Vali
presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.
„Ich brauchte was Neues zum Spielen.“, krächzte er ungerührt, und das halbwegs gesunde Auge sondierte jeden Zentimeter ihres Körpers.
Vali knurrte bedrohlich tief, und wieder kicherte das Monster.
„Aber da bin ich wohl nicht der Einzige. Sie wollen alle mit dir spielen.“
„Du bist ein krankes Schwein.“, platzte es aus Sarah heraus, und sie wünschte sich eine Waffe, um das widerliche Grinsen aus dem Gesicht des Kerls zu wischen.
Sie drehte sich zu Vali um. „Das bringt nichts.“ Vali nickte kurz und wollte sie aus dem Zimmer führen, nachdem er sich eine mentale Notiz gemacht hatte. Dieser Kerl würde es nicht bis zum Rat des Ordens schaffen, dachte er grimmig. Dafür würde er sorgen. Kurz vor der Tür blaffte der Typ,
„Die kurzen Haare gefielen mir besser, Prinzessin.“
Sarah blieb wie angewurzelt stehen, und drehte sich wieder um.
„Was hast du gesagt?“ Sie musste sich verhört haben.
„Ich sagte die kurzen Haare gefielen mir besser.“
Der Dreckskerl hatte die Nerven sie mit einem verzerrten Grinsen anzulächeln.
„Was ist? Was meint er damit?“ Valis Stimme erklang in ihrem Kopf, und sie antwortete ihm in ihren Gedanken. „ Meine Schwester hatte kurze Haare. Er muss Esther begegnet sein.“
Marek wusste wieder, warum ihm das Gesicht der Schlampe so bekannt vor kam. Er war zweifellos ihrer Schwester begegnet, als die sich in den Händen seines Meisters befunden hatte. Die Ähnlichkeit war zu groß, als das es anders hätte sein können, und ihre Reaktion auf seine Worte bestätigten das nur. Lucius war so gnädig gewesen, und hatte ihn mit Esther spielen lassen, bevor er sie entsorgt hatte. Marek war damals sehr wütend geworden, denn er war noch nicht mit ihr fertig gewesen.
Lucius hatte sie verbrannt, ohne Mareks Protest weiter zu beachten. Damals hatte er Glück gehabt, dass Lucius zu beschäftigt gewesen war, um ihn dafür zu bestrafen.
Jetzt verstand Marek auch, warum er sich so zu Sarah hingezogen fühlte. Es war seine zweite Chance, die Angst zu kosten, die so süß aus Esther geströmt war. Ihr schierer Terror, hatte das Aroma ins unermessliche gesteigert.
Dummerweise konnte er in seiner derzeitigen Verfassung nicht viel tun, außer sie mit Worten zu quälen, um ihr einen kleinen Vorgeschmack zu geben.
„Sie war genau wie du.“ Marek benetzte sich die Lippen, und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Jedes seiner Worte kalibriert um größtmöglichen Schmerz zu erzeugen.
„Nur viel ängstlicher, und ihre Haare waren so schön kurz.“
In Sarahs Kehle formte sich ein dicker Klumpen, der ihr das Atmen deutlich erschwerte. War dieser Kerl etwa nicht nur der Mörder von Malachi, sondern auch der Mörder von Esther?
Marek spürte ihren Schock klar und deutlich. Ja, er hatte sie an der Angel. Er kicherte in sich hinein. Das war sein Weg nach draußen. Jetzt konnte er mit diesen Kerlen verhandeln.
Sarah würde dafür sorgen, dass es am Leben blieb, damit sie die Informationen bekam, nach denen ihre Seele förmlich schrie.
Sarah handelte entgegen jedes Instinktes, als sie sich wieder dem Bett näherte. Vali knurrte warnend auf, aber sie ignorierte ihn. Sie brauchte Antworten, und egal wie schrecklich diese ausfallen würden, sie brauchte die Wahrheit, um irgendwann mit der Vergangenheit abschließen zu können.
„Woher kanntest du meine Schwester?“, sie fixierte den Kerl mit ihrem Blick, als könnte sie ihn nur allein dadurch bewegen zu reden.
„Ich kannte sie gut.“ Marek kicherte, und kostete Sarahs Horror aus. Vali war kurz davor, dem Kerl die Seele aus dem Leib zu prügeln.
„Antworte ihr, oder ich werde dich dazu zwingen, und dann hast du sicher keinen Grund mehr zum Lachen.“ Vali hatte sich hinter Sarah aufgebaut, wie eine Mauer aus Fleisch und Blut. Er ahnte worauf das herauslaufen würde. Zu oft hatte er die Mitglieder des Kaders befragt, und in ihre schwarzen Seelen geblickt. Lucius suchte seine Gefolgsleute mit Bedacht. Nur die Grausamsten brachten es zu einer nennenswerten Position innerhalb des Kaders. Vali spürte Sarahs Anspannung, und wusste, sie ahnte die Antworten ebenfalls voraus. Trotzdem wich sie nicht zurück, als bräuchte sie die Bestätigung mehr als ihren nächsten Atemzug.
„Sie war die Gespielin meines Meisters.“ Das letzte Wort zog er unnatürlich in die Länge. Sarah kam sich vor wie die Hauptakteurin in einem billigen Horrorfilm.
„Wer ist dein Meister?“ Sie
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