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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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die Augen sah.
    „Rose Hathaway“, sagte der Strigoi. „Ich erinnere mich an deinen Namen – genau wie du es mir aufgetragen hast.“
    Mehr sagte er nicht, aber als wir an ihm vorbeigingen, schloss ich meine Finger fester um Dimitris Hand. Der Strigoi ließ mich keinen Moment aus den Augen, bis wir nach draußen traten und sich die Tür hinter uns schloss.
    „Er will mich töten“, sagte ich zu Dimitri.
    „Alle Strigoi wollen dich töten“, erwiderte er.
    „Er will es wirklich … ich habe ihn gefoltert.“
    „Ich weiß. Er ist in Ungnade gefallen, und seither hat er hier einiges von seinem Ansehen eingebüßt.“
    „Das beruhigt mich nicht gerade.“
    Dimitri wirkte ungerührt. „Marlen ist niemand, um den du dir Sorgen machen musst. Dein Kampf gegen ihn hat Galina lediglich bewiesen, dass du eine gute Ergänzung für uns bist. Er steht unter dir.“
    Auch das fand ich nicht sonderlich beruhigend. Ich machte mir hier einfach zu viele persönliche Feinde unter den Strigoi – aber andererseits konnte ich wohl kaum erwarten, mir unter den Strigoi irgendwelche Freunde zu machen.
    Es war natürlich Nacht. Dimitri hätte mich ja sonst nicht nach draußen gebracht. Im Foyer hatte ich den Eindruck, wir befänden uns im vorderen Teil des Hauses, aber der weitläufige Garten um uns herum warf die Frage auf, ob wir nicht doch eher hinterm Haus standen. Oder vielleicht lag sogar das ganze Anwesen inmitten von diesem Grün. Wir waren von einem Heckenlabyrinth umgeben, das in wunderschöner Präzision zurechtgeschnitten war. In dem Labyrinth gab es kleine Plätze, geschmückt mit Springbrunnen oder Statuen. Und überall waren Blumen und nochmals Blumen. Ihr Duft hing schwer in der Luft, und mir wurde klar, dass irgendjemand sich wirklich große Mühe gegeben hatte, nachtblühende Pflanzen aufzutreiben. Die einzige Sorte, die ich sofort erkannte, war Jasmin, dessen lange, mit weißen Blüten besetzte Ranken an Spalieren und Statuen überall im Labyrinth emporkletterten.
    Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her, und ich verlor mich in der Romantik des Augenblicks. Während der ganzen Zeit, da Dimitri und ich in der Schule zusammen gewesen waren, hatte die Angst an mir genagt, wie wir unsere Beziehung wohl mit unseren Pflichten in Einklang bringen würden. Ein Moment wie dieser, ein Spaziergang in einem Garten in einer sternenklaren Frühlingsnacht, war mir wie eine Fantasie vorgekommen, die zu verrückt war, um sie auch nur in Erwägung zu ziehen.
    Sogar ohne die Erschwernis durch Treppenstufen wurde das lange Gehen in meinem Zustand schnell anstrengend. Ich blieb stehen und seufzte. „Ich bin müde“, sagte ich.
    Dimitri hielt ebenfalls inne und half mir, mich hinzusetzen. Das Gras war trocken und kitzelte auf meiner Haut. Ich ließ mich zurücksinken, und einen Moment später gesellte er sich zu mir. Ich hatte ein unheimliches Déjà-vu-Erlebnis, und mir fiel der Nachmittag mit den Schneeengeln wieder ein.
    „Das ist unglaublich“, sagte ich, während ich in den Himmel hinaufschaute. Er war glasklar und wolkenlos. „Wie ist es für dich?“
    „Hm?“
    „Es ist so hell, dass ich alles ziemlich deutlich erkennen kann, aber verglichen mit Tageslicht ist es immer noch recht dunkel. Deine Augen sind viel besser als meine. Was siehst du?“
    „Für mich ist es taghell.“ Als ich nicht reagierte, fügte er hinzu: „Für dich könnte es auch so sein.“
    Ich versuchte, mir das vorzustellen. Würden mir die Schatten dann auch noch so rätselhaft erscheinen? Würden der Mond und die Sterne dann noch so hell leuchten? „Ich weiß nicht. Irgendwie mag ich die Dunkelheit.“
    „Nur weil du es nicht besser weißt.“
    Ich seufzte. „Das erzählst du mir ständig.“
    Er drehte sich zu mir um und strich mir das Haar aus dem Gesicht. „Rose, diese Sache treibt mich in den Wahnsinn. Ich bin des Wartens müde. Ich will, dass wir zusammen sind. Gefällt dir das alles denn nicht? Was wir haben? Es könnte sogar noch besser sein.“ Seine Worte klangen romantisch, sein Tonfall jedoch nicht.
    Dabei gefiel es mir tatsächlich. Ich liebte den Nebel, in dem ich lebte, diesen Nebel, in dem alle Sorgen verschwanden. Ich liebte es, ihm nahe zu sein, liebte die Art, wie er mich küsste und mir sagte, dass er mich wollte …
    „Warum?“, fragte ich.
    „Warum was?“ Er klang verwirrt, etwas das ich bei einem Strigoi noch nie erlebt hatte.
    „Warum willst du mich?“ Ich hatte keine Ahnung, wieso ich diese Frage

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