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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mir beschriebenen Situation vielleicht nicht erfassen kann, aber sobald du genug gelernt hast, um über die Theorie hinauszugehen, wirst du feststellen, dass es etwas ganz anderes ist, wenn du tatsächlich da draußen und für das Leben anderer verantwortlich bist.”
    „Zweifellos”, stimmte ich ihr zu. „Wer bin ich, Ihre Methoden in Zweifel zu ziehen? Hauptsache, man kriegt seine Molnija-Zeichen, stimmt’s?”
    „Miss Hathaway.” Stans tiefe Stimme rumorte durch den Raum. „Nehmen Sie bitte Ihre Sachen, und warten Sie für den Rest der Stunde draußen.”
    Ich starrte i h n verwirrt an. „Ist das Ihr Ernst? Seit wann gibt es etwas daran auszusetzen, Fragen zu stellen?”
    „Es ist Ihre Einstellung, an der ich etwas auszusetzen habe.” Er zeigte auf die Tür. „Gehen Sie.”
    Ein Schweigen, das schwerer und tiefer war als das in den Minuten, während meine Mutter ihre Geschichte erzählt hatte, breitete sich im Raum aus. Ich tat mein Bestes, unter den Blicken von Wächtern und Novizen Haltung zu bewahren. Dies war nicht das erste Mal, dass ich aus Stans Kurs hinausgeworfen wurde. Es war auch nicht das erste
    M a l , dass ich aus Stans Kurs geflogen war, während Dimitri zusah, Also warf ich mir meinen Rucksack über die Schulter, ging den kurzen Weg bis zur Tür - ein Weg, der mir meilenweit vorkam - und weigerte mich, Blickkontakt zu meiner Mutter aufzunehmen, während ich an ihr vorbeikam.
    Etwa fünf Minuten bevor der Kurs entlassen wurde, schlüpfte sie aus dem Raum und kam in den Flur heraus, wo ich saß. Sie blickte auf mich herab und stemmte die Hände auf jene aufreizende Art, die sie größer erscheinen ließ, als sie wirklich war, in die Hüften. Es war nicht fair, dass jemand, der mehr als fünfzehn Zentimeter kleiner war als ich, mir das Gefühl geben konnte, in Wahrheit ein Winzling zu sein.
    „Nun, ich sehe, deine Manieren haben sich im Laufe der Jahre nicht verbessert.”
    Ich stand auf und spürte, wie mir ein wütendes Funkeln in die Augen trat. „Ich freue mich auch, dich zu sehen. Ich bin überrascht, dass du mich überhaupt erkannt hast. Tatsächlich hätte ich nicht mal gedacht, dass du dich an mich erinnern würdest, wenn man bedenkt, dass du dir nicht mal die Mühe gemacht hast, mich über deine Anwesenheit auf dem Campus zu informieren.”
    Sie nahm die Hände von den Hüften, verschränkte die Arme vor der Brust und wurde - falls möglich - noch gleichmütiger. „Ich konnte meine Pflichten nicht vernachlässigen, um herzukommen und dich zu verhätscheln.”
    „Verhätscheln?”, fragte ich. Diese Frau hatte mich nie im Leben verhätschelt. Ich konnte nicht glauben, dass sie dieses Wort überhaupt kannte.
    „Ich erwarte nicht, dass du das verstehst. Nach allem, was ich höre, weißt du gar nicht, was , Pflicht’ bedeutet.”
    „Ich weiß genau, was das ist”, gab ich zurück. Ich gab meiner Stimme bewusst einen hochmütigen Klang. „Besser als die meisten Leute.”
    Ihre Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. Ich setzte diesen sarkastischen Blick bei einer Menge Leute ein und schätzte es gar nicht, ihn plötzlich auf mich selbst gerichtet zu sehen. „Oh, wirklich? Wo warst du die letzten beiden Jahre?”
    „ Wo warst du die letzten fünf?”, fragte ich scharf. „Hättest du gewusst, dass ich fort war, wenn es dir nicht irgendjemand erzählt hätte?”
    ,,Versuch nicht, den Spieß umzudrehen. Ich war weg, weil ich musste. Du warst weg, damit du shoppen gehen und bis spät in die Nacht aufbleiben konntest.”
    Meine Kränkung und meine Verlegenheit verwandelten sich in puren Zorn. Anscheinend würde ich den Folgen meiner Flucht mit Lissa niemals entrinnen können.
    „Du hast keine Ahnung, warum ich weggegangen bin”, sagte ich, und meine Stimme wurde unwillkürlich lauter. „Und du hast kein Recht, Schlüsse über mein Leben zu ziehen, obwohl du nicht das Geringste darüber weißt.”
    „Ich habe Berichte über das gelesen, was geschehen ist. Du hattest Grund zur Sorge, aber du hast falsch gehandelt.” Ihre Stimme war förmlich und energisch. Sie hätte in einem meiner Kurse Unterricht geben können.„Du hättest dich an andere wenden und um Hilfe bitten sollen.”
    „Es war niemand da, an den ich mich hätte wenden können - nicht ohne handfeste Beweise. Außerdem haben wir gelernt, dass wir unabhängig denken sollen.”
    „ Ja ” , erwiderte sie. „Lernen ist ja nun etwas, das du zwei Jahre lang versäumt hast. Du bist kaum in der Position, mich

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