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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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deinen Hals aus freien Stücken überlassen, nicht wahr?”
    „Natürlich”, antwortete Eddie und legte den Kopf in den Nacken.
    Isaiah senkte den Mund auf Eddies Hals. Ich wandte den Blick ab und versuchte, mich stattdessen auf den fadenscheinigen Teppich zu konzentrieren. Ich wollte das nicht sehen. Ich hörte Eddie ein leises, glückliches Stöhnen ausstoßen. Das Trinken selbst verlief relativ leise - kein Schlürfen oder irgendetwas in der Art.
    „Na bitte.” Als ich Isaiah sprechen hörte, sah ich wieder zu den beiden hinüber. Blut tropfte von seinen Lippen, und er leckte es mit der Zunge weg.
    Die Wunde an Eddies Hals konnte ich nicht sehen, aber ich vermutete, dass auch sie blutig und schrecklich aussah. Mia und Christian hatten die Augen ebenso verängstigt wie fasziniert weit aufgerissen. Eddie sah uns, high von Endorphinen und vom Zwang glücklich, vernebelt an.
    Isaiah richtete sich auf und lächelte die Moroi an, während er sich die letzten Blutstropfen von den Lippen leckte. „Seht ihr?”, sagte er und ging auf die Tür zu. „So einfach ist das.”
    Wir brauchten einen Fluchtplan, und wir brauchten ihn schnell. Unglücklicherweise erforderten meine einzigen Ideen Dinge, die sich meiner Kontrolle entzogen. Wie zum Beispiel, dass man uns vollkommen allein ließ, damit wir uns heimlich davonschleichen konnten. Oder dass wir schwachsinnige Wachen hatten, die wir täuschen und denen wir leicht entschlüpfen konnten. Oder dass man uns zumindest schlampig gefesselt hätte, sodass wir uns losreißen konnten.
    Aber unsere Lage erfüllte keine dieser Voraussetzungen. Nach fast vierundzwanzig Stunden hatte sich unsere Situation nicht wirklich verändert. Wir waren immer noch Gefangene, immer noch gefesselt.
    Unsere Wachen wurden nicht nachlässig und agierten fast so effizient wie eine Gruppe von Wächtern. Fast.
    In den Minuten, in denen wir der Freiheit am nächsten waren, wurden wir besonders gut bewacht - und der größten Pein ausgesetzt, denn sie führten uns auf die Toilette. Die Männer gaben uns weder Essen noch Wasser. Das war hart für mich, aber die Kombination aus Mensch und Vampir verlieh Dhampiren große Widerstandskraft. Ich konnte daher mit Unannehmlichkeiten umgehen, obwohl ich schnell einen Punkt erreichte, an dem ich für einen Cheeseburger und richtig fettige Pommes frites auf der Stelle einen Mord begangen hätte.
    Was Mia und Christian anging .... nun, für sie war es ein wenig schwerer. Moroi konnten wochenlang auf feste Nahrung und Wasser verzichten, solange sie ausreichend Blut bekamen. Ohne Blut konnten sie einige Tage überstehen, bevor sie krank und schwach wurden, solange sie andere Nahrung bekamen. So waren Lissa und ich zurechtgekommen, während wir allein gelebt hatten, da ich sie nicht jeden Tag hatte trinken lassen können.
    Wenn man ihnen Essen, Blut und Wasser vorenthielt, war es um die Ausdauer der Moroi jedoch blitzschnell geschehen. Ich hatte Hunger, aber Mia und Christian waren ausgehungert. Ihre Gesichter sahen jetzt schon ausgezehrt aus und ihre Augen beinahe fiebrig. Isaiah machte die Dinge während seiner nachfolgenden Besuche noch schlimmer. Jedes Ma kam er und machte sich über uns lustig. Dann trank er, bevor er wieder ging, noch einmal von Eddie. Beim dritten Besuch konnte ich förmlich sehen, wie Mia und Christian das Wasser im Mund zusammenlief. Angesichts der Mischung aus Endorphinen und Nahrungsentzug war ich mir ziemlich sicher, dass Eddie nicht einmal mehr wusste, in welch misslicher Lage wir uns befanden.
    Ich fand unter diesen Bedingungen kaum Schlaf, dennoch nickte ich während des zweiten Tages ab und zu ein. Der Hunger und die Erschöpfung forderten ihren Tribut. Einmal hatte ich sogar einen Traum, was überraschend war, da ich nicht damit gerechnet hatte, unter derart schrecklichen Bedingungen überhaupt tief genug schlafen zu können.
    Im Traum — und ich wusste ganz genau, dass es ein Traum war — stand ich an einem Strand. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, um welchen Strand es sich dabei handelte. Er lag sandig und warm an der Pazifikküste von Oregon. Lissa und ich waren während unserer Zeit in Portland einmal dorthin gefahren. Es war ein herrlicher Tag gewesen, aber sie konnte nicht lange in der Sonne bleiben. Daher hatten wir unseren Strandausflug abgekürzt, aber ich hatte mir immer gewünscht, ich hätte ein Weilchen länger bleiben und mich daran er-freuen können. Im Traum hatte ich so viel Licht und Wärme, wie ich mir

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