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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman
Autoren: Sharon Ashwood
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einen Bluterguss gestreift, murmelte dann aber zustimmend und stellte sich auf die Zehenspitzen. Ihr Körper strich gegen seinen.
Oh, ja! Das kam unerwartet, aber, oh, ja!
    Er fühlte, wie ihre Zungenspitze seiner in vorsichtigem Erkunden begegnete. Constance schmeckte süß und wild wie sonnenwarme Brombeeren. Er durfte ihre Seele nicht trinken, wie er es in seinen Dämonentagen getan hatte, aber er konnte sie kosten. Sie war ebenso traurig und rein wie ihr Lächeln.
    Sein Körper schmerzte bereits vor Verlangen, aber dieser Geschmack ihres Innern schmerzte in seinem Herzen. Mac fing das Salzaroma von Einsamkeit ein.
Das ist einfach nicht richtig.
Gab es denn niemanden, der auf sie aufpasste? Ein winziges Geschöpf wie Constance sollte nicht ganz allein durch die Burggänge wandern. Sie war so zart, dass er ihre Taille fast vollständig umfassen konnte. Der Stoff ihres Kleids fühlte sich rauh an, zu grob für diese vollkommene Gestalt. Und vor allem war das viel zu viel Stoff.
    Okay, langsam, Alter! Vor fünf Sekunden hattest du nichts als einen flüchtigen Kuss geplant, und jetzt willst du die Frau, die du zum ersten Mal siehst, ausziehen?
    Rücksichtslos drangen Macs Finger unter den dünnen Schal, ertasteten kühle samtige Haut und die sanften Rundungen ihres Busens. Mac hielt die Berührung bewusst federleicht und wurde mit einem köstlichen Wonneschauer belohnt. Er strich mit seinem Daumen über ihr Schlüsselbein und streichelte die seidigen Schultern.
Nicht schlecht!
    Dann vertiefte er den Kuss, hielt die Bestie in sich allerdings eng an der Leine. Wer immer dieses Mädchen sein mochte, sie war auf keinen Fall dem Dämon in ihm gewachsen. Verdammt, das war er die meiste Zeit ja nicht einmal selbst!
    So süß!
Sie wusste von einem Schlüssel, was bedeutete, dass sie Mac zur Flucht verhelfen könnte. Es war beinahe eine Schande. Dieser Moment voller Verheißungen würde eine Ewigkeit in der Burg lohnenswert machen.
    Und dennoch …
    Ja, ist ja gut, Macmillan, wie war das gleich mit den Herzen und den Blumen? Nicht dein Ding.
    Etwas stimmte nicht.
    Was du nicht sagst, Sherlock Holmes! Seit über einem Jahr stimmt so einiges nicht. Hat dich die Nummer mit dem seelensaugenden Dämon darauf gebracht, oder war es das ewige Gefängnis der Dunkelheit? Was das Mädchen angeht …
    Mac hielt stöhnend inne.
Frauen! Irgendwas war immer mit denen.
    Ja, Constance war süß. Die Zähne allerdings waren eine echte Überraschung.
    Vorsichtig hob Mac den Kopf. Constance hatte die Augen geschlossen. Ihre Lippen waren geschwollen und ein wenig geöffnet, so dass winzige perfekte Reißzähne zu sehen waren.
Eine Vampirin.
Aber eine unschuldige, die keine von den typischen Vampirschwingungen ausstrahlte. Und das konnte nur einen einzigen Grund haben.
    Constance hatte noch nie Blut getrunken.
    Pheromone.
Sie erklärten, warum ihn diese Frau so unglaublich faszinierte und er schneller geliefert war, als es bei einem Speed-Date denkbar wäre.
    Doch es stellte sich noch eine ganz andere Frage.
    Und die war richtig gut.
    Soll ich der Erste sein, den sie küsst, oder der Erste, den sie killt?

[home]
6
    C onstance ließ ihre Augen zufallen, überwältigt von dem Wunder ihres sich wandelnden Glücks. Ein menschlicher Mann, der allein in der Burg unterwegs war und den widerlichen Bran zusammenschlug? Und danach sie küsste? Etwas Besseres hätte sie sich nicht einmal herbeiträumen können.
    Und um die ganze Sache noch perfekter zu machen, konnte er ihr helfen, ihren Sohn zu befreien. Sie musste diese Chance ergreifen und das Beste aus ihr machen. Bei all ihrer Wut auf Atreus, Reynard und den perversen Fluch ihres Untotendaseins konnte sie nicht umhin zu gestehen, dass ihr der Teil mit dem »Ergreifen« kein bisschen unangenehm war.
    Dieser Conall Macmillan verschlang sie buchstäblich, während seine Hände mit einer Kraft über ihren Oberkörper wanderten, dass ihre noch nicht vollständig verheilten Rippen aufschrien. Doch der Schmerz war ihr gleich. Noch nie war sie so geküsst worden – so männlich, dass sie sich wie eine richtige Frau fühlte.
    Seine Finger streiften ihre Brüste. Was für große und zugleich sanfte Hände!
    Du bist nicht zum Vergnügen hier. Du sollst jagen, damit du eine echte, mächtige Vampirin wirst.
    So hatte sie sich stets einen richtigen Mann vorgestellt: groß, stark und mit kantigen Zügen. Seine dunklen Augen blickten ernst und wachsam, sein dichtes braunes Haar war gerade lang genug, dass es sich
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