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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wie gegen Strigoi.
    Ich konnte gerade die Tore erkennen, als ich sie spürte. Lissa. Ich blieb stehen und drehte mich zu einer Gruppe knospenbedeckter Bäume um. Sie hatte dazwischen gestanden, vollkommen reglos, und sie hatte es geschafft, ihre Gedanken so gut zu verbergen, dass ich sie nicht bemerkt hatte, bis sie praktisch an meiner Seite war. Ihr Haar und ihre Augen leuchteten im Sonnenuntergang, sie wirkte zu schön und zu ätherisch, um Teil dieser trostlosen Landschaft zu sein.
    „Hey”, sagte ich.
    „Hey.” Sie schlang die Arme um sich, frierend selbst in ihrem Mantel. Moroi hatten nicht die gleiche Widerstandskraft gegen Temperaturwechsel wie Dhampire. Was ich warm und frühlingshaft fand, war für sie immer noch kühl. „Ich wusste es”, sagte sie. „Seit dem Tag, an dem sie sagten, sein Leichnam sei verschwunden. Irgendetwas sagte mir, dass du das tun würdest. Ich habe nur gewartet.”
    „Kannst du jetzt meine Gedanken lesen?”, fragte ich kläglich.
    „Nein, ich kann nur dich lesen. Endlich. Ich kann nicht glauben, wie blind ich war. Ich kann nicht glauben, dass es mir nie aufgefallen ist. Victors Bemerkung.... er hatte recht.” Sie schaute in den Sonnenuntergang, dann richtete sie den Blick wieder auf mich. Ein Aufblitzen von Wut, sowohl in ihren Gefühlen als auch in ihren Augen, traf mich. „Warum hast du es mir nicht gesagt?”, rief sie. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du Dimitri geliebt hast?”
    Ich starrte sie an. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann Lissa das letzte Mal jemanden angeschrien hatte. Vielleicht im vergangenen Herbst während der schrecklichen Geschichte mit Victor. Laute Ausdrücke waren meine Sache, nicht ihre. Selbst als Jesse sie gefoltert hatte, war ihre Stimme entsetzlich leise gewesen. „Ich konnte es niemandem erzählen”, antwortete ich.
    „Ich bin deine beste Freundin, Rose. Wir haben alles zusammen durchgestanden. Denkst du wirklich, ich hätte es verraten? Ich hätte es immer geheimgehalten.”
    Ich schaute zu Boden. „Das weiß ich doch. Ich habe nur.... ich weiß nicht. Ich konnte nicht darüber reden. Nicht mal mit dir. Ich kann es nicht erklären.”
    „Wie....” Sie tastete nach der Frage, die ihr Verstand bereits gebildet hatte. „Wie ernst war es? Warst es nur du oder.... ? ”
    „Wir waren es beide”, sagte ich. „Er hat genauso empfunden. Aber wir wussten, dass wir nicht würden zusammen sein können, nicht mit unserem Altersunterschied.... und, nun ja, nicht wenn wir dich beschützen sollten.”
    Lissa runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?”
    „Dimitri sagte immer, dass wir, wenn wir eine Beziehung hätten, uns mehr darum sorgen würden, einander zu beschützen, als dich zu beschützen. Wir konnten das nicht tun.” Schuldgefühle durchströmten sie bei dem Gedanken, dass sie dafür verantwortlich gewesen war, dass wir nicht zusammenkommen konnten. „Es ist nicht deine Schuld”, sagte ich hastig.
    „Sicher.... es hätte eine Möglichkeit gegeben.... es wäre kein Problem gewesen....” Ich zuckte die Achseln. Ich wollte nicht an unseren letzten Kuss im Wald denken, als Dimitri und ich geglaubt hatten, wir hätten eine Lösung für all unsere Probleme gefunden.
    „Ich weiß nicht”, murmelte ich. „Wir haben einfach versucht, uns voneinander fernzuhalten. Manchmal hat es funktioniert. Manchmal nicht.”
    Ihr Geist bot ein Wirrwarr von Gefühlen. Sie hatte Mitleid mit mir, aber gleichzeitig war sie wütend. „Du hättest es mir erzählen sollen”, wiederholte sie. „Ich habe das Gefühl, als würdest du mir nicht vertrauen.”
    „Natürlich vertraue ich dir.”
    „Ist das der Grund, warum du dich davonstiehlst?”
    „Das hat nichts mit Vertrauen zu tun”, gestand ich. „Es geht um mich.... nun, ich wollte es dir nicht erzählen. Ich konnte es nicht ertragen, dir zu sagen, dass ich fortgehe, oder zu erklären, warum.”
    „Ich weiß es bereits”, erwiderte sie. „Ich habe es mir zusammengereimt.”
    „Wie?”, fragte ich. Lissa war heute voller Überraschungen.
    „Ich war dabei. Im letzten Herbst, als wir mit diesem Wagen nach Missoula gefahren sind. Zu diesem Einkaufsbummel. Du und Dimitri, ihr habt über Strigoi gesprochen, dass jemand, der zu einem Strigoi wird, zu etwas Bösem wird.... dass es die Person zerstört, die man früher gewesen ist, und einen dazu bringt, furchtbare Dinge zu tun. Und ich habe gehört .... ” Sie hatte Mühe, es auszusprechen. Ich hatte Mühe, es zu hören, und meine Augen

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