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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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vielmehr ich ‐ hatten entsprechend reagiert. Ich hatte unserer Lehrerin mein Buch an den Kopf geworfen und sie einen faschistischen Bastard genannt. Ich hatte zwar keine Ahnung gehabt, was diese Worte bedeuteten, aber dafür hatte ich gewusst, wie man ein bewegliches Ziel trifft.
    Seit jener Zeit waren Lissa und ich unzertrennlich.
    „Hast du das gehört? ʺ , fragte sie plötzlich.
    Ich brauchte einige Sekunden, um wahrzunehmen, was ihren schärferen Sinnen bereits aufgefallen war. Schritte, die sich schnell bewegten. Ich verzog das Gesicht. Wir hatten noch mehr als zwei Häuserblocks vor uns.
    „Wir müssen rennen ʺ , sagte ich und fasste sie am Arm.
    „Aber du kannst nicht.... ʺ
    „Lauf. ʺ
    Es kostete mich jede Unze meiner Willenskraft, auf dem Gehweg nicht ohnmächtig zu werden. Mein Körper wollte nicht rennen, nachdem er Blut verloren hatte oder während er noch immer die Reste ihres Speichels in seinem Stoffwechsel verarbeitete. Aber ich befahl meinen Muskeln, endlich mit dem Gezicke aufzuhören, und klammerte mich an Lissa, während unsere Füße über den Beton jagten. Normalerweise hätte ich ohne besondere Mühe schneller laufen können als sie ‐ vor allem, da sie barfuß war. Aber heute Nacht war sie alles, was mich aufrecht hielt.
    Die Schritte unserer Verfolger wurden lauter, kamen näher. Schwarze Sterne tanzten mir vor den Augen. Vor uns konnte ich Jeremys grünen Honda erkennen.
    Oh Gott, wenn wir es doch nur schafften.... Etwa drei Meter von dem Wagen entfernt vertrat uns ein Mann den Weg.
    Schlitternd kamen wir zum Stehen, ich riss Lissa am Arm zurück. Er war es, der Mann, den ich auf der anderen Straßenseite gesehen hatte, wie er uns beobachtete.
    Er war älter als wir, vielleicht Mitte zwanzig, und so groß, wie ich geschätzt hatte, wahrscheinlich etwa zwei Meter. Unter anderen Umständen ‐ sagen wir, wenn er nicht gerade unseren verzweifelten Fluchtversuch gestoppt hätte ‐ hätte ich ihn für ziemlich heiß gehalten. Schulterlanges, braunes Haar, das er sich zu einem kurzen Pferdeschwanz zurückgebunden hatte. Dunkelbraune Augen. Ein langer, brauner Mantel ‐ Staubmantel nannte man das wohl.
    Aber wie heiß er auch sein mochte, das spielte im Augenblick keine Rolle. Er war nur ein Hindernis, das Lissa und mich von dem Wagen und unserer Freiheit trennte. Die Schritte hinter uns wurden langsamer, und ich wusste, dass unsere Verfolger uns eingeholt hatten. Links und rechts nahm ich weitere Bewegungen wahr, noch mehr Personen, die uns umzingelten. Gott. Sie hatten fast ein Dutzend Wächter ausgeschickt, um uns zurückzuholen. Ich konnte es nicht glauben. Nicht einmal die Königin selbst reiste mit so vielen Beschützern.
    Von Panik ergriffen und nicht ganz Herr meines Verstandes, handelte ich aus dem Instinkt heraus. Ich schloss zu Lissa auf und hielt sie hinter mir und weg von dem Mann, der der Anführer zu sein schien.
    „Lassen Sie sie in Ruhe ʺ , knurrte ich. „Fassen Sie sie nicht an. ʺ
    Seine Miene war undeutbar, aber er streckte die Hände aus; offenbar sollte die Geste irgendwie beruhigend wirken, als wäre ich ein tollwütiges Tier, das er zu betäuben plante.
    „Ich werde nicht.... ʺ
    Er kam einen Schritt näher. Zu nah.
    Ich griff ihn an und sprang zu einem offensiven Manöver los, das ich seit zwei Jahren nicht mehr angewendet hatte, nicht seit Lissa und ich weggelaufen waren.
    Dieser Schachzug war töricht, noch so eine aus Instinkt und Furcht geborene Reaktion. Und es war hoffnungslos. Der Mann war ein Wächter, kein Novize, der seine Ausbildung noch nicht beendet hatte. Außerdem war er auch nicht schwach und stand kurz vor einer Ohnmacht.
    Mann, und er war schnell. Ich hatte vergessen, wie schnell Wächter sein konnten, dass sie sich bewegen und zuschlagen konnten wie Kobras. Erwehrte mich ab, als verscheuchte er eine Fliege, und seine Hände krachten in meinen Körper und ließen mich nach hinten kippen. Ich glaube gar nicht, dass er vorhatte, so fest zuzuschlagen — wahrscheinlich wollte er mich nur abwehren ‐ , aber meine mangelhafte Körperbeherrschung beeinträchtigte meine Reaktionsfähigkeit.
    Außerstande, wieder Halt zu finden, klappte ich zusammen und steuerte geradewegs und mit der Hüfte voraus auf den Gehsteig zu. Es würde wehtun.
    Sehr. Nur dass es nicht so kam.
    Genauso schnell, wie er mich abgewehrt hatte, streckte der Mann eine Hand aus, bekam meinen Arm zu fassen und hielt mich aufrecht. Als ich das Gleichgewicht wiedergefunden hatte,

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