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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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unter meinen Füßen. Lilith hatte ihn wie beim Öffnen einer Dose Sardinen einfach auf einer Seite hochgezogen. Ich wäre jedoch wesentlich beeindruckter gewesen, wenn wir den Sarg nicht noch aus dem Loch hätten hieven und irgendwie aufkriegen müssen.
    Ich schaute nach oben zu Mátyás. Er hatte einige Blutergüsse im Gesicht, und sein rechtes Auge war zugeschwollen. „Grundgütige Göttin! Hast du überhaupt noch genug Kraft, um mir zu helfen, das Ding hier rauszuholen?“
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.“
    Wie sich herausstellte, hatte jedoch keiner von uns die nötige Kraft, um den Stahlsarg anzuheben, aber es gelang uns, die zweite Hälfte des Betondeckels hochzustemmen, sodass wir mit der Schaufel die Schlösser des Sargs aufbrechen und ihn öffnen konnten. Viel Bewegungsfreiheit hatten wir in dem Loch nicht, doch wir schafften es, uns nicht allzu oft gegen-
seitig auf die Zehen zu treten.
    „Erinnere mich daran, eine Holzkiste zu ordern“, sagte Mátyás, als der Deckel endlich mit einem hässlichen Quietschen aufging.
    Er hatte recht gehabt. Sebastian war mit einem Holzpflock, den man ihm ins Herz gestoßen hatte, außer Gefecht gesetzt worden. Er lag mit dem Gesicht nach unten. Bevor er in den
Todesschlaf gefallen war, hatte er noch an dem Samt gekratzt, mit dem der Sarg ausgekleidet war. Ich packte kurzerhand den Pflock und zog daran. Nachdem wir so schwer hatten arbeiten müssen, um überhaupt so weit zu kommen, überraschte es mich, wie leicht sich der Pflock herausziehen ließ. Sehr tief schien er also nicht eingedrungen zu sein, aber tief genug, um Sebastian bewegungsunfähig zu machen.
    Wir rollten ihn auf den Rücken. Er fühlte sich an wie tot. Seine Augenhöhlen waren eingesunken, und sein Gesicht war hager und bleich. „Sebastian?“
    Nicht das kleinste Lebenszeichen.
    Er war natürlich in seiner normalen Kleidung begraben worden, und es war irgendwie seltsam, ihn in T-Shirt und Jeans in dem Sarg liegen zu sehen.
    „Wie kriegen wir ihn wach?“
    „Mit Blut, nehme ich mal an.“ Mátyás krempelte einen Ärmel hoch.
    „Nein“, sagte ich. „Das sollte ich machen. Es ist meine Schuld, dass er sich an dem Morgen, als er verschwunden ist, einen Blutspender gesucht hat.“ Und dann hatte Marge ihn überfallen? „Aber wie dem auch sei, es ist meine Aufgabe.“
    Ausnahmsweise widersprach mir Mátyás nicht und reichte mir schweigend sein Taschenmesser.
    Da ich schon ziemlich lange mit Vampiren und ihresgleichen zu tun hatte, hätte man meinen sollen, dass ich es inzwischen gewohnt wäre, mich zu schneiden und jemandem mein Blut zu trinken zu geben, aber weit gefehlt!
    Doch Sebastians Leben hing an einem seidenen Faden. Wenn ich es nicht tat, dann starb er. Ich setzte das Messer an meinem Handgelenk an und kniff die Augen zu.
    „Mensch, gib her!“ Mátyás riss mir das Taschenmesser aus der Hand, bevor ich zum Schneiden kam. „Wenn ich so was schon sehe! Willst du dich umbringen?“
    Ich dachte, er wollte es doch lieber selbst machen, aber er hielt meinen Arm fest, drehte ihn um und schnitt nicht allzu tief in die Oberseite meines Unterarms. „Aua!“, rief ich, zuckte zurück und drückte den Arm an meine Brust. Zwischen meinen Fingern quoll Blut hervor. „Du hast mich
geschnitten!“
    „Natürlich. Und jetzt vergeude den kostbaren Saft nicht!“, entgegnete Mátyás und fügte mit einem kleinen hämischen Lächeln hinzu: „Das habe ich schon immer mal tun wollen!“
    Ich streckte ihm die Zunge heraus, aber er warf nur einen bedeutungsvollen Blick in Sebastians Richtung. Ich wusste, dass ich mich beeilen musste, doch ich war ziemlich nervös. Schließlich hatte ich selbst erlebt, was geschehen war, als er nur ein paar Stunden außer Gefecht gesetzt gewesen war: Er hatte Feather beinahe bis auf den letzten Blutstropfen ausgesaugt. Ich konnte nur erahnen, wie groß sein Hunger war, nachdem er mehrere Tage im Todesschlaf verbracht hatte.
Meine Hand zitterte, als ich den Arm über ihn hielt. Das Blut tropfte überallhin. Mátyás verdrehte angesichts meiner geballten Unfähigkeit die Augen, und ich hielt meinen Arm dichter über Sebastian.
    Nichts geschah. Ich saß rittlings auf ihm, hielt meinen ausgestreckten Arm wie einen Köder über ihn und wartete. In den Sonnenstrahlen, die schräg in das Loch hereinfielen, tanzten die Staubkörner. Irgendwo sprang ein Rasenmäher an.
    Ich wollte gerade sagen, dass der Friedhof wohl inzwischen seine Pforten geöffnet hatte und

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