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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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es nach ihm gegangen, dann hätte er sowieso den Auftrag selbst erledigt, und den Ältesten vorher noch einer eingehenden Befragung unterzogen. Der Meister hatte darauf bestanden, den Auftrag an Marek abzutreten.
    Jetzt blieb nur das mühsame Zusammensuchen von … er lag gerade seitlich zwischen der Rückbank und den Vordersitzen, und spähte in den Hohlraum darunter. Eine schwarze, glänzende Kante lugte direkt unter dem Sitz ein Stück hervor.
    Jonah steckte sich die kleine Taschenlampe, die er immer in einer seiner Taschen bei sich trug, zwischen die Zähne und beleuchtete die Sitzunterseite. Seine Hände ertasteten das Plastik, und er musste nur einmal kurz daran ziehen.
    Bingo!
    Ein kleiner schwarzer Kasten lag in seinen Händen. Zu klein für ein Laptop, aber groß genug für einen dieser neuen Tablet-PCs.
    Der Kasten war fest verschlossen und hatte nur an einer Seite eine kleine ovale Vertiefung. Er würde einen Schlüssel brauchen, um dieses Ding zu öffnen. Jonah widerstand der Versuchung den Kasten einfach gegen die nächste Wand zu schleudern. Da er nicht wusste, was sich darin befand, konnte er auch nicht abschätzen, was mit dem Inhalt passierte, wenn der Kasten unsachgemäß geöffnet wurde.
    Er beschloss das schwarze Ding erst mal bei seinen Technikern abzugeben, vielleicht gab es doch eine Möglichkeit ihn zu öffnen. Ziemlich früh hatte er gelernt, den Meister nicht mit solchen Dingen zu behelligen. Lucius wollte Ergebnisse, Probleme interessierten ihn nicht.
    Zeit für einen Statusbericht seines Mannes bei der Polizei. Jonah zog sein Handy aus der Tasche, und machte sich auf den Weg ins Zentrum zum Technikraum.

Kapitel 27
     
    Sarah stand vor der Tür zu dem Zimmer, in dem Malachis Mörder festgehalten wurde. Sie atmete tief durch und versuchte sich zu sammeln. Eine schwere Hand legte sich auf ihre Schulter und Vali drehte sie zu sich um.
    „Du weißt, dass du das nicht tun musst, Sarah.“
    „Doch. Doch das muss ich.“, gab sie zurück. „Ich möchte den Mann sehen, der Malachi umgebracht hat, und ich möchte wissen, was für ein Mensch in der Lage ist, so etwas Abscheuliches zu tun.“
    „Denk daran. Du bist nicht allein. Er kann dir nichts tun.“ Er ließ sie los, und öffnete für Sarah die Tür. Bevor sie in das Zimmer ging, hatte sie sich wieder ihren Panzer umgelegt. Sie rümpfte die Nase, als ihr ein penetranter Geruch die Tränen in die Augen trieb. Es roch nach altem Urin und getrocknetem Blut. Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber es überraschte sie nicht im Geringsten, als sie den Mann gefesselt auf dem Bett entdeckte.
    Es erschreckte sie auch nicht, dass der Kerl ziemlich fertig aussah. Im Gegenteil. Es war auf erschreckende Art eine Genugtuung. Sein Gesicht war geschwollen und seine Hände, die über seinem Kopf am Bett festgemacht waren, glichen in ihrer verkrampften Haltung eher Klauen. Auf seiner Hose entdeckte sie einen dunklen Fleck, und wusste sie hatte den Grund für den Gestank gefunden.
    Der Mann schien bewusstlos zu sein, zumindest rührte er sich selbst dann nicht, als Vali näher an das Bett trat.
    Sarah fiel auf, dass Vali darauf achtete, zwischen ihr und dem Mann zu bleiben. Sie musste sich strecken, um an Vali vorbei spähen zu können.
    Ihr leerer Magen begann zu revoltieren, aber sie kämpfte tapfer gegen die Welle von Übelkeit an. Eine Hand an Valis Oberarm legend, trat sie aus seinem Schatten heraus. Sarah zwang sie sich, das verschwollene Gesicht zu betrachten, und wartete auf ein Aha-Erlebnis.
    „Wie heißt er?“ fragte sie leise. Dieses Monster hatte doch bestimmt einen Namen.
    „Wir wissen es nicht.“ Vali legte einen Arm um ihre Hüfte, um sie davon abzuhalten noch näher an das Bett zu treten. „Noch nicht.“
    In diesem Moment schlug das Monster die Augen auf.
    „Hallo Prinzessin.“ krächzte er, während ein Auge sie mit einem grausamen Blick fixierte. Sarah machte unwillkürlich einen Schritt zurück, und Vali verstärkte seinen Halt.
    „So kenne ich dich ja gar nicht. Soviel Angst.“
    Die krächzende Stimme kicherte, bis ihn sein trockener Hals zum Husten zwang.
    Sarah drückte sich näher an Vali heran, und der wollte umgehend mit ihr den Raum verlassen, aber sie hielt ihn auf.
    Sie sammelte all ihren Mut, und erwiderte mit vorgeschobenem Kinn den Blickkontakt, ohne noch weiter zurückzuweichen.
    Dieses Schwein hatte ihren einzigen Freund getötet rief sie sich ins Gedächtnis um ihre Wut anzufeuern.
    „Warum?“,

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