Vampirblut (German Edition)
die Schultern hoch.
Tucker nickte nur und überging das eben Gehörte, wohl um Dakota noch einmal darauf anzusprechen, wenn sie alleine waren.
Ich zog die Stirn kraus, um Dakota zu zeigen, dass wir da wohl beide einen Fehler gemacht hatten, schließlich hatte ich sie darum gebeten, es für sich zu behalten. Tucker hätte die Wahrheit aber verdient gehabt. „Ich hab sie darum gebeten, es geheim zu halten. Also, eigentlich war es meine Schuld“, sagte ich und machte einen Schmollmund.
Schnell wechselte Dakota das Thema in eine weniger anstrengende Richtung. „An was arbeitet ihr zwei da?“
„Ich suche in den alten Tagebüchern meines Vaters nach Hinweisen auf Echnaton und ein Ritual des Heiligen Ramerus“, erklärte William.
„Oh, das klingt interessant“, jubelte Dakota. „Wir können ja helfen.“
„Hmm, das könnt ihr wirklich. Vielleicht finden wir ja Hinweise auf Echnaton und darauf wie man ihn bekämpfen kann. Vorzugsweise diesmal für immer. Mein Vater hatte ihn schon einmal besiegt. Hier muss es irgendwo etwas geben, was uns weiter hilft.“
„Recherche mit einem Vampir über Dämonen und Rituale. Woher kommt mir das nur bekannt vor. Ich komm nicht drauf“, trötete Dakota in meine Richtung. „Ich bin Buffy, die mit den Superkräften und ihr seit die Scoobygang.“
Ich musste ein Keuchen unterdrücken.
„Jetzt fehlt nur noch ein Cappuccino.“ Dakota liebte Buffy und sie liebte Cappuccino.
„Bring ich gleich.“ William zog ein paar Bücher aus dem Stapel auf seinem Tisch und verteilte sie auf dem Boden, rund um den Kamin. „Fangen wir erstmal mit denen an.“ Dann ging er aus der Bibliothek, um Cappuccino zu holen.
Ich folgte ihm, achtete aber peinlich genau darauf, in normaler Geschwindigkeit zu laufen. Fast hatte ich das Gefühl, das mir das schwerer fiel, als die neue Art meiner Fortbewegung.
„Du hast Cappuccino?“, fragte ich verwundert, als wir in der Küche ankamen.
„Deine Mutter hat ihn mitgebracht. Meine Küche ist eher spärlich ausgerüstet. Ich besitze nur das Nötigste, für den Fall, dass ich mal unverhofft Besuch bekomme.“ Auf seinem Gesicht stand ein breites Grinsen. „In meinem Kühlschrank sind ein paar Beutel Schweineblut, sonst nichts.“
„Ihh, Schweineblut!“
„Ja, für den kleinen Hunger zwischendurch.“
„Für den kleinen Hunger zwischendurch? Was isst du denn sonst?“ Ich musste wieder an den Tag des Stadtfestes zurückdenken. William war mit einer Blondine im Arm über den Festplatz gelaufen.
„Eigentlich brauchen wir frisches Blut, um bei Kräften zu bleiben. Ich denke Vampire, die nicht so leben wie ich, werden wohl kein abgestandenes Blut aus Beuteln trinken.“
„Frisches Blut? Heißt das, du jagst doch? Aber ...“ Ich schluckte schwer und ging ein paar Schritte zurück.
„Keine Angst. Ich hab dir doch gesagt, ich töte keine Menschen. Ich jage Tiere, nur hin und wieder mal. Im Park, dort wo keine Touristen sind. So hab ich auch euch gefunden.“
„Oh“, machte ich schuldbewusst. „Tiere. Kleine Hasen?“
„Nein, Wild oder auch mal Größeres, aber höchstens einmal im Monat. Zur Not tut es natürlich auch ein kleiner Hase“, sagte er fast beiläufig und ließ ein Knurren aus seiner Brust aufsteigen. Er nahm ein paar Tassen aus dem Schrank und platzierte sie auf einem Tablett, als Dakota in die Küche kam.
„Ich dachte, ich schau mal nach, was der Cappuccino so macht.“ Dakota grinste mich breit an. Ich wusste, sie hoffte auf ein paar Minuten mit mir allein, um mich über meine Fortschritte mit William auszufragen. „Tucker hat da etwas über diese silberne Scheibe herausgefunden. Die, die wir unten in der Mine entdeckt haben“, fügte sie an William gerichtet hinzu.
William nahm das Tablett lässig mit einer Hand auf und verließ die Küche.
„Und erzähl!“, forderte Dakota mich auf. „Wie läuft es denn mit euch beiden?“
„Gar nicht“, gab ich frustriert zu. „Er meint, es wäre keine gute Idee, wenn wir zusammen wären. Zu gefährlich für mich.“
„Ach lass den Kopf nicht hängen. Er wacht schon auf. Ich hab gesehen, wie er dich anschaut. Der steht genauso auf dich wie du auf ihn. Da bin ich mir sicher. Alles nur eine Frage der Zeit“
„Zeit, ja davon hat er ja genug“, fügte ich sarkastisch hinzu.
„Deine Mutter will dann nach der Schicht im Diner, noch mal vorbei schauen. Sie war ein bisschen nervös, weil du hier übernachtest. Deine Oma hat ihr die Hölle heißgemacht. Ich denke, morgen
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