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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Hunger.“
    Obwohl ich Sebastian vorschlug, nach Hause zu fahren und nach seinem Dach zu sehen, bestand er darauf, bei mir zu bleiben. „Ich lasse dich nicht aus den Augen, bis wir wissen, wer hinter dir her ist.“
    „Na gut“, sagte ich und schloss die Hintertür des Ladens auf. „Aber komm mir nicht in die Quere. Lenk mich nicht von der Arbeit ab!“
    Sebastian grinste verschmitzt. „Ich kann nichts versprechen.“
    Wie sich herausstellte, eignete sich der Lagerraum hervorragend für einen Quickie. Trotzdem schafften wir es, den Laden rechtzeitig zu öffnen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand stand ich pünktlich hinter der Kassentheke.
    Den ganzen Morgen kam kein einziger Kunde herein.
    Nachmittags war genauso wenig los. Ich schickte William nach hinten, damit er ein Nickerchen machen konnte – und errötete prompt, als ich daran dachte, was ich zuvor im Lagerraum gemacht hatte. Doch als ich nach einer Weile nach William schaute, hatte er die Beine auf ein paar Kartons
hochgelegt und döste angelehnt an einen Stapel Yogamatten. Ich setzte mich vorn in den Laden und stützte den Kopf in die Hände. Sebastian hatte es sich in der Leseecke gemütlich gemacht und blätterte in einem Buch über Politik und Hexenkunst. Nach einer Weile nickte er jedoch ein, und ich glaubte, ihn leise schnarchen zu hören. Ich hatte alle Mühe, mich wach zu halten, während ich mit halb geschlossenen Augen die Tür beobachtete.
    Als plötzlich der Feuermelder losging, fuhr ich kerzengerade in die Höhe. Ich roch Rauch, und meine Augen brannten. Instinktiv holte ich den Feuerlöscher hinter der Theke hervor. Ich brauchte einen Moment, bis ich es schaffte, den Sicherungsstift zu entfernen. Dann hastete ich durch die Gänge zwischen den Regalen, um den Brandherd ausfindig zu machen. Eine Frau mit mehr Grips hätte sich wohl nach draußen geflüchtet, aber ich dachte nur eins: Ich musste verhindern, dass sich die Sprinkleranlage einschaltete, denn sonst konnte ich sämtliche Bücher wegwerfen und den Laden dichtmachen, bevor ich ihn überhaupt übernommen hatte.
    Sebastian folgte mir auf dem Fuß.
    In der Abteilung mit den Hexenbüchern stieß ich auf ein kreisförmiges Feuer, das mitten auf dem Holzboden brannte. Die Flammen schienen sich aus irgendeinem Grund nicht auszubreiten und hatten die leicht entzündbaren Bücher in den Regalen noch nicht erreicht. Ich drückte den Hebel und ließ einen Strahl weißen Schaum darauf los, wie es milder Brandschutzbeauftragte beim Sicherheitstraining beigebracht hatte. Das Löschmittel erstickte nicht nur das Feuer, sondern landete auch auf dem unteren Bücherregal. Das war immer noch besser, als wenn alles komplett durchnässt wäre, redete ich mir zu, aber gleichzeitig fragte ich mich, ob der beißende Rauch nicht viel schlimmeren Schaden anrichtete.
    William rannte mit einem nassen Lappen vor dem Mund an uns vorbei. Ich hörte die Türglocke, als er die Ladentür aufriss und auf die Straße lief. Zwei Sekunden später hörte ich, wie die Tür wieder aufflog. „Garnet, bist du da drin? Sebastian?“
    „Alles okay! Das Feuer ist gelöscht!“, rief ich über meine Schulter. Der Feuermelder hatte aufgehört zu lärmen, aber aus der Ferne ertönten bereits Sirenen. Ich wollte gerade zu William nach draußen laufen, als ich etwas auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich um, weil ich dachte, jemand wäre hinter mir, doch ich sah nur eine schwarze Rauchsäule. Sie war so groß wie ich und stand schlangengleich in der Luft, ohne sich aufzulösen.
    „Sebastian!“, rief ich. „Siehst du das?“
    Da griff das Ding auch schon an.
    Die Rauchschlange schoss auf meinen Bauch zu, und im selben Moment spürte ich ihre Zähne in meinem Fleisch.
    Ich krümmte mich vor Schmerzen, und als Sebastian den Arm um mich legte, um mich zu stützen, sprühte das silberne Band zwischen uns Funken.
    Die Rauchkreatur bäumte sich entrüstet, vielleicht aber auch erschrocken auf und zischte uns an. Obwohl ... Eigentlich klang das Geräusch eher nach dem Gerassel wimmelnder Insekten und erinnerte mich an die magischen Würmer, die ich in meiner zerstörten Wohnung gesehen hatte. „Alison?“
    Sebastian kochte vor Wut. „Ist sie das etwa?“, knurrte er. „Verdammt, Alison! Bist du das?“
    Die Rauchkreatur floh, als spürte sie Sebastians Zorn, und verschwand durch den Luftschacht in der Decke. Ich setzte meinen magischen Blick auf und suchte nach verräterischen Spuren. Überall wirbelten kleine Energiereste

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