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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zusammen, doch gleichzeitig hatte ich etwas erfahren. Er hatte gezögert. Er hatte Angst gehabt, mich zu berühren, was vielleicht — nur vielleicht - bedeutete, dass er noch immer den Wunsch danach verspürte. Er hatte sich zusammenreißen müssen.
    Ich legte langsam den Kopf in den Nacken, sodass wir einander ansahen. Der größte Teil meiner Haare fiel mir jetzt aus dem Gesicht - aber nicht alle. Seine Hand zitterte abermals, und ich hoffte einmal mehr, dass er mich berühren würde. Die Hand hielt inne. Meine Erregung flaute ab.
    „Tut es weh?”, fragte er. Der Duft des unverkennbaren Rasierwassers, vermischt mit dem seines Schweißes, flutete über mich hinweg.
    Gott, ich wünschte, er hätte mich berührt. „Nein”, log ich.
    „Es sieht gar nicht so schlimm aus”, bemerkte er. „Es wird wieder heilen.”
    „Ich hasse sie”, sagte ich, erstaunt darüber, wie viel Gehässigkeit in diesen drei Worten lag. Selbst während ich mich von Dimitri angezogen fühlte und ihn begehrte, konnte ich den Groll, den ich gegen meine Mutter hegte, nicht fallen lassen.
    „Nein, das tun Sie nicht”, sagte er sanft.
    „Das tue ich doch.”
    „Sie haben gar keine Zeit, jemanden zu hassen”, meinte er, und seine Stimme klang immer noch freundlich . „Nicht in unserem Beruf. Sie sollten Frieden mit ihr schließen.” Lissa hatte genau das Gleiche gesagt. Zorn gesellte sich zu meinen anderen Gefühlen. Die Dunkelheit in mir begann sich auszudehnen.
    „Mit ihr Frieden schließen? Nachdem sie mir mit Absicht ein blaues Auge verpasst hat? Warum bin ich die Einzige, die erkennt, wie verrückt das ist?”
    „Sie hat es ganz bestimmt nicht mit Absicht getan”, erwiderte er hart. ,,Ganz gleich, wie sehr Sie ihr grollen, das müssen Sie mir glauben. Sie würde so etwas nicht tun, außerdem habe ich sie später gesehen. Sie hat sich Sorgen um Sie gemacht.”
    „Wahrscheinlich hat sie sich eher Sorgen gemacht, dass jemand sie wegen Kindesmisshandlung anzeigen könnte”, brummte ich.
    „Denken Sie nicht, dass dies die Jahreszeit der Vergebung ist?”
    Ich seufzte laut. „Wir leben hier nicht in einem Weihnachtsmärchen! Dies ist mein Leben. In der realen Welt gibt es einfach keine Wunder und keine Güte.”
    Er betrachtete mich noch immer mit großer Gelassenheit. „In der richtigen Welt können Sie Ihre eigenen Wunder wirken.”
    Meine Frustration erreichte plötzlich einen Siedepunkt, und ich gab den Versuch auf, Selbstbeherrschung zu wahren. Ich hatte es so satt, mir vernünftige, praktische Ratschläge anhören zu müssen, wann immer in meinem Leben etwas schiefging. Irgendwo tief drinnen wusste ich, dass Dimitri mir nur helfen wollte, aber ich war einfach nicht in der Verfassung für die gut gemeinten Worte. Ich wollte Trost für meine Probleme. Ich wollte nicht darüber nachdenken, was mich zu einem besseren Menschen machen würde. Ich wünschte, er würde mich einfach in den Arm nehmen und mir sagen, ich solle mir keine Sorgen machen.
    „Okay, können Sie das ausnahmsweise einmal bleiben lassen?”, fragte ich, die Hände in die Hüften gestemmt.
    „Was soll ich bleiben lassen?”
    „Diesen ganzen tiefschürfenden Zen-Scheiß. Sie reden nicht mit mir wie mit einer realen Person. Alles, was Sie sagen, ist bloß kluger Unsinn zum Thema , Wie bewältige ich mein Leben?’. Sie hören sich wirklich an wie ein Weihnachtsmärchenonkel.” Ich wusste, dass es nicht ganz fair war, meine Wut an ihm auszulassen, aber ich ertappte mich dabei, dass ich ihn praktisch anbrüllte. „Ich schwöre, manchmal kommt es mir so vor, als wollten Sie sich einfach selber reden hören! Und ich weiß, dass Sie nicht immer so sind. Als Sie mit Tasha gesprochen haben, waren Sie vollkommen normal. Aber mir gegenüber? Sie tun doch nur so, als ob. In Wirklichkeit bedeute ich Ihnen doch gar nichts. Sie klammern sich einfach an Ihre blöde Mentorrolle.”
    Er starrte mich mit uncharakteristischer Überra s chung an. „Sie bedeuten mir gar nichts?”
    „Nein.” Ich war gemein - sehr, sehr gemein. Und ich kannte die W ahrheit - dass ich ihm durchaus etwas bedeutete und er mehr war als nur mein Mentor. Aber ich konnte einfach nichts dagegen tun. Es ging einfach immer weiter und weiter. Ich stach ihn mit dem Finger in die Brust. „Für Sie bin ich nur eine x-beliebige Schülerin. Sie spulen lediglich Ihre blöden Lebenslektionen herunter, damit .... ”
    Statt mein Haar zu berühren, wie ich es gehofft hatte, beugte er sich nun vor, um meine

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