Vampir à la carte (German Edition)
einen Volltreffer, denn dort erwartete ihn eine Vielzahl an bereits zubereiteten Gerichten, die nur noch für kurze Zeit in die Mikrowelle gestellt werden mussten. Cale hatte Alex im neuen Restaurant wiederholt dabei beobachtet, wie sie die Mikrowelle bediente. Jedes Mal, wenn sie in der vergangenen Woche bei ihm vorbeigekommen war, um sich danach zu erkundigen, wie die Arbeit voranging, hatte sie ihm ein Mittagessen mitgebracht. Bei diesen Gelegenheiten hatte er dann zugesehen, wie sie das Essen in die Mikrowelle stellte, die sie durch das Drücken von ein paar Tasten ans Laufen brachte. Das konnte er auch.
Er entschied sich für eine Portion Lasagne, und nachdem er diese in die Mikrowelle gestellt und die Tür zugedrückt hatte, betrachtete er das Tastenfeld, um herauszufinden, wie er das Ding dazu bekam, sein Essen aufzuwärmen. Schließlich kam er dahinter, dass er zuerst Zeit und Temperatur einstellen und dann die Starttaste drücken musste. Als die Mikrowelle ansprang, seufzte er zufrieden und trat einen Schritt zurück, um nach seinem Handy zu greifen, das soeben zu klingeln begann.
»Tja«, sagte Bricker, kaum dass sich Cale gemeldet hatte. »Lucian musste ausgerechnet in dem Moment ins Zimmer kommen, als ich Mortimer von dem Überfall auf Alex erzählte. Und dann bekam Sam auch noch einen Teil unserer Unterhaltung mit, und jetzt wollen sie beide … he!«
Rascheln war zu hören, dann brüllte Lucian dazwischen: »Ich schicke Bricker rüber, er soll Alex lesen, um herauszufinden, ob sie ihren Angreifer flüchtig zu sehen bekommen hat. Wenn es ein Unsterblicher war, dann will ich das wissen.«
»Sie sagt, sie hat ihn nicht gesehen«, gab Cale ruhig zurück.
»Sie ist eine Sterbliche mit einer Kopfverletzung«, erklärte Lucian selbstgewiss. »Sie weiß gar nicht, was sie weiß.«
»Na schön.« Cale stieß einen leisen Seufzer aus, dann fiel ihm jedoch ein, etwas Wichtiges zu fragen: »Wenn Bricker sich auf den Weg hierher macht, kann er dann etwas Blut für mich mitbringen?«
Lucian gab einen Laut von sich, der wohl so etwas wie Zustimmung bedeuten sollte. Dann gab er den Hörer offenbar an Sam weiter, denn es war ihre Stimme, die als Nächste an sein Ohr drang.
»Bricker sagt, dass mit Alex alles in Ordnung ist. Das stimmt doch, oder etwa nicht?«, fragte sie sorgenvoll.
»Es geht ihr gut«, versicherte Cale ihr und schaute zwischendurch zur Mikrowelle, aus der hin und wieder ein leises Knallen zu hören war. Die Klarsichtfolie, in die Alex das Essen gewickelt hatte, war inzwischen aufgegangen wie ein Ballon, die Innenseite war so mit Tomatensauce überzogen, als würde sie kochen und Blasen werfen, obwohl genau das nicht der Fall zu sein schien.
»Bricker sagt, sie hat eine Gehirnerschütterung davongetragen«, sagte Sam und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch mit ihr.
»Eine leichte Gehirnerschütterung, das ist richtig«, bestätigte er. »Aber sie war nicht bewusstlos gewesen, deswegen hat man sie nach Hause gehen lassen unter der Voraussetzung, dass sie es in den nächsten Tagen etwas ruhiger angeht und jemand sie im Auge behält, was ich ja jetzt mache. Ich habe schon ein paarmal nach ihr gesehen und werde sie auch diese Nacht nicht aus den Augen lassen. Morgen werde ich auch bei ihr bleiben und auf sie aufpassen.«
»Gut«, sagte Sam erleichtert, dann aber fragte sie besorgt: »Sie soll es in den nächsten Tagen ruhiger angehen? Und was ist mit dem Restaurant?«
»Ich schätze, ich werde jemanden suchen müssen, der morgen Abend für sie einspringt«, meinte Cale seufzend, während er sich fragte, wie er das bewerkstelligen sollte.
»Na, dann viel Glück«, meinte Sam ironisch und ließ noch eine Warnung folgen: »Selbst wenn du jemanden finden solltest, der für sie einspringt, möchte ich nicht in deiner Haut stecken, wenn du ihr erklären musst, dass sie noch Ruhe braucht. Sie ist keine gute Patientin, und dass sie morgen zu Hause bleiben soll, wird ihr nicht gefallen.«
»Tja, der Doktor hat gesagt, sie soll sich schonen, also wird sie sich schonen müssen, ob es ihr gefällt oder nicht«, meinte Cale mürrisch. »Wir können uns ein paar Filme ansehen oder so.«
»Ja, damit kannst du es ja mal versuchen, aber wenn sie auf stur schaltet, dann geh mit ihr Antiquitäten ansehen«, sagte Sam.
»Antiquitäten?«, wiederholte er verwundert.
»Ja. Sieh dich mal bei ihr um. Alex liebt Antiquitäten, und sie liebt es, stundenlang durch Antiquitätenhandlungen zu laufen
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