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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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sein eigenes schnelles Ende bedeuten.
    Flucht war keine Option, man konnte vor einem Gott nicht flüchten. Also stieg Jonah die Treppen hinter dem Gebäude hinunter, und als sich die Stahltür am Ende vor ihm öffnete trat er ein in das dunkle Labyrinth aus Gängen dahinter.
    Er durchschritt den Vorhof zur Hölle zügig, vorbei an den Unterkünften der anderen Mitglieder des Kaders. Vor einer weiteren Stahltür blieb er kurz stehen. Sie war der Zugang zum inneren Heiligtum, wie Lucius es selbst nannte. Der Ort an dem er sich von seinen Anhängern anbeten ließ. Jonah gab eine Zahlenkombination ein und betrat den Raum, der ursprünglich einmal ein Lager gewesen war. Jetzt waren die gut hundert Quadratmeter leer, bis auf einen steinernen Altar in der Mitte, auf dem eine bronzene Schale stand. Er ging darauf zu, und zog ein Messer aus seinem Gürtel.
    Seine rechte Hand über die Schale haltend, ritze er sich mit dem Messer in die Handfläche bis sein Blut in dicken Tropfen in die Schale fiel. Jonah spürte keinen Schmerz. Zu oft hatte er dieses Ritual schon vollziehen müssen. Als sich genug seines Blutes in der Schale gesammelt hatte, trat er einige Meter zurück, und ließ sich auf sein rechtes Knie sinken. Sein Kinn berührte seine Brust, und er zwang sich dazu ruhig und tief zu atmen. Er wappnete sich so für die Ankunft seines Meisters.
    Lucius empfing den Ruf seines Schützlings am anderen Ende des Globus. Er schmunzelte. Eigentlich war dieser ganze Aufwand mit dem Blut nicht notwendig, aber es bewahrte ihn davor, ständig mit unwichtigen Angelegenheiten belästigt zu werden. Menschen scheuten Schmerz, insofern war es eine sinnvolle Maßnahme. Über den praktischen Aspekt hinaus genoss er die Verehrung die ihm damit zu Teil wurde. Seine Rasse war der menschlichen weit überlegen, und genau aus diesem Grund hatten die Menschen seine Vorfahren buchstäblich vergöttert. Mit unglaublichen Kraftanstrengungen hatten die kleinen Ameisen begonnen ihr Nomadendasein aufzugeben, und ihnen Tempel in der ganzen Welt errichtet. Die Verehrung hatte damals keine Grenzen gekannt. Er sehnte sich die alten Zeiten zurück, von denen sein Vater ihm berichtet hatte.
    Bevor der Orden gegründet wurde, waren seine Vorfahren ihrem natürlichen Naturell gefolgt. Sie hatten geherrscht.
    Als die ersten Territorialkämpfe ausgebrochen waren, hatten sich einige der Ersten Ankömmlinge dazu entschlossen ein strenges Regelwerk zu erschaffen. Sie kontrollierten damit jede Interaktion mit den Menschen, wollten so sicherstellen, dass die Fehler die seine Rasse in der eigenen Vergangenheit begangen hatte, sich nicht wiederholten.
    Lucius hatte nicht vor seine Herrschaft zu teilen. Insofern drohte dem Planeten keine Gefahr. Zumindest, solange, wie die Menschen ihn anbeteten.
    Er beschloss Jonah noch eine Weile warten zu lassen.
    Ein ordentlicher Auftritt erforderte gewissenhafte Vorbereitung.

Kapitel 11
     
    In den vormals gemütlichen Raum, der typisch Deutsch im Landhauschic und einem großen Sofa ausgestattet worden war, stapelten sich Kabelrollen neben verschiedenen PCs und Monitoren.
    Tomasz kam mit einer dampfenden Tasse aus der Küche, und pflanzte sich vor seinen Technikschrein. Den massiven  Esszimmertisch hatte er sich extra für sein Spielzeug reserviert. Auf der Couch lümmelte sich Grischa mit seinem Eisbeutel, während Thore es sich auf einem der Ohrenbackensesseln bequem gemacht hatte.
    „Du hattest übrigens Recht, die Klingen sind aus Obsidian. Wie geht es Vali?“, die Frage traf Thore etwas unvorbereitet, aber andererseits….
    „Du sollst unsere Gedanken nicht lesen.“, gab er schlicht zurück.
    „Du weißt, dass es bei euch nicht funktioniert. Außerdem brauche ich das im Moment auch gar nicht. Euer merkwürdiges Verhalten reicht völlig um zu wissen, dass etwas nicht in Ordnung ist.“ Tomasz hielt seinen Blick auf die Monitore gerichtet. Er suchte nach Informationen die ihnen helfen würden Malachis Suche zu vollenden.
    „Das sollte dir Vali besser selbst erklären. Ich weiß nur dass wir mehr über diese Sarah Meinhard herausfinden müssen. Konntest du außer der alten Akte noch etwas auftreiben?“
    „Nein. Nichts Auffälliges zumindest.“
    Also gab es neue Informationen. Thore hakte nach. „Was hast du gefunden?“
    „Sie hatte verschiedene Arbeitsstellen, bis vor zwei Monaten, da hat sie ihren letzten Job gekündigt.
    „Könnte sie für Malachi gearbeitet haben?“, fragte Tomasz und zog sich sein Headset

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