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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ihre Aufmerksamkeit war anderswo. Sie trug Jeans und ein beigefarbenes T-Shirt und darüber etwas, das die langweiligste Jeansjacke sein musste, die ich je gesehen hatte. Mit ihrer Größe von nur einem Meter fünfzig nahm sie sich neben den anderen Wächtern winzig aus, aber sie hatte eine Ausstrahlung und eine Art zu stehen, die sie irgendwie größer wirken ließen.
    Unser Lehrer Stan stellte die Gäste vor und erklärte, dass sie uns an ihren Erfahrungen aus dem echten Leben teilhaben lassen würden.
    Er ging an der Stirnseite des Raumes auf und ab, und seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen, während er sprach. „Ich weiß, es ist ungewöhnlich”, erklärte er. „Wächter, die die Akademie besuchen, haben im Allgemeinen keine Zeit, hier vorbeizuschauen. Unsere drei Gäste haben sich jedoch im Lichte dessen, was kürzlich geschehen ist, die Zeit genommen, heute hierherzukommen, um mit Ihnen zu reden .... ” Er hielt einen Moment lang inne, und niemand brauchte uns zu sagen, worauf er anspielte. Der Überfall auf die Badicas. Er räusperte sich und versuchte es noch einmal. „Im Lichte dessen, was geschehen ist, dachten wir, es sei vielleicht besser, Sie darauf vorzubereiten, dass Sie zukünftig von Wächtern im Außeneinsatz lernen.”
    Die Klasse war starr vor Aufregung. Geschichten zu hören - vor allem solche mit jeder Menge Blut und Action - war tausendmal interessanter als die Analyse von Lehrbuchtheorien. Anscheinend dachten auch einige der anderen Campuswächter so. Sie tauchten häufig in unseren Kursen auf, aber heute waren sie in ungewöhnlich großer Zahl vertreten. Auch Dimitri stand im hinteren Teil des Raumes.
    Der alte Mann sprach als Erster. Er stürzte sich förmlich in seine Geschichte, und ich geriet schon bald in seinen Bann. Es ging um einen Abend, an dem sich der jüngste Sohn der Familie, die er beschützte, an einem öffentlichen Platz, an dem Strigoi herumlungerten, von den Übrigen getrennt hatte.
    „Es war kurz vor Sonnenuntergang”, erzählte er uns mit rauer Stimme. Er beschrieb mit den Händen einen Bogen, anscheinend um uns zu demonstrieren, wie ein Sonnenuntergang funktionierte. „Wir waren nur zu zweit, und wir mussten von einer Sekunde auf die andere entscheiden, wie wir vorgehen wollten.”
    Ich beugte mich vor und stützte die Ellbogen auf mein Pult. Wächter arbeiteten häufig paarweise. Einer - der Manndecker - blieb im Allgemeinen dicht bei den Schützlingen, während der andere - der Raumdecker - die Umgebung sicherte. Der Raumdecker hielt aber gewöhnlich Blickkontakt zu der Gruppe, und daraus ergab sich im vorliegenden Fall das Dilemma, wie mir klar war. Als ich darüber nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass ich in einer solchen Situation veranlassen würde, dass der Manndecker den Rest der Familie an einen sicheren Ort brächte, während der andere Wächter nach dem Jungen suchte.
    „Wir veranlassten, dass die Familie mit meinem Partner in einem Restaurant blieb, während ich den Rest der Umgebung absuchte”, fuhr der alte Wächter fort. Er breitete die Hände zu einer weit ausholenden Geste aus, und es erfüllte mich mit einiger Selbstgefälligkeit, dass ich richtig gelegen hatte. Die Geschichte nahm ein glückliches Ende, mit einem gefundenen Jungen und ohne Begegnungen mit Strigoi.
    In der Anekdote des zweiten Wächters ging es darum, wie er einem Sirigoi zuvorgekommen war, der sich an einige Moroi heranmachte.
    „Ich war technisch gesehen nicht mal im Dienst”, sagte er. Er war ein ganz besonders Süßer, und das Mädchen neben mir sah ihn mit großen, bewundernden Augen an. „Ich besuchte einen Freund und die Familie, die er beschützte. Als ich ihre Wohnung verließ, sah ich einen Sirigoi im Dunkeln herumlungern. Er hatte nicht damit gerechnet, einen Wächter dort draußen anzutreffen. Ich ging um den Häuserblock herum, näherte mich ihm von hinten und .... ” Der Mann machte eine Bewegung, als schwinge er einen Pflock, weit dramatischer, als es die Gesten des alten Mannes gewesen waren. Der Geschichtenerzähler ging sogar so weit, mit Gebärden vorzuführen, wie er dem Strigoi den Pflock ins Herz gebohrt hatte.
    Und dann war meine Mutter an der Reihe. Noch bevor sie auch nur ein Wort gesagt hatte, breitete sich ein finsterer Ausdruck auf meinem Gesicht aus, ein Ausdruck, der sich weiter verdüsterte, sobald sie ihre Geschichte begann. Ich schwöre, wenn ich nicht geglaubt hätte, dass ihr einfach die Fantasie dafür fehlte - und ihre

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