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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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hatten,
um die Hexenjäger des Vatikans aufzuhalten. Mit meinem magischen Blick sah ich eine silbern glänzende Kugel, in die Marge eingeschlossen war. Sie tobte darin herum wie ein geisteskranker Pantomime.
    Sebastian und ich traten ein paar Schritte zurück, um unser Werk zu bewundern. Die Kugel dämpfte sogar Marges Stimme, während sie uns unermüdlich beschimpfte und uns erklärte, dass niemand auf der ganzen Welt gegen die alte Macht des Kojoten ankäme. Sie streckte theatralisch
die Arme aus, als wollte sie uns verhexen - wie ein Kind, das Zauberer spielt.
    Die Kugel flimmerte nicht einmal.
    Sebastian rieb sich die Hände. „Ich hätte gedacht, sie bringt wenigstens eine Delle zustande. Sie hat nämlich ganz schön was an Energie abgefeuert, als sie sich von mir losgerissen hat.“
    Ich warf einen Blick auf die zerrissene Kette in meiner Hand. „Ich frage mich ...“
    Weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment ging die Verandatür auf, und Max tauchte mit einem Tablett mit zwei Gläsern Eistee auf. Seine Zeitung hatte er sich unter den Arm geklemmt. Als er Sebastian und mich sah, erstarrte er, und nachdem er einen Blick auf Marge geworfen hatte, die in der unsichtbaren Kugel immer noch wie ein Pantomime herumfuchtelte, drehte er sich wieder um und verschwand wortlos im Haus.
    „Du bist mir auch keine große Hilfe!“, schrie Marge.
    Da musste ich ihr allerdings zustimmen. Ich warf die Kette ein paarmal in die Luft, um sie ihr zu zeigen. Als sie erkannte, womit ich herumspielte, wurde sie schlagartig still. „Ich glaube, du bekommst im Moment von niemandem Hilfe“, bemerkte ich.
    Marge sah mich bestürzt an. „Du meinst, die Kette war die Quelle meiner Kräfte? Aber ... aber Micah hat gesagt, ich sei sein Schützling. Er hat gesagt...“
    „Er hat gelogen“, fiel Sebastian ihr ins Wort. „Er hat dich reingelegt.“
    „Dieser Hund!“, zischte Marge.
    „Was machen wir mit ihr?“, fragte ich Sebastian. „Wir können den Zauber nicht ewig aufrechterhalten, zumindest nicht in dieser Stärke. Und ohne den Anhänger kann sie eigentlich
nicht viel anrichten.“
    Sebastian überlegte einen Moment. „Gehen wir“, sagte er dann. „Die Kugel wird sich innerhalb eines Tages auflösen. Bis dahin haben wir uns Micah hoffentlich schon vorgeknöpft.“
    Die wüsten Beschimpfungen, die Marge uns nachrief, hallten mir noch eine Weile in den Ohren.
    Als wir auf Sebastians Hof ankamen, vergrub ich die Kette mit Micahs Zauberanhänger sofort im Maisfeld, um seine Energie zu zerstören. Nachdem ich Barney gefüttert hatte, verwöhnte Sebastian Mátyás und mich mit seinen berühmten selbst gemachten gefüllten Paprikas. Und während Vater und Sohn sich nach dem Essen aussprachen, nahm ich oben eine ausgiebige heiße Dusche. Danach war ich so müde, dass ich in Sebastians Bett sank und in Sekundenschnelle einschlief.
    Ich wurde wach, weil ich spürte, wie jemand an meinem Ohrläppchen knabberte. „Hmmm“, machte ich verschlafen, woraus bald ein „Oooh!“ wurde, als Sebastian meine Brüste mit den Händen umfing. Ich schob ihn widerstrebend fort. „Mátyás ist unten.“
    „Nein, der ist noch ausgegangen. Ich glaube, er hat in dem Café neben deinem Laden eine neue Freundin gefunden.“
    Oh, mein Gott, Izzy hatte ihn sich tatsächlich geangelt! Na, dachte ich, dann können wir ja auch, drehte mich zu Sebastian um und zog ihn an mich.
    Weil ich noch ein bisschen Zeit hatte, bevor ich den Laden öffnen musste, machten Sebastian und ich unterwegs halt bei Ella's Deli, unserem Lieblingsfrühstückscafé. Den meisten war das Café wahrscheinlich wegen des großen Karussells vor dem Eingang ein Begriff, aber drinnen war es sogar noch ungewöhnlicher. Es war voller verrückter Dinge. Spielzeugeisenbahnen kreisten über den Köpfen der Gäste, es gab komische bewegte Bilder von Jongleuren zu bestaunen, und wenn man es am wenigsten erwartete, sprang einem von irgendwo etwas Merkwürdiges entgegen. Es war ein bisschen, als nähme man ein Frühstück in einem Gruselkabinett ein.
    Wir waren früh genug dran, um uns einen Platz aussuchen zu können. Ich wählte meinen Lieblingstisch; den mit einer ansehnlichen Sammlung von PEZ-Spendern unter der Glasplatte. Während wir die Speisekarte studierten, fuhr Sebastian mit seinem Fuß an meinem Bein entlang. Er brauchte anscheinend ein bisschen Körperkontakt.
    Nachdem die Kellnerin unsere Bestellung aufgenommen hatte, fragte ich: „Ist wirklich alles in Ordnung mit

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