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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman
Autoren: Sharon Ashwood
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schönere Erinnerungen bieten.«
Vorsichtig! Das letzte Mädchen, das du niedlich gefunden hast, machte dich zu einem Dämon!
    Doch sie ignorierte seine Bemerkung und sah stattdessen wieder um die Ecke. Diesmal entspannten ihre Schultern sich merklich. »Sie sind fort.«
    »Gut.« Das Schwert, das ihm eben noch so wichtig gewesen war, fühlte sich nun wie eine unangenehme Last in seiner Hand an. Er brauchte einen Vorwand, um diese Frau zu berühren. Es war purer Instinkt. Sie war wunderschön und geradezu schmerzlich jung. Die Tatsache, dass sie sich vor den Wächtern versteckte, weckte noch dazu den Beschützer in Mac. »Wie lautet Ihr Name?«
    »Constance«, antwortete sie und fügte hinzu: »Moore«, als wäre das eine Information, die sie selten geben musste.
    »Waren die Wachen hinter Ihnen her?«, fragte er.
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich bin ein geduldiger Mensch.«
    »Das habe ich schon einmal gehört.« Ihr kühner Blick stand in einem seltsamen Kontrast zu ihrer vorherigen Furcht. »Ihr Männer haltet es nie bis zum Höhepunkt einer Geschichte durch.«
    Mac zog eine Braue hoch. »Dann müssen Sie ja eine tolle Erzählerin sein.«
    Ihr versonnenes Lächeln hätte selbst die Mona Lisa weit in den Schatten gestellt. Sie musterte ihn einmal von oben bis unten, ehe sie den Blick sichtlich nervös abwandte. »Bin ich. Das könnte Ihnen jeder Mann bestätigen.«
    Mac verschränkte die Arme vor der Brust, was sich nicht ganz so lässig ausnahm wie beabsichtigt, weil er nach wie vor das Schwert hielt. »Ach ja?«
    Sie lehnte sich an die Steinmauer, ganz helle Haut, schwarzes Haar und kirschrote Lippen. Ein verwegenes Schneewittchen. »Fürwahr.«
    »Dann sind Sie eine Scheherazade oder Jane Austen?«
    »Die Namen kenne ich nicht. Welche wäre ich lieber?«
    Ihr Kinn mochte noch so provozierend gereckt sein, Mac bemerkte trotzdem, dass ihre Finger zitterten und ihr Atem ein wenig zu stoßartig ging. Der Dämon in ihm schleckte ihre Angst auf wie eine Katze einen Klecks Schlagsahne. Mit seiner freien Hand umfing er behutsam ihr Kinn und drehte sie zu sich. »Was wissen Sie über die Schlüssel?«
    Sie wurde misstrauisch. »Ich weiß, dass welche existieren. Dieser Ort ist nicht so hermetisch abgeriegelt, wie man meinen könnte.«
    Mac nahm seine Hand herunter, blieb aber dicht vor ihr stehen. »Besitzen Sie einen Schlüssel?«
    »Nein.« Sie versuchte, seinem Blick standzuhalten, was sie offenbar nicht konnte. »Sie dürfen mir glauben.«
    »Fürchten Sie, dass ich Sie durchsuche?«
    »Das würde Ihnen gewiss gefallen.«
    »Denken Sie das, ja?«
    »Sie sind ein Mann, oder nicht?« Es klang eher resigniert als verbittert, und irgendwie machte es das noch schlimmer.
    »Schon, aber ich bin keine tollwütige Bestie.«
Der menschliche Teil von mir jedenfalls nicht.
»Vertrauen Sie mir, es ist weit vergnüglicher, eine Frau zu entkleiden, wenn man zuvor ihr Einverständnis dazu erhalten hat.«
    Sie lachte, ohne amüsiert zu sein. »Und darin sind Sie ein Experte, nehme ich an.«
    »Die Übung macht den Meister.«
    »Ja, das tut sie zweifellos.« Wieder war da dieses Mona-Lisa-Lächeln. Zu ihrer süßen, selbstironischen Traurigkeit gab es zweifelsohne eine Geschichte.
    Und die Versuchung war schlicht zu groß für Mac, der sich vorbeugte und seine Lippen auf ihre presste. Ob er ihr Lächeln kosten oder es fortküssen wollte, konnte er selbst nicht sagen. Vielleicht wollte er auch nur seine Expertise beweisen.
    Constances kurzes flaches Einatmen wurde von seinem Mund beendet. Ihre Lippen fühlten sich kühl und weich an, und sie erwiderten Macs Liebkosung mit überraschender Scheu. Jenes Parfüm, das er vorher schon wahrgenommen hatte, etwas Blumiges und Altmodisches, wehte ihm von ihrer seidigen Haut entgegen. Er fühlte eine zaghafte Berührung ihrer Finger in seinem Haar, sachte wie Schmetterlingsflügel. Schließlich lag ihre Hand an seiner Wange, mädchenhaft unsicher und so sanft, dass es kitzelte.
    Sie hatte keinerlei Erfahrung im Flirten, und er hatte sie soeben bloßgestellt.
    Macs Gewissen meldete sich, und er brach den Kuss ab. »Verzeih, ich wollte nicht …«
    Mit beiden Händen zog sie ihn zurück zu sich, so dass sein Mund wieder auf ihrem lag.
    Okay.
Mac hatte nicht vor, mit ihr zu streiten. Hitze durchströmte ihn, träge und elektrisierend. Er glitt mit einer Hand ihren Rücken hinauf, ihre Rippen entlang und seitlich ihre Brust hinauf. Constance zuckte zusammen, als hätte er versehentlich
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