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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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durch die Luft wie Konfetti.
    Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich Alison gewesen war, doch es waren auf jeden Fall dieselben Kräfte am Werk gewesen, die auch den Baum in meine Wohnung hatten stürzen lassen. Ich hatte jedoch keine Gelegenheit mehr, darüber nachzudenken, was das bedeutete, denn eine Horde Feuerwehrmänner stürmte zur Tür herein. Und im nächsten Moment war ich bereits draußen und hatte eine Sauerstoffmaske im Gesicht. Sebastian stand neben mir und bewachte mich. Alle wollten wissen, was passiert war. Aber die Wahrheit konnte ich ihnen wohl schlecht sagen: Es war ein magischer Angriff, Herr Brandmeister, wirklich! Ich konnte nicht einmal mit einer halbwegs plausiblen Erklärung dienen. Also versuchte ich, die Fragen so ehrlich zu beantworten, wie es eben ging. „Es sah einfach so aus, als hätte der Boden gebrannt“, sagte ich.
    „Der Boden“, wiederholte der Feuerwehrmann skeptisch, ein großer, hoch aufragender Schwarzer, der in seiner knalligen neongelben Uniform ziemlich beeindruckend aussah. „Obwohl der ganze Laden voll Papier ist?“
    Er legte dermaßen skeptisch die Stirn in Falten, dass ich rasch nachschob: „Vielleicht war da ja ein bisschen verschüttetes Wachs oder so etwas.“
    „Wie hat es angefangen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht. Ich saß da vorn, und auf einmal ging der Feuermelder los.“ Dass ich fast eingeschlafen wäre, behielt ich für mich.
    „Haben Sie jemanden hereinkommen sehen?“
    Unter seinem durchdringenden Blick konnte ich nicht lügen. „Entschuldigen Sie, ich bin letzte Nacht viel zu spät ins Bett gekommen“, entgegnete ich. „Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen.“
    „Sind Sie verkatert?“
    „Was ist das denn für eine Frage?“, polterte Sebastian los.
    Ich fühlte mich, als würde ich von meinem Vater in die Mangel genommen - nur war der alte Hippie nie so streng gewesen, und ihm hätte ich das mit der Magie wohl auch erzählen können. „Nein“, antwortete ich. „Nur müde. Ich habe kaum geschlafen.“ Inzwischen waren es schon mehrere Nächte mit wenig Schlaf, und dazu kam ... äh, ziemlich viel körperliche Ertüchtigung. Ich wurde schon wieder rot. „Es könnte sein, dass ich kurz eingedöst bin.“
    Ich lächelte ihn freundlich entschuldigend an, doch der Feuerwehrmann ließ sich davon nicht beeindrucken. „Sie haben Glück gehabt“, sagte er barsch. „Gut, dass sie den Feuerlöscher griffbereit hatten.“ Dann wandte er sich den geschäftlichen Dingen zu, und ich musste einen ganzen Berg von Formularen für die Versicherung ausfüllen.
    So vergingen zwei Stunden, bevor Sebastian, William und ich endlich putzen konnten. Sämtliche Bücher, die im untersten Regal gestanden hatten, mussten weggeworfen werden, und als ich den Boden wischte, stellte ich fest, dass das Feuer einen Brandfleck auf den Dielen hinterlassen hatte.
    Klar - so etwas passierte natürlich genau dann, wenn ich den Laden übernehmen wollte!
    Ich schrubbte wütend an dem Fleck herum, während meine Tränen auf den Boden tropften. Jetzt reichte es mir endgültig. Wer auch immer hinter mir her war, hatte meine Wohnung verwüstet, Sebastians Haus beschädigt und nun auch noch meinen Laden. Es wurde Zeit, zum Gegenangriff
überzugehen.

ERIS
    Schlüsselwörter:
Zwietracht und Streit
    Ich tat etwas, was ich sonst nie tue; ich schloss den Laden früher. Es fühlte sich so gar nicht richtig an, das Schild an der Tür umzudrehen, aber es stank furchtbar nach Rauch. Vielleicht musste ich sogar ein paar Tage ordentlich lüften, bevor ich den Laden wieder öffnen konnte.
    Ich stand mit Sebastian draußen unter der Markise und starrte wütend in den dunklen Geschäftsraum.
    „Meinst du wirklich, es war Alison?“, fragte Sebastian.
    „Alison? Absolut!“, rief William von der Bank aus, auf die er sich gesetzt hatte, um die Reste seines Thunfisch-Vollkornsandwichs an die Tauben zu verfüttern. „Sie zieht im LJ wahnsinnig über euch beide her.“
    „Was schreibt sie denn?“, erkundigte ich mich. Im selben Moment wollte Sebastian wissen: „Was ist LJ?“
    „Das ist eine Internet-Community“, erklärte ihm William. „Und was sie schreibt, ist es nicht wert, wiederholt zu werden. Sie wettert die ganze Zeit gegen Garnet - dass sie ein psychischer Vampir ist, der dich, Sebastian, zum Sklaven macht.“
    „Siehst du“, sagte ich zu Sebastian. „Sie war es garantiert.“
    „Sie mag dich zwar hassen, aber das heißt nicht unbedingt, dass sie die

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