Vampir à la carte (German Edition)
und sich alles anzusehen. Das ist nicht anstrengend, und zwischendurch könnt ihr eine Pause einlegen und einen Kaffee trinken oder was essen.«
Cale musste sich gar nicht erst umsehen, die Antiquitäten waren ihm bereits aufgefallen, als er Alex früher am Abend ins Haus gefolgt war. Er hatte sich noch nie mit Antiquitäten beschäftigt, zumal alle diese Dinge deutlich jünger waren als er selbst, dennoch ging er davon aus, dass er es aushalten würde, mit Alex von einem Geschäft zum nächsten zu gehen, wenn er sie auf diese Weise davon abhalten konnte, sich zu überanstrengen.
»Bricker will jetzt losfahren, deshalb braucht er sein Handy zurück. Würde es dir was ausmachen, mich morgen anzurufen und mir zu sagen, wie es Alex geht? Oder vielleicht könnte sie mich ja sogar anrufen, was meinst du?«, wollte Sam wissen.
»Ja, natürlich«, versprach er ihr und zuckte zusammen, als aus der Mikrowelle ein lauter Knall ertönte. Er drehte sich um und sah, dass die zum Ballon aufgeblasene Klarsichtfolie soeben geplatzt war. Das Fenster war mit Tomatensauce bespritzt. Er ging zur Mikrowelle, da hörte er wieder Brickers Stimme am Telefon.
»Ich komme rüber, so schnell ich kann, aber um einmal quer durch die Stadt zu fahren, werde ich vermutlich vierzig oder fünfundvierzig Minuten benötigen«, ließ er Cale wissen.
Cale gab einen Brummlaut von sich und betrachtete sorgenvoll, was aus seinem Essen geworden war.
»Soll ich sonst noch irgendwas von unterwegs mitbringen?«, fragte Bricker.
Cales Blick war auf die Bescherung in der Mikrowelle gerichtet, dennoch schüttelte er den Kopf. »Nein danke. Hier gibt’s genug Essen und Kaffee.«
»Okay, dann bis gleich.« Mit diesen Worten beendete Bricker das Gespräch.
Gedankenverloren nickte Cale und klappte sein Handy zu. Erst da wurde ihm klar, dass Bricker diese Geste gar nicht hatte sehen können. Mit einem Achselzucken steckte er das Telefon zurück in die Tasche, dann schaute er sich das Tastenfeld der Mikrowelle an und suchte nach einer Möglichkeit, wie er sie ausschalten konnte. Dann würde er nach seiner Lasagne sehen, das Innenleben des Geräts sauber wischen und das Essen anschließend noch einmal zehn Minuten garen lassen, falls es noch nicht durch war. Allerdings würde er dann eine andere Art von Abdeckung benutzen. Offenbar hatte er nicht besonders gut aufgepasst, wenn Alex in der Mikrowelle im Restaurant irgendetwas warm machte. Auf jeden Fall benötigte er eine Abdeckung, die mehr Gewicht hatte als ein Stück Klarsichtfolie. Vielleicht genügte ja ein Plastikdeckel, überlegte er und entdeckte eine Taste, die mit »Stopp« beschriftet war.
9
Cale hatte die Mikrowelle soeben zum sechsten Mal angestellt, da hörte er ein Klopfen an der Tür. Er wusste, das konnte nur Bricker sein, also verließ er hastig die Küche und eilte durch den Flur, um die Haustür zu öffnen.
»Hi«, begrüßte Bricker ihn gut gelaunt. »Ich habe dir …«
Er unterbrach sich, da Cale den Deckel der kleinen Kühlbox aufriss, die er für ihn mitgebracht hatte, und einen Blutbeutel herausnahm, den er gierig an seine Zähne drückte.
»Schätze, du bist hungrig«, bemerkte Bricker trocken und folgte ihm durchs Haus bis in die Küche. »Ich habe nur vier Beutel mitgebracht, weil ich mir dachte, dass du sie hier sowieso nirgendwo lagern kannst. Solltest du morgen nicht aus dem Haus kommen, werde ich dir Nachschub bringen.«
Cale brummte zustimmend, da er nach wie vor den Beutel im Mund hatte, während er in die Küche ging. Aus dem Brummen wurden unverständliche Flüche, als er sah, dass der Topf in der Mikrowelle Funken sprühte.
»Was zum Teufel machst du denn da?«, rief Bricker erschrocken, stellte die Kühlbox auf den Küchentisch und lief ebenfalls zur Mikrowelle. Kaum hatte Cale die Stopp-Taste betätigt, riss Bricker die Tür auf und suchte nach einem Küchentuch, das er um den Topf legen konnte, um ihn aus dem Gerät zu holen. »Liebe Güte! In eine Mikrowelle stellt man nichts Metallenes!«
»Ja, aber das Plastik ist ständig geschmolzen«, hielt Cale dagegen, nachdem er den mittlerweile geleerten Beutel von seinen Zähnen gezogen hatte. Der jüngere Unsterbliche stellte derweil flugs den Kochtopf in die Spüle.
»Jesus! Plastik hat in der Mikrowelle auch nichts zu suchen, es sei denn, es steht drauf, dass es für die Mikrowelle geeignet ist«, sagte er aufgebracht, hielt dann aber abrupt inne, als er mit einem Mal sah, dass überall im Zimmer verstreut Teller mit
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