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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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ihr über den Weg lief?
    Er sollte dieses Fiasko schnellstens beenden und verschwinden. »Hör mal, ich fühle mich ja ehrlich geschmeichelt, dass du mein Blut trinken willst …«
    Verärgert stampfte sie mit dem Fuß auf. »Ich will nicht, du Idiot! Ich
muss.
Halt still!«
    »Ja, klar, logisch. Und wieso?«
    »Das ist eine sehr persönliche Frage.«
    »Ein Vampirbiss ist auch eine ziemlich persönliche Sache.«
    »Ach, sei still! Es ist sowieso schon schwer genug.«
    »Pass auf, ich verzieh mich, okay? Du bleibst. Ich gehe.«
    »Nein!«
    Er merkte, wie ihr Wille seinen Geist bedrängte. Nicht, dass er damit nicht klarkäme, aber erwartet hatte er es nicht. »Keinen Schritt näher!«
    »Komm
her!
« Sie sprang auf ihn zu wie eine Katze, die Finger zu Krallen gekrümmt.
    Holla!
    Umgehend übernahm der Dämon. Reiner Reflex. Plötzlich fühlte er einen eisigen Hauch, als wäre der Deckel einer Tiefkühltruhe direkt unterhalb seiner Rippen geöffnet worden, und seine sämtlichen Sinne waren weggeknipst.
    Schwärze. Still. Erstickend.
    Die Blutzirkulation in seinen Adern war einfach … fort. Wo sein Puls hätte schlagen sollen, fühlte es sich wie tot an. Dafür spürte er einen neuen Puls in seinem Geist: das beängstigende Pochen der Stille. Es pochte … und pochte …
    Und er war wieder da, als wäre ein Schalter umgekippt worden.
    Constance war noch im Sprung auf die Stelle zu, an der er eben noch gestanden hatte. Irgendwie hatte er sich gute fünfzig Meter den Korridor hinunterbewegt. Desorientiert hielt er sich an der Mauer fest.
Hmm, das ist schon eine ganze Weile nicht mehr passiert.
    Constance stolperte, als sie nichts außer Luft packte. »Du bist zu Staub geworden!«
    Mac schüttelte den Kopf, obwohl er wusste, dass es stimmte. Zu einer schwarzen Wolke zu verpuffen, war ein Talent der Dämonen. Und er hatte es ganz schön schnell hinbekommen, genau wie in den Zeiten, als er in Höchstform gewesen war. Ein kaltes, ekliges Unbehagen regte sich in seinem Bauch.
    Constance ballte wütend ihre Hände zu Fäusten. »Du Lügner! Du bist überhaupt nicht menschlich!«
    Worte so feinfühlig wie ein Presslufthammer, dachte Mac. »Das habe ich auch nie behauptet!«
    Er wandte sich ab, ehe er dem bekloppten Impuls nachgab, sich bei ihr zu entschuldigen.
Tut mir leid, dass ich doch nicht der leckere Snack bin, für den du mich gehalten hast?
    »Was bist du? Vampire erkennen Dämonengestank, und du riechst fast gar nicht.«
    Mac ging bereits weiter: nicht so schnell, dass er die Jägerin in ihr provozierte, aber auch nicht zu langsam. Plötzlich wurde ihm heiß, als bekäme er Fieber. »Schmeicheleien bringen dich meiner Halsschlagader kein Stück näher, Süße.«
    Mac blickte sich über die Schulter um, ob sie ihm wirklich nicht folgte. Sie schien außer sich zu sein, die Augen geweitet vor Wut und Enttäuschung, rührte sich jedoch nicht. Vielleicht hatte sie aufgegeben. Vielleicht lag es an dem Schwert, das er immer noch bei sich trug. Das war noch so etwas Bizarres an der Dämonen-Staubwolke-Sache. So ziemlich alles, was er gerade anfasste, wenn er zur schwarzen Wolke wurde, kam mit ihm. Praktisch, aber seltsam.
    Nicht nachdenken!
Wollte er nicht restlos durchdrehen, musste das, was eben geschehen war, tabu bleiben. Er hätte nicht über die Fähigkeiten eines mächtigen Dämons verfügen dürfen. Dass er sie trotzdem besaß, war ein ausgesprochen schlechtes Zeichen, und das Letzte, was er sich leisten konnte, war, sich selbst in Panik zu versetzen.
    Denk an nette Dinge! Welpen. Kleine Kätzchen. Bier.
    Verbissen trottete Mac weiter. Er konzentrierte sich auf das aktuelle Problem, aus der Burg zu kommen, und verfolgte seinen Weg zurück. Allerdings mied er die Stelle, an der er Bran plattgemacht hatte. Eine Wiederholung der Begegnung brauchten sie alle beide nicht.
    Die Tür sah so undurchdringlich aus wie immer. Stumm. Solide. Eine Narbe inmitten der endlosen Steinmauern.
Und jetzt? Setze ich mich hin und warte, dass jemand mit einem Schlüssel vorbeikommt?
    Mac verschränkte die Arme und lehnte sich gegenüber der Tür an die Wand. Und machte sich aufs Warten gefasst. Ein kalter Luftzug strich ihm über den Fuß. Wie immer fragte er sich, woher diese Luftströmungen in einer Welt ohne Himmel, ohne Wind, ohne Wetter kamen. In diesem Gefängnis ergab rein gar nichts einen Sinn.
    Die Kriege zum Beispiel. Die Burg dämpfte jede Magie, so dass die meisten Kämpfe mit brutaler Gewalt ausgetragen wurden. Schwerter,

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