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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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gerunzelt. „Das sind die Tagebücher meines Vaters. Ich habe sie vor dem Vatikan gerettet, nachdem mein Vater ermordet wurde. Ich wollte nicht, dass seine Aufzeichnungen in irgendwelchen Archiven der Kirche verschwinden. Als ich dich gestern hergebracht habe, murmeltest du etwas von einem Ramerus. Ich war mir sicher, dass ich irgendwo hier schon einmal etwas darüber gelesen hatte.“ Sein Blick war wieder auf die Bücher gerichtet.
    „Stimmt“, gab ich zu. „Echnaton erwähnte ein „Ritual des heiligen Ramerus“, gestern als ich ... Du weißt schon …“, überlegte ich laut. „Er meinte auch, du hättest etwas was ihm gehört.“
    „Hmm. Leider helfen mir die Aufzeichnungen da bisher auch nicht weiter.“ William blätterte ein paar Seiten, in einem der Bücher um.
    „Mir kommt da was merkwürdig vor“, begann ich zögernd.
    Überrascht hob William den Kopf und sah mich fragend an. „Merkwürdig?“
    „Ja. Ich meine, so wie gerade eben. Du blätterst die Seiten in dem Buch um, und ich kann es in meinen Ohren hören als würde das Geräusch durch ein Hörgerät hundertfach verstärkt. Auch wenn du sprichst, es ist als würdest du direkt in mein Ohr sprechen.“
    William erstarrte in der Bewegung. Sein Gesicht war völlig regungslos. „Ist dir noch mehr aufgefallen?“
    „Ja, dieses Licht hier und auch in der Nacht, oben im Zimmer. Es ist hell, ich kann alles klar sehen, kann aber die Lichtquelle nicht ausmachen. Es sieht alles irgendwie ... orange aus.“
    „Hmm“, machte William und kam in Vampirgeschwindigkeit zu mir. „Rosig, wie gehabt. Dein Herz kann ich auch noch hören. Merkwürdig.“
    Er ging, dieses Mal langsam um den Tisch herum zurück, zog eine Schublade auf und warf mir ohne Vorwarnung, einen Baseball entgegen – ich fing ihn mit einer blitzschnellen Bewegung auf.
    Völlig schockiert darüber, dass ich meinem Arm in für Menschen unfassbarer Geschwindigkeit nach oben gerissen hatte, und den Ball gefangen hatte, erstarrte ich in der Bewegung. Mein Mund klappte auf und ich vergaß für einen ewig andauernden Moment, zu atmen. Erst als kleine Sterne vor meinen Augen tanzten, schnappte ich nach Luft.
    „Zumindest bist du noch auf Sauerstoff angewiesen.“ William runzelte die Stirn und starrte mich mit einer Mischung aus Zweifel und Ratlosigkeit an.
    „Was ... Was ist mit mir los? Was passiert hier?“, stammelte ich. „Werde ich jetzt doch zum Vampir? Nicht, dass ich was gegen dich hätte, aber bei der Vorstellung als Untote durch Vallington zu spazieren, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter.“ Meine Muskeln verspannten sich unter meiner Haut, sodass ich anfing, zu zittern.
    „Lass mich kurz nachdenken, Josie.“ William hatte sich wieder auf seinen Platz hinter dem Schreibtisch gesetzt, den Kopf in die Hände vergraben, was es mir unmöglich machte, in seinem Gesicht zu lesen.
    Ungeduldig mit den Fingern auf der Armlehne des Sessels trommelnd, wartete ich auf eine Antwort von William, die mir erklärte, was hier vor sich ging. Ich blickte auf meine Finger und staunte, wie sie vor meinen Augen fast zu verschwimmen schienen, so schnell waren sie. Mit der rechten Hand stoppte ich die Finger der anderen und hielt sie verzweifelt fest. Was wenn ich jetzt doch ein Vampir war? Was würde meine Mutter wohl dazu sagen? Nun ja, es hatte zumindest den Vorteil, sie konnte jetzt all meinen Silberschmuck haben. Vielleicht würde sie das ja beruhigen, wenn ich ihr erzählte, dass ihre Tochter jetzt untot war. Silber! Das war es. „Wo ist meine Hose? Die, die ich anhatte, gestern Abend?“, rief ich William ungeduldig zu.
    „Im Müll. Wieso?“
    „Du hast nicht zufällig etwas aus Silber hier?“
    „Nein, wieso sollte ich. Ich kann es ja nicht anfassen.“ William verstand nicht, worauf ich hinaus wollte.
    „In meiner Hose, da ist mein Silberkreuz“, erklärte ich ihm. „Ich will versuchen, ob ich es anfassen kann. Vielleicht hilft uns das ja weiter.“
    „In der Küche, unter der Spüle. Ich hab deine Sachen in einer Tüte versteckt.“
    Ich sprang auf und lief in Vampirgeschwindigkeit in die Küche. Nicht, dass ich das gewollt hätte. Es ist einfach passiert. Gerade so, als wäre diese Geschwindigkeit ganz normal. Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Es war so, als würde diese Fähigkeit schon immer zu mir gehören.
    Ich zog das Kreuz aus der hinteren Tasche meiner Hose, darauf vorbereitet, dass das Silber der Kette, meine Haut verbrennen würde. Aber das tat es nicht.

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