auf der Erde eine neue Heimat gefunden, und in den unterentwickelten Menschen eine willige Dienerschaft. Lucius würde den Platz einnehmen der ihm von Geburt an zustand. Alles was ihm dabei noch im Weg stand waren die Mitglieder des Ordens mit ihren unsäglichen moralischen Verpflichtungen und Schwüren. Er würde diesen Gegner auslöschen, und jedes wiedergefundene Stück von dem alten Wissen, dass über die Jahrtausende verloren gegangen war, würde ihm dabei helfen.
Das es Vali war, der vom Orden ausgesandt wurde, war nur auf den ersten Blick ein Problem, denn auch Vali hatte Schwächen. Die würde er nun zu spüren bekommen. Lucius Laune hob sich bei dem Gedanken, dass sein alter Lieblingsfeind bei dieser Mission scheitern würde.
Jonahs Versagen hatte ihm ungewollt einen Trumpf zugespielt, und er würde diesmal gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Malachi war kein Dummkopf gewesen, er hatte sicherlich seine Gründe gehabt, sich mit dieser Frau einzulassen. Der Ort war Lucius nur zu gut bekannt. Vor knapp einem Jahr hatte er dort auch nach einer alten Schriftrolle gesucht. Seine Männer waren bei der Recherche auf eine junge Frau gestoßen, die über besondere Fähigkeiten verfügen sollte.
Leider hatte sich das damals als Fehlgriff erwiesen. Sobald sich das rausgestellt hatte, hatte er sie an Ort und Stelle beseitigt. Vielleicht bekam er jetzt eine zweite Chance.
Kapitel 13
Es war Mittag als Sarah wieder zu sich kam. Sie fühlte sich wesentlich besser. Von der Platzwunde mal abgesehen, hatte sie wohl den schlimmsten Teil geschafft.
Ihr war noch etwas schwindelig und ihr Kreislauf kam irgendwie nicht richtig in Schwung. Sie ließ die Augen geschlossen, und begnügte sie sich zunächst damit ihre steifen Knochen zu strecken und die Muskulatur zu dehnen.
Sie würde jetzt nicht aufstehen, nur weil ihr der verlockende Duft eines frisch gebrühten Kaffees in die Nase stieg und von irgendwo her ein Knurren ertönte.
Mann, so ein Trip war echt kein Zuckerschlecken. Am verrücktesten waren die Visionen und Träume, die sie gehabt hatte. Engel die sie beobachteten und Fremde die sie verfolgten. Die Gesichter blieben immer verborgen, bis auf das eine von einem großen Dunkelhaarigen. Ihr Körper erholte sich gerade von einem überaus erotischen Traum, und sie hatte kein Bedürfnis schon aufzuwachen. Der große dunkelhaarige Mann hatte ihr versichert er würde sie vor allem beschützen, und dann hatte er sie auf unglaubliche Art und Weise verführt. Ihr Unterleib zog sich allein bei der Erinnerung an den Traum zusammen. Die Dinge die er mit ihr angestellt hatte trieben ihr die Schamesröte ins Gesicht.
Das große Durcheinander in ihrem Kopf musste mit dem Unfall zusammenhängen. Der Arzt hatte ihr ja erklärt, was so eine Kopfverletzung alles mit sich bringen konnte.
Moment mal, ihr Verstand klopfte an. Kaffee? Knurren? Reflexartig zog ihr Körper nach, und sie fand sich kerzengerade sitzend in einem Bett, dass nicht ihr eigenes war.
„Guten Morgen Schlafmütze.“
Es war auch nicht das Krankenhauszimmer, stellte sie mit wachsendem Schrecken fest. Was zur Hölle war hier los?
Im Türrahmen stand der blonde Riese aus einer ihrer Visionen und hielt eine dampfende Tasse in der Hand.
Sarah war eine Sekunde später auf den Füssen, und
stand mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Wand.
Schlagartig fiel ihr alles wieder ein. Die Verfolgungsjagd im Krankenhaus, die im Parkhaus geendet hatte.
Sein Schwarzhaariger Komplize, der von dem sie geträumt hatte, hatte sie festgehalten, und dann hatte sie das Bewusstsein verloren. Unwillkürlich fuhr ihre Hand an ihre Brust und zerknautsche das OP Hemd, das sie immer noch trug. Ihr Herz schlug noch und sie atmete, also war sie noch nicht tot, aber sie
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